Händleinheller

Alles was von Europäern so geprägt wurde
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tournois
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Händleinheller

Beitrag von tournois » Mo 11.11.02 15:13

Von unserem Sammlerfreund @atkon ein Bild mit der Bitte um Bestimmung! ----------->

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Beitrag von Atkon » Mo 11.11.02 15:34

Hallo tournois!
Danke für deine Betstimmung:

Händleinheller" aus dem 13. Jahrhundert.

Weisst Du vielleicht in welche Stadt geprägt wurde?

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tournois
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Beitrag von tournois » Mo 11.11.02 15:43

Atkon hat geschrieben:Hallo tournois!
Danke für deine Betstimmung:
Also @atkon, in Stimmung für ein Gebet (Betstimmung) bin ich zur Zeit allerdings nicht! :wink:

Also, erstmalig wurden diese Händleinheller unter Friedrich I. von Hohenstaufen (1152-1190) als leichte Pfennige in der in Hall (Schwaben) eingerichteten Münzstätte geschlagen. Kann also auch sein das dies ein "Haller" -> "Häller" -> "Heller" (<- siehe Namensentwicklung) aus dem 12. Jahrhundert ist! Auf jeden Fall vor dem 2. Drittel des 13. Jahrhunderts, denn danach wurden sie im Stile der Vierschlagpfennige geprägt und zeigen auf der Kreuzseite ein "Quadratum supercusum" und keine Umschriften mehr. Die älteren Händleinheller bei denen Kreuz und Hand noch von einem Kreis umfasst sind, wie bei Deinem zu sehen, haben eine Art Umschrift. Auf der Kreuzseite *F R I S A*, was soviel bedeutet wie "Fridericus Rex imperator semper Augustus". Auf der Handseite *H ALLA* für Hall. Es dauerte aber nicht lange da wurde die Schrift durch eine Trugschrift aus Strichen ersetzt. Bin da kein Spezialist auf dem Gebiet. Auch habe ich mich mit den Beizeichen noch nicht beschäftigt, so daß ich keine Angaben zur Münzstätte machen kann. Denn sicher ist aber das Händleinheller später auch anderen Ortes geprägt wurden.
Ich hoffe hier auf tatkräftige Unterstützung von @heripo! :)
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Beitrag von heripo » Mo 11.11.02 20:23

...das wichtigste hat tournois zum sog. "Händleinheller" ( der in wirklichkeit ein denar also ein Pfennig ist, schon gesagt. Die abgebildete Münze gehört zu den früheren - also den ersten - Prägetypen; dies ist an den drei wichtigsten Merkmalen zu erkennen: a) es handelt sich noch um einen rund geschnittenen Schrötling - also nicht durch Vierschlag ausgetrieben - b) sowohl die Hand auf Vs. als auch das Spalkreuz sind von einem Reif umgeben - der später wegfällt -c) die Hand ist noch schön ausgeformt, richtig plastisch und fast lebensecht. - Es ist auch der Typus mit der Randumschrift - die allerdings, wie in den meisten Fällen, kaum vollständig erhalten ist. - Ob allerdings die Mü in Hall geschlagen wurde, ist nicht feststellbar, denn nicht nur die Münzstätte Hall hat diesen Händlein-Pfennig geschlagen. Ein Beizeichen hat er jedoch nicht - ein solches wäre als Buchstabe in der Hanfläche zu suchen. Gewichtsprüfung: die ersten Typen müßten 0,6 gr, wiegen .... später werden sie leichter. Gruß, heripo

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Beitrag von Atkon » Di 12.11.02 13:17

Danke für die Bestimmung! :)

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Beitrag von tournois » Di 12.11.02 13:49

@atkon, immer wieder gerne! :wink:
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Beitrag von tournois » Mo 22.12.03 12:34

Habe folgende Aussage aufgeschnappt und würde gerne mal wissen ob die Jahres- und Gewichtsangaben (dick gedruckt) so in etwa stimmen.
In der Zeit von Barbarossa ist das Gewicht der Münzen vollwertig - also über 0,50 g. Münzen nach 1190 bis 1356 sind erheblich leichter so um die 0,2 bis 0,3 g hier wurde weniger Silber verwendet!!
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der sog. "Händleinheller" beliebt im ganzen röm. R

Beitrag von heripo » Fr 26.12.03 13:08

... den Freunden des Händleinhellers hab ich hier mal 6 Varianten der "älteren Schläge" ( als kleines Weihnachtsgeschenkle) zusammengestellt - mit deren Erkennungsmerkmalen ( Buchstaben der Prägeorte ). Leider fiel diese Kennzeichnung später meist weg, so daß insbesondere viele der in Hessen/Frankfurt geprägten Händleinheller wirklich nur noch vom absoluten Fachmann anhand d. Prägestempel und des Gewichts identifiziert werden können. - ist zwar etwas groß - die Datei - aber sonst würde man nichts mehr erkennen. Gruß heripo

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Beitrag von tournois » Fr 26.12.03 23:24

@heripo:
Sehr interessant, aber beantwortet leider meine Frage nicht....... :wink:
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Beitrag von heripo » Sa 27.12.03 10:46

...tja, lieber tournois - hat wohl schon seinen Grund, warum Deine Frage bisher unbeantwortet blieb - und ich hoffte, daß mir ein andrer zuvorkäme: - nun - dann will ich mich mal trauen.

Man ging im "Regnum Teutonicum" zunächst vom denar, in hochfeinem Silber geprägt = zwischen 976/000 und 625/000 aus ( man beachte bereits hier die Differen ). Die Gewichte wiederum pendelten zwischen 1,461 g - dem Normalgewicht des reinsten und schwersten deutschen Pfennigs - des Kölners - und 0,365 g dem Normalgewicht des leichtesten deutschen Pfennigs - des Baslers - der den vierten Teil des Kölners ausmachte. Die meisten dt. Pfennige verhielten sich zum Kölner wie 3:2 , 2:1 oder 3:1 und tendierten mehrheitlich zwischen 0,974 g und 0,487 g.

Aufgrund ihres guten Silbers waren die dt. Pfennige im Ausland weit mehr geschätzt als z.B. die ital. oder frz. denare die in aller Regel aus einer
"minderwertigeren Billon-Legierung" bestanden. Dies ist auch der Grund, weshalb Hortfunde deutscher Pfennige im weitesten Ausland vorkamen ( z.B. Schweden, Balkan und sogar Russland) - hingegen keine Hortfunde frz. oder ital. denare bekannt wurden. In Qualität und Lötigkeit vergleichbar waren lediglich noch die engl. Sterlinge.

Wenngleich das Reich seit Otto I. ein Gebilde mit föderalen Zügen anstrebte, war man jedoch von einer Einheitlichkeit in Maßen, Gewichten und im Geldwesen noch weit enfernt ! Dem Sammler wird nichts anderes übrig bleiben, als sich mit regional und zeitgemässen Überlieferungen zu
befassen.

Hoffe, daß dieser Bericht - den ich im Wesentlichen dem Katalog der Stauferausstellung Stuttgar ( Verf. E. Nau ) - entnommen habe, Deine
Frage hinlänglich beantwortet. Gruß heripo

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Beitrag von mumde » So 28.12.03 14:44

Hallo tournois, hallo heripo! Einer der umfangreichsten Hellerfunde war der zweite Fund von Belzheim bei Öttingen, vergraben um 1368. 1912 fand da jemand beim Abbrechen eines Hauses drei Töpfe, die insgesamt ca. 15.000 Münzen enthielten. Der Fund kam an das Münzkabinett in München, wo man 2213 Stück für die Sammlung aussortierte und ein paar hundert Doubletten zum Tauschen benutzte. Der Rest, mehr als 12.000 Münzen, wurde vom bayerischen Hauptmünzamt eingeschmolzen, daraus wurden wieder neue Münzen geprägt. Veröffentlicht wurde der Fund von H. Buchenau in den Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft 36-39/1918-1921. Der Fund enthielt Handheller von den ältesten Typen bis zur Vergrabungszeit, sowie Pfennige Würzburger Schlages. Buchenau beschrieb die Heller sehr genau, und er wog von jedem Typ die am besten erhaltenen Stücke in Gruppen, manchmal 100 Stück des selben Typs zusammen, um ein zuverlässiges Durchschnittsgewicht zu erhalten - er hatte ja genug Material zur Verfügung. Dabei ergab sich, daß das Durchschnittsgewicht nicht wesentlich abnahm. Es liegt immer zwischen 0,55 und 0,48 g oder so, und es ist dabei keine Regelmäßigkeit zu erkennen; es ist also nicht so, daß die jüngsten Stücke leichter sind. Aber Buchenau ließ von den jüngsten Stücken auch eine Feingehaltsprobe machen, und die ergab, daß die Stücke, die Buchenau Karl IV. zuschreibt, nur noch einen Silbergehalt von 325 Tausendsteln haben. Es wurde mit der Zeit also nicht das Rauhgewicht verändert, sondern der Feingehalt wurde vermindert.
Zum Gewicht einzelner Münzen: Mittelalterliche Silbermünzen wurden ja nicht einzeln justiert. Es wurde bestimmt, daß aus einer Mark Silber so und so viele Stücke zu prägen sind. Und wenn kontrolliert wurde, ob der Münzmeister sich an die Bestimmungen hielt, dann wurden auch nicht einzelne Münzen gewogen, sondern eine bestimmte Anzahl mußte zusammen ein bestimmtes Gewicht bringen. Das Rauhgewicht einzelner Münzen kann so unterschiedlich sein, daß die Diskussion "Hälbling oder nicht Hälbling" immer wieder von Neuem geführt werden kann. Man muß in diesem Zusammenhang auch sehen, daß der Besitz einer Feinwaage dem normalen Menschen im Mittelalter verboten war. Goldschmiede, Münzer, offizielle Geldwechsler usw. durften eine Waage besitzen, aber alle anderen sollten gar nicht erst in die Versuchung kommen, die schweren Münzen auszusortieren. Münzenwaagen kamen bei Kaufleuten usw. in Deutschland erst in Gebrauch, als Goldmünzen in den Umlauf kamen.
Aus dem Gewicht einer einzelnen Münze kann man deshalb keine Schlußfolgerungen über den Münzfuß ihres Typs ableiten. Aussagekräftig kann nur das Durchschnittsgewicht möglichst vieler möglichst gut erhaltener Münzen sein.
Der Typ, den Atkon hier vorstellte, wird datiert: "Zeit Friedrichs II. und danach", wobei das "danach" aber nur knapp in die 2. Hälfte des 13. Jh. reichen dürfte. Wie Ihr ja schon geschrieben habt, ist aufgrund anderer Kriterien eine Prägezeit in den ersten Jahrzehnten des 13. Jh. zu vermuten.
Noch was zum Bild des Hallers: Irgendwo habe ich mal gelesen, daß nach altdeutschem Recht, wie es im Sachsenspiegel und Schwabenspiegel überliefert ist, der König bei der Gründung eines Marktes seinen Handschuh übergab oder schickte, als Zeichen, daß er mit seiner schützenden Hand den Marktfrieden garantierte. Die Hand soll demnach ein Marktsymbol sein, passend für eine Münze, die in großen Mengen für den Handel geprägt wurde.
Zuletzt geändert von mumde am So 28.12.03 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß mumde

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Beitrag von Obelix » So 28.12.03 18:52

@mumde

Wie kann es denn passieren das eine derart große Menge an alten Münzen einfach eingeschmolzen wird?
War der Wert den die Münzen auf einer Auktion gebracht hätten so gering, das man besser den Metalwert genommen hat? 8O
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Beitrag von mumde » So 28.12.03 19:34

Hallo Obelix, die normalen Handheller ohne Beizeichen sind in großen Mengen vorhanden. Ich selber habe mal als studentische Hilfskraft einen Fund fotografieren müssen, der ca. 2500 Handheller enthielt. Da die Stücke selber wenig Information hergeben, befaßt sich auch niemand gern mit ihnen. Wegen der einfachen Machart und schlechten Ausprägung und vor allem wegen der wahnsinnig großen Menge der erhaltenen Stücke ist es z. B. völlig hoffnungslos, die Stempel zu sortieren und in eine sinnvolle Reihe zu bringen, so daß man die Chronologie der Prägung erkennen könnte. Meines Wissens hat z. B. Elisabeth Nau, die frühere Chefin des Stuttgarter Kabinetts, sich um die Handheller bemüht. Aber sie hat nie verwertbare Ergebnisse publizieren können.
Buchenau veröffentlichte den zweiten Fund von Belzheim 1918-1921. Das Einschmelzen fällt demnach in die Zeit des I. Weltkrieges. Damals reichte es, daß von allen Typen und Varianten die am deutlichsten ausgeprägten und am besten erhaltenen Exemplare erhalten blieben, und dazu notiert wurde, wieviele Exemplare dieses Typs im Fund enthalten waren. Buchenau teilt sein Material in 58 Typen, einige wenige Typen mit den Varianten a, b und c. Wenn er 2213 Exemplare in die Sammlung nimmt, dann ist rein rechnerisch jeder Typ mit durchschnittlich 38 Exemplaren dokumentiert. Dann noch jeweils ein paar hundert schlecht erkennbare Exemplare dazuzulegen, schien den Museumsmenschen damals entbehrlich. Im Münzenhandel hätte man sicher dankend abgelehnt, wenn Buchenau mit einem Sack voll Handheller dort erschienen wäre, mit der Bemerkung: "Dies sind die Reste; alles Interessante habe ich bereits herausgesucht."
Gruß mumde

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Beitrag von Obelix » So 28.12.03 20:43

@mumde

Danke für die Info!
Aber eigentlich schade das solche Mengen dem Sammlermarkt entnommen wurden!
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Beitrag von mumde » So 28.12.03 22:01

Hallo Obelix, heute geht man mit Funden anders um. Der Fund mit den 2500 Handhellern, den ich mal fotografieren mußte, liegt heute in einem Museum als Dokument der Heimatgeschichte. Aber es besteht kein Mangel an Handhellern, auch wenn ab und zu ein paar tausend eingeschmolzen wurden. Und ich kann die Leute damals verstehen. Es gibt die interessanten Handheller, wie Heripo sie abbildete (Heripo, großes Lob an Dich für die gute Zusammenstellung!!!), die seltenen mit den Buchstaben-Beizeichen, die etwas hergeben an Information (da kann man immer noch diskutieren, ob S nun wirklich Schongau bedeutet), und die riesigen Massen von Stücken, die nichts verraten. Das ist so, wie wenn man Autographen sammelt: Ein handgeschriebener Brief Bismarcks, in dem er die Gründung des deutschen Kaiserreiches ankündigt und begründet, wäre interessanter als eine handschriftliche Notiz, in der er seinen Diener anweist, seine Schuhe sorgfältiger zu putzen. Beides wären Autographen, aber für den Historiker würde der eine mehr hergeben als der andere. Mit Münzen ist es ähnlich: Es gibt interessante, historisch aussagekräftige Münzen, und es gibt andere Münzen, die zwar auch in eine entsprechende Sammlung gehören, die aber weniger an Information hergeben.
Gruß mumde

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