Schmallenberger Pfennig?

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Andreas
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Schmallenberger Pfennig?

Beitrag von Andreas » Di 21.10.03 07:13

Hallo Leute!

Ich habe hier einen Pfennig, welchen ich als Schmallenberger Prägung (Weingärtner 75) identifiziert habe. Kann das jemand von euch bestätigen?


[ externes Bild ]


Schmallenberg, erzbischöflich kölnische Münzstätte
Conrad
1237-1261
Pfennig
Gruß
Andreas

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Susat
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Beitrag von Susat » Di 21.10.03 09:56

Hallo Andreas,
Conrad wird stimmen aber ob Schmallenberg? ich weiß nicht. :? Das Buch sieht mir zugeklappt aus und nicht offen mit einem Punkt darüber. Auf der Rückseite gibt es keine Kreuzfahnen nur so ominöse 4eckige Punkte, auch im Torbogen. Vieleicht liegt hier der Bestimmungsschlüssel. :wink:
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Andreas
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Beitrag von Andreas » Di 21.10.03 10:24

Hallo Susat!

Im Wesentlichen entspricht das Stück aber Weingärtner (Köln) 75, S. 101, Abb. Tafel III,32. Ich denke du hast falsch nachgeschlagen, denn Kreuzfahnen gibt es bei diesem Stück nicht und das Buch ist geschlossen ohne Punkt darüber. :wink:

[ externes Bild ]

Bin bei diesem Stück wirklich überfragt. An meiner Bestimmung zweifele ich aber mitlerweile auch, weil die Legendenreste nicht mit der Beschreibung Weingärtners übereinstimmen.

Vs.: +/////VLO////BA??

Rs.: +/////MEP/////AS

Wobei das "...AS" der Rückseite sicherlich als CIVITAS zu deuten ist. "MEP" ist sehr deutlich und einwandfrei lesbar.
Die beiden letzten Buchstaben der Vorderseite "??" kann ich nicht identifizieren, könnte eventuell ein VS darstellen?
Gruß
Andreas

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Andreas
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Beitrag von Andreas » Mi 22.10.03 07:27

HALLLLLOOOO?

Wo sind die MA-Experten? Keiner eine Meinung zu dem Stück?
Ich habe gestern eine Mail an Herrn Dr. Ilisch in Münster geschickt, hier seine Antwort:
Die Vorderseite ist noch relativ eindeutig. Die Umschrift ist als RAD9+ zu lesen. Die 9 ist eine Abkürzung zu VS, RADVS kann ja wohl nur CONRADVS heißen und demnetsprechend muss es sich um Konrad von Hochstaden (1238-61) handeln. Die andere Seite ist aber wesentlich schwieriger. Von der wahrscheinlich oben beginnenden Legende ist ja nur ...MEP lesbar. Die halbierten Buchstaben am Ende sind nicht so eindeutig zu deuten, könnten aber in der Tat ein Rest vonm CIVITAS sein.
Durch die Zuordnung zu Konrad von Hochstaden muss es sich um einen Pfennig des kölnischen Herzogtums Westfalen handeln. Die Frage ist nur aus welcher Münzstätte. Die größte Ähnlichkeit, wie Sie ja auch schon festgestellt haben, besteht zu den Münzen von Schmallenberg. Eine Herkunft aus einer anderen sauerländischen Münzstätte kann man aber mit gutem Gewissen auch nicht ausschließen. Vielleicht taucht ja eines Tages eine ergänzenden Münze auf.
Gruß
Andreas

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Beitrag von tournois » Mi 22.10.03 14:16

Tja, @ndreas, da hat wohl erstmal der Herr Illisch alles gesagt.........
Mal sehen ob es noch jemanden gibt der mehr erkennen kann........
[b]tournois[/b]
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Beitrag von Obelix » Mi 22.10.03 19:21

@andreas

8O Ist schon selten das Herr Dr. Ilisch eine Münze aus Westfalen nicht eindeutig zuordnen kann.
Glückwunsch!
Scheint ja mal wieder eine Rarität zu sein die Du da hast! :wink:
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Beitrag von Andreas » Mi 22.10.03 19:32

Jo, ich denke "selten" ist da gar kein Ausdruck! Würde sagen Unikum aus unbekannter Münzstätte (!!!!!) ;) 8)
Gruß
Andreas

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Beitrag von mumde » Mo 27.10.03 19:22

Ich habe die Abbildung einem Sammler gezeigt, der seit einigen Jahrzehnten dieses Gebiet intensiv sammelt. Heute bekam ich seine Antwort: "CORVEY, Abt Thimo, 1254-1275. Pfennig der Münzstätte Volkmarsen. Die Umschriften lauten vollständig: +THEMO - ABAT9 Rv. +VOLCMERSEIN CIVITA9 Weingärtner - , Plato 18, Fund Lubnice 50, Slg. Friedensburg 413 (= Exemplar des Fundes Lubnice 50). Cappe bildet diese Münze zweimal (Tafel XIII, 46 und 47) ab, beidesmal wegen wohl sehr schlechter Erhaltung etwas verschieden und völlig verlesen, deshalb mit zwei verschiedenen und beidesmal falschen Bestimmungen unter Paderborn. Diese falschen Bestimmungen sind dann von Weingärtner (Paderborn) unter den Nummern 50 und 69 ebenso falsch übernommen worden. Erst durch das vollständig lesbare gut erhaltene Stück des Fundes von Lubnice = Slg. Friedensburg ist die Bestimmung absolut sicher."
Gruß mumde

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Beitrag von Obelix » Mo 27.10.03 19:42

@mumde

Das heißt es ist nur ein weiteres Stück bekannt?
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Beitrag von mumde » Mo 27.10.03 20:16

Nein, Cappe kannte ja mindestens zwei Exemplare in schlechter Erhaltung, und dazu kommt das besser ausgeprägte Stück der Slg. Friedensburg. Was sonst noch in Museen herumliegt, weiß ich nicht.
Gruß mumde

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Beitrag von Obelix » Mo 27.10.03 21:12

@mumde

Danke!
Da bin ich ja mal gespannt ob die Fehleinstellung zu Paderborn in der neuen Literatur, die ja wohl im nächsten Jahr erscheinen soll, ausgemertzt wird!
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Beitrag von Andreas » Mo 27.10.03 21:18

Hallo mumde!

Herzlichen Dank für die genaue Bestimmung und die Mühe die du dir gemacht hast! 8O
Gruß
Andreas

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