Vierschlag-Pfennig

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blade_runner
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Vierschlag-Pfennig

Beitrag von blade_runner » Di 04.11.03 22:16

Hallo
Da die Bestimmung von Heripo´s Pfennig so gut klappte, hier ebenfalls ein Vierschlag-Pfennig zur Bestimmung.
[ externes Bild ][ externes Bild ]

Sorry für schlechtes Bild.
AV: Bischof mit Mitra RV:2 Köpfe(Bischof und Marktgraf?) in eckiger Umrandung
Ich denke er kommt aus Süddeutschland, eventuell Regensburg um ca. 14 Jhr.

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mumde
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Beitrag von mumde » Di 04.11.03 22:58

Hallo blade runner, Deine Bestimmung ist schon richtig: Regensburg, bischöflicher Pfennig, im 14. Jh. ziemlich lange unter verschiedenen Bischöfen geprägt, ca. 1315-1374. Emmerig beschreibt ihn unter Nr. 248: "Büste eines Geistlichen mit Mitra frontal unter einem auf Säulen ruhenden Dreipaßbogen. Wulstkreis. Sternchenrand. Rv.: Doppeltes Spitzbogenportal, zwischen den Spitzbogen ein Turm mit Zinnen, im linken Portal ein Bischofskopf mit Mitra frontal, im rechten Portal ein Herzogskopf mit flachem Hut. Linienkreis." Ich zitiere die Beschreibung so ausgiebig, weil Dein Foto wirklich miserabel ist.
Übrigens, es gibt keine "Marktgrafen". Es gibt Markgrafen. Karl der Große richtete an den Grenzen seines Reiches Gebiete ein, in denen die königliche Macht von Stellvertretern ausgeübt wurde. Diese Gebiete waren die Marken, und seine Stellvertreter dort waren die Markgrafen. Da es Grenzgebiete waren, war das ein verantwortungsvoller Posten, und die Markgrafen hatten deshalb besondere Rechte. Das wurde auch später beibehalten. Bekannt ist zum Beispiel die Mark Brandenburg, Grenze zu den Slawengebieten.
Gruß mumde

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blade_runner
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Beitrag von blade_runner » Mi 05.11.03 16:47

:D Wirklich toll. Danke mumde für die Bestimmung! Den Turm kann ich zwar nicht mehr erkennen auf meiner Münze (nur noch Rechteck zu sehen) aber sonst stimmt alles.Ebenfalls danke für die Korrektur beim Markgrafen :oops: ,wieder mal was dazu gelernt.

Ruinengeist
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Vierschlag-Technik?

Beitrag von Ruinengeist » Sa 08.11.03 13:59

:?: :?:
Jetzt bin ich etwas verwirrt. Ist diese Münze wirklich in Vierschlag-Technik hergestellt? Ich glaube bei dieser Münze wurden die Ecken flach- oder umgeschlagen (so wie es auf dem Foto aussieht). Bisher glaubte ich, bei der Vierschlag-Technik werden die Ränder des viereckigen Schrötlings durch Hammerschläge breitgequetscht, so dass die Münze eine einigermassen runde Form bekommt (nicht die Ecken). Habe ich irgend etwas verwechselt?

Grüsse Ruinengeist

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mumde
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Beitrag von mumde » So 09.11.03 22:44

Hallo Ruinengeist, sieh Dir mal hier unter "Mittelalter" im Beitrag von Heripo: "Ein Bayerlein ..." das Foto der Münze an. Da hast Du ein gutes Foto eines Vierschlagpfennigs, und auf der Seite mit "am" siehst Du, wie mit vier Hammerschlägen die Seiten flachgeklopft sind. Die Mitte des Stückes ist dicker, die Kanten, wo der Hammer zugeschlagen hat, sind deutlich zu sehen. Wenn Du jetzt den Regensburger ansiehst, siehst Du beim Bischofskopf links von der Mitra zum Kinn solch eine Kante verlaufen, dann im rechten Winkel dazu vom Kinn schräg nach rechts noch eine Kante. Der Schrötling wurde also ausgeschnitten, und dann hat man mit dem Hammer auf die vier Seiten geschlagen, so daß dort, wo dann der Kopf geprägt wurde, der Schrötling dick blieb, die Seiten aber flach sind. Es ist also ein richtiger Vierschlagpfennig. Siehst Du, was ich meine?
Gruß mumde

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Beitrag von Ruinengeist » So 16.11.03 14:18

Ah ja, jetzt seh ich's. Das ist tatsächlich eine Vierschlag-Prägung. Vielen Dank, mumde :D :D

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