Unbekannter Denar Mittelalter

Alles was von Europäern so geprägt wurde
putzi13
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Unbekannter Denar Mittelalter

Beitrag von putzi13 » Mo 01.12.03 22:22

Hallo Leute!
Kann mir jemand etwas zu diesem silbernen Pfennig verraten? Ich habe ihn letztens auf einem Acker gefunden und habe keine Ahnung, von wann der ist, wer ihn hat prägen lassen usw. Ich tippe ja, dass er so von ca. 1100 - 1200 sein könnte..... :D 8O :D

http://www.pixum.de/members/putzi13katj ... 8eb14877d6
Liebe Grüße und gut Fund
Putzi

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Morgoroth
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Beitrag von Morgoroth » Mo 01.12.03 22:29

Hmmm ich weis nicht, irgendwie sieht dier mir nciht echt aus..
Oder, könntest du vielleicht sagen, in welchem spezielen Umkreis du sie fandest, dann könnte man schon einige vermutungen anstellen...
oida ou eidos

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Obelix
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Beitrag von Obelix » Mo 01.12.03 23:07

Also ich finde schon das sie echt aussieht.

Eine Seite Hüftbild Bischof mit Krumstab und Buch (geschlossen)
Andere Seite 2 Türme mit etwas dazwischen.

Ich tippe grob auf Köln
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Beitrag von Morgoroth » Mo 01.12.03 23:12

Jezt wo du es sagst, vielleicht Erzbistum? ABer da würde sie ja schon wieder anders aussehen...
oida ou eidos

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leodux
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Beitrag von leodux » Di 02.12.03 02:26

Hallo,
ich tippe auf folgende Münze:
Köln, Erzbistum, Philipp von Heinsberg (1167-1191)
Hävernick Nummer 541
Laut Hävernick wurde dieser Münztyp etwa 1175-81 geprägt

Ich bin mir aber nicht ganz sicher, da es verschiedene ähnliche Münzen aus Köln und auch Nachahmungen aus anderen Münzstätten gibt.

Auf folgender Seite ist ein etwas abweichender Typ von Hävernick 541 abgebildet:
http://www.locnar.de/Deutschland/51/52/ ... il_52.html
(7. Münze von oben)

Grüße

leodux

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Beitrag von putzi13 » Di 02.12.03 16:53

Hi Leodux,

kannst Du mir wohl eine Kopie dieser Münze aus dem Hävernick zu schicken oder sie verlinken? Ich habe diese Bände nämlich leider nicht!

Philipp von Heinsberg hatte ich auch schon getippt, war dann aber auf Heinrich I von Molennark verfallen, da ich keine Münze mit exakter Übereinstimmung gefunden hatte.

@Morgoroth
ich habe die Münze im Umfeld eines ehemaligen Klosters, dass um 1300 zerstört wurde, gefunden. Also trotz guter Erhaltung kein Fake...
Liebe Grüße und gut Fund
Putzi

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Beitrag von Obelix » Di 02.12.03 17:47

Habe einen befreundeten Sammler angerufen der schaut später auch mal hier rein.
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unbekannter Denar

Beitrag von wegneran » Di 02.12.03 21:19

Hi,

ich würde auf Häv. 549 tippen, auf jeden Fall eine Kölner Prägung.
Phillipp v. Heinsberg halte ich für sehr sicher.

Gruß
wegnneran

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Beitrag von Obelix » Di 02.12.03 21:35

@wegneran

Danke das Du Dich so schnell gezeigt hast! :D
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Beitrag von leodux » Di 02.12.03 22:59

Hallo,

Hävernick 549 kann es eigentlich nicht sein, denn dann müßte der Philipp eine Fahne und kein Buch in der Hand halten. Und auf Putzis Foto ist eindeutig ein Buch zu erkennen.

Unter folgender Adresse habe ich mal eine Kopie der Nr. 541 und 549 aus dem Hävernick zum Vergleich gespeichert:
http://mitglied.lycos.de/wpeter/scans/Haev541.jpg
Da ich leider auch kein Original vom Hävernick habe :cry:, ist es nur die Kopie einer Kopie einer Kopie... und entsprechend schlecht zu erkennen. Vielleicht hilft es trotzdem.

Zur Ergänzug die Beschreibungen von Hävernick 541 und 549, wörtlich aus dem Buch übernommen:

Hävernick 541:
Vorderseite: Im unten durchbrochenen Perlkreis auf einem mit Tierköpfen und Füßen thronender Erzbischof mit zweispitziger Mitra, Kasel und Pallium. Er hält den Krummstab und ein Buch. Außerhalb der Umschrift ein zweiter Perlkreis.
Rückseite: Im Perlkreis eine Mauer mit Tor, dahinter ein hohes dreiteiliges Gebäude mit einem Kuppelturm, in welchem scheinbar eine Glocke. Zu beiden Seiten he ein hoher Kuppelturm. Die drei Türme sind durch Kettengehänge miteinander verbunden. Außerhalb der Umschrift ein zweiter Perlkreis.
Für Nummer 541 zählt Hävernick immerhin 14 verschiedene Umschriftvarianten auf, es gibt also eine ganze Menge unterschiedliche Stempel mit den entsprechenden Unterschieden in der Darstellung. :!:

Hävernickt 549:
Vorderseite: Auf einem mit Ringeln und Zäpfchen verzierten Bogen thronender Erzbischof mit zweispitziger Mitra, Kasel und Pallium. Er hält den Krummstab und eine Fahne, auf deren Stange ein Kugelkreuz. Außerhalb der Umschrift ein Perlkreis.
Rückseite: Im Perlkreis ein breites Gebäude mit fünf Arkaden, in der mittelsten ein Tor. Oben auf dem Gebäude drei Türme. Außerhalb der Umschrift ein zweiter Perlkreis.

Ich glaube, auf Putzis Foto der Rückseite kann man sogar die von Hävernick bei Nummer 541 beschriebene "Glocke" im mittleren Turm erkennen.

Grüße

leodux

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Beitrag von Obelix » Di 02.12.03 23:05

@leodux

Ich habe mir noch mal bei Locnar den 541 angesehen, das müßte der gleiche Typ sein! :D
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Beitrag von heripo » Mi 03.12.03 16:12

... ist zwar nicht mein "unmittelbares" Sammelgebiet - schließe mich aber Obelix an, am nächsten kommt die von Dir genannte Variante. Ich selbst hab zwar nur 7 von Philipp v. Heinsberg... aber keine gleicht der anderen und keine kommt der Gezeigten nahe. Ich hab ja schon paarmal das Thema "Artenvielfalt" angesprochen ( fast wie bei den Insekten ) - ist eigentlich sehr reizvoll ! Je reicher ein Münzherr war, je schwunghafter sein Geldumlauf und je länger seine Amtszeit, des mehr "Stempel" wurden verschlissen. Ich habe mal bei den Heinsberg-Varianten nur auf die Architektur geachtet ...allein dabei sind viele Unterschiede zu entdecken ! Seit man mit 8000 dpi scannen kann, bleibt ja auch nichts mehr verborgen - habe die Erfahrung gemacht, daß ich durch Scanner-Vergrößerungen mehr sichtbar machen kann, als mir dies unter dem Binokular gelingt ! - Also - vonwegen Doubletten .... gibts im MA fast gar nicht ... drum viel Spaß beim Varianten-Sammeln ! Gruß heripo

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Beitrag von heripo » Mi 03.12.03 16:19

...ach, und vielleicht fällt sogar jemand was dazu ein: was ist der Unterschied zwischen einer Stempel-Varianten und einem Beischlag ???

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Beitrag von Obelix » Mi 03.12.03 18:14

heripo hat geschrieben:...ach, und vielleicht fällt sogar jemand was dazu ein: was ist der Unterschied zwischen einer Stempel-Varianten und einem Beischlag ???
@heripo
Wirklich eine gute Frage!
Ich denke Stempelvarianten entstehen in einer Münzstätte und Beischläge sind Nachahmungen aus anderen Münzstätten, oder bin ich da auf dem Holzweg?
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Beitrag von putzi13 » Mi 03.12.03 22:13

Hallo Leute!

Also erst mal vielen herzlichen Dank für die vielen super Ideen von euch allen! Ich hätte ja nicht vermutet, dass durch eine solche Münze eine derart angeregte Diskussion entfacht würde! :multi: :multi: :multi:

Also Philipp von Heinsberg - ich bin schwer begeistert! Nun mal noch eine ganz blöde Frage: Die Münze ist ja nun schon mächtig alt, aber offensichtlich gibt es vielfältige Varianten davon, die wohl auch noch im Umlauf sind. Ist denn irgend eine Aussage darüber zu machen, wie viel eine solche Münze heutzutage wert ist? Ich will sie wirklich nicht verkaufen, sondern frage nur rein Interesse halber, weil ich als Sondler keine Ahnung von solchen Dingen habe. Wie viel war diese Münze zu Prägezeiten wert, sprich, was konnte man sich davon kaufen? 1 Brot, 1 Schwert, 1 Pferd :?: :?: :?:
Liebe Grüße und gut Fund
Putzi

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