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Beckenbauer liest Klinsmann die Leviten
Mo 06 Mär, 20:02 Uhr
(sid) Die Fronten zwischen Franz Beckenbauer und Jürgen Klinsmann haben sich im Zuge des FIFA-Workshops weiter verhärtet. Mit deutlichen Tönen ist der OK-Chef gegen seinen früheren Schützling und heutigen Bundestrainer, der in Düsseldorf nicht erschienen ist, vorgeprescht und hat Klinsmann 95 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel Beratungsresistenz und eine schlechte Kinderstube unterstellt. "Jeder geht mit seinem Bereich so um, wie er erzogen wurde. Er hätte hier erscheinen müssen. Das ist ein Pflichttermin, und so viele Pflichttermine hat er ja nicht", sagte der deutsche WM-OK-Chef am Rande des zweitägigen Workshops der 32 WM-Teilnehmer in Düsseldorf, den Beckenbauer am Montagvormittag eröffnet hatte.
Der 60-Jährige verurteilte das Verhalten Klinsmanns, der am Donnerstag nach der 1:4-Pleite der deutschen Nationalmannschaft in Italien gleich wieder den Flieger in Richtung seiner Wahlheimat USA bestiegen hatte. Damit fehlte der Bundestrainer unter anderem auch beim Workshop, obwohl dort unter anderem der von ihm vorangetriebene Vorschlag einer späteren Nominierungsfrist (bisher 15. Mai) diskutiert wird. Klinsmann rechtfertigte gegenüber der Bild-Zeitung sein Fernbleiben: "Sachlich war mein Erscheinen nicht unbedingt notwendig - da haben wir Joachim Löw, und ich finde die aktuellen Diskussionen auch eine Missachtung ihm gegenüber. Er hat alle sportlichen Dinge unter Kontrolle, die besprochen wurden. Das Repräsentative erledigt Oliver Bierhoff - und auch hier ist der DFB erstklassig vertreten."
"Kein Sinn mehr, mit ihm zu sprechen"
Der OK-Boss ging derweil deutlich auf Distanz zu Klinsmann, der als Stürmer 1990 unter dem damaligen Teamchef Beckenbauer in Italien Weltmeister geworden war. "Es hat keinen Sinn mehr, mit ihm zu sprechen. Ich weiß nicht, wie oft ich mit ihm gesprochen und ihm gesagt habe, dass er in der Hauptzeit vor der WM in Deutschland sein muss. Wenn das die Auffassung von seinem Beruf ist, dann muss er auch mit der Kritik leben."
Fehlende Berufsauffassung wollte Klinsmann nicht stehen lassen: "Ich war seit Rückrundenbeginn drei von fünf Wochen in Deutschland und an vielen Orten unterwegs. Ich habe meinen Plan bis zur WM, mit dem ich alle Aufgaben, die zur sportlichen Vorbereitung der Mannschaft notwendig sind, erledige. Ich habe in der Rückrunde fast an jedem Wochenende ein Spiel in einem deutschen Stadion gesehen, war in der Champions League unterwegs - aber ich bin nicht der Typ, der sich damit in den Vordergrund stellt und aufrechnet.
Nach Meinung von Beckenbauer ist es ein Unding, dass sich Klinsmann nach dem Debakel von Florenz wieder zu seiner Familie nach Kalifornien abgesetzt hat: "Man hätte ihn hier benötigt, um die Scherben zusammenzukehren." Bevor sich der Fußball-Kaiser" weiter in Rage redete, wurde die Pressekonferenz schnell beendet, so dass weitere Spitzen gegen den Bundestrainer ausblieben.
Nun geht auch schon der Kaiser auf Klinsmann los!
Was hat der DFB eigentlich für Verträge? Gibt es da etwa keine Anwesenheitspflicht?
Fand ich schon komisch, erst macht Klinsmann den Vorschlag für diese Tagung mit seinen Trainerkollegen auf eine Verlängerung des Meldetermins zu plädieren und dann geht er erst gar nicht hin!