Hallo Thomas,
das könnte eine Prägung aus Goslar sein.
Bei Hävernick "Die Münzen von Köln" werden unter den Nummern 216 bis 221 sehr ähnliche Pfennige aufgeführt. Dort steht als Anmerkung folgendes:
Diese Gepräge Nr. 216-221, bei welchen der Name Remagens durch diejenigen der Apostel Simon und Judas ersetzt ist, könnten Goslarer Nachahmungen rheinischer Münzbilder sein.
Also vermutlich ein Goslarer Pfennig nach einem Vorbild aus Remagen.
Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht.
Bei den wenigen erkennbaren Buchstaben der Umschrift kann ich jedenfalls nicht den Stadtnamen Remagens (RIGEMAGO oder ähnlich) ableiten, sondern eher die verballhornten Namen Simon und Judas.
Ein Nachtrag:
Ich habe eben nochmal den Dannenberg "Die deutschen Münzen der sächsische und fränkische Kaiserzeit" durchgeblättert und dort wird so seine Münze als Kölner Prägung des Bischofs Anno eingeordnet.
Als Anmerkung dort:
Köhne bemerkt von einem ähnlichen Gepräge, nur mit dem abweichenden
+H... M . . NCIO auf der Hf. (Reichel IV, 2576), die Münze, wahrscheinlich unter
Heinrich IV. geschlagen, biete eine merkwürdige Vereinigung des Goslarischen und
Kölnischen Typus, gehöre aber, da sie nicht den flachen Goslarischen Stempelschnitt
zeige, wohl eher nach Köln. Und das ist wohl unbedingt richtig. Die Fabrik ist
wie die des Anno mit gleicher Rf., ausserdem aber ist die Münze bis auf die Umschrift
genau so wie eine von Remagen, nur dass das RIGEMAGO durch die Namen
der dargestellten Heiligen ersetzt ist. Höchst wahrscheinlich hat man damit der
Münze in den Ländern, wo das Goslarische Geld beliebt war, Umlauf verschaffen
wollen, was freilich nicht ausschliesst, dass diese Heiligen auch in Köln wie in Remagen
ihre Verehrung genossen haben mögen. Lelewel glaubt (III, S. 171) diese
Münze durch Erzbischof Annos langen Aufenthalt in Goslar (er war daselbst Abt zu
St. Simon und Judas), »et son autorité dans l’empire« erklären zu können.
Ich würde aber trotzdem eine goslarer Prägung für wahrscheinlich halten.
Viele Grüße
Peter