Solange es keinen stichhaltigen Beleg für die Existenz nur einer einzigen erhaltenen Münze der 1922A gibt (Auktion, Referenzliteratur mit Abbildung etc.), fällt es mir schwer, an deren Existenz zu glauben.
Ich denke viel eher, dass die Katalogmacher irgendwann (z.B. Jaeger ab Auflage 12) auf den Trichter gekommen sind, prophylaktisch eine Bewertung aufzunehmen, ohne die physische Existenz auch nur eines einzigen Stückes nachweisen zu können. Ganz klare Geschichte in Bezug auf Seriosität: ohne Dokumentation eines real existierenden Stückes KEINE Katalogisierung !
So etwas wie z.B. die MT- oder AKS-Katalogisierung weckt natürlich Interesse gerade bei numismatischen Laien und führt beim Durchforsten der eigenen Bestände (in der Hoffnung, das große Los ziehen zu können) zu den kuriosesten Entdeckungen, sprich "Varianten", die als "Besonderheiten" angesehen werden, obwohl sie alltäglich sind. Die Presse legt oft genug durch Sensationsberichte im Sinne von "In Ihrem Portemonnaie liegen Schätze" noch einen drauf. Zugegeben: darauf ist jeder von uns schon einmal hereingefallen
Ein Biologe, der eine angeblich existierende Tier- oder Pflanzenart ohne ÜBERPRÜFBAREN Nachweis der Existenz zu katalogisieren wagt (möglichst noch mit seinem Namen entsprechend der Linné'schen Nomenklatur) würde geteert, gefedert und dazu noch gevierteilt werden.
Insofern denke ich, dass die 1922A in etwa mit dem "Ungeheuer von Loch Ness" vergleichbar ist: "Könnte möglich sein, aber nichts genaues weiss man nicht, aber gehen wir einfach mal davon aus, dass es existiert"
petzlaff