Heraklius Tremissis
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Heraklius Tremissis
Hallo Byzanzforum,
dieser Tremissis der Heraklius, mit 1,44 Gramm wurde mit folgender Bestimmung erworben: Konstantinopel, Sear BCV 787 / Ratto 1289.
Zwei Fragen habe ich dazu:
1) Stimmt die Bestimmung bzw. passt der Stil (noch) für Konstantinopel?
2) Erfüllt die Darstellung der Nase den Tatbestand der "Majestätsbeleidigung"?
Viele Grüsse
dieser Tremissis der Heraklius, mit 1,44 Gramm wurde mit folgender Bestimmung erworben: Konstantinopel, Sear BCV 787 / Ratto 1289.
Zwei Fragen habe ich dazu:
1) Stimmt die Bestimmung bzw. passt der Stil (noch) für Konstantinopel?
2) Erfüllt die Darstellung der Nase den Tatbestand der "Majestätsbeleidigung"?
Viele Grüsse
Timesitheus
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hallo,
der stil passt voll und ganz zu konstantinopel,bei der bestimmung würde ich sagen sear 786,ratto 1287 da der anfangsbuchstabe der vorderseiten legende mit einem kleinen d anfängt.sear 787 hat ein O das meist senkrecht zum folgenden N steht.umso größer die nase,umso bedeutender der Kaiser Nase weg= Kaiser weg
viele grüße...........robert
der stil passt voll und ganz zu konstantinopel,bei der bestimmung würde ich sagen sear 786,ratto 1287 da der anfangsbuchstabe der vorderseiten legende mit einem kleinen d anfängt.sear 787 hat ein O das meist senkrecht zum folgenden N steht.umso größer die nase,umso bedeutender der Kaiser Nase weg= Kaiser weg
viele grüße...........robert
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Zur Kaiserwerdung und zur Nasenabschneidethematik habe ich hier mal was geschrieben:
http://www.numismatikforum.de/ftopic170 ... astraktion
passt ganz gut hierher, und gelacht habe ich nachträglich auch noch mal...
Micha
http://www.numismatikforum.de/ftopic170 ... astraktion
passt ganz gut hierher, und gelacht habe ich nachträglich auch noch mal...
Liebe GrüßeWurzel hat geschrieben:Übrigens gab es in Byzanz verschieden Methoden Kaiser zu werden:
Durch den natürlichen Tod des Vorgängers, in diesem Fall trat der zumeist designierte Nachfolger das neue Amt an. Dies konnte ein Verwandter sein, oder aber ein vom Kaiser bestimmter Nachfolger. Auch gab es gelegentlich Kämpfe um den vakanten "Arbeitsplatz"
Durch Rebellion: man sammelt genügend unzufriedene Gegner des derzeitigen Herrschers und macht einfach einen Aufstand, hier war es durchaus von Vorteil, wenn man bei seiner Anhängerschaft auch eine ausreichende Zahl von Truppen hatte. Denn merke viele unzufriedene Mönche machen einen noch nicht zum Kaiser.
Die Ablösungszeremonie bestand dann schließlich entweder in der Tötung des Vorgängers, gerne auch mit demütigenden Gesten, oder man schnitt dem Vorgänger die Nase ab. Ein auf eine solche Art entstellter Mensch konnte nach byzantinschen Moralvorstellungen kein Kaiser sein. Hier ist die einzige Ausnahme der Kaiser JUSTINIAN II, der auch mit abgeschnittener Nase (vielmehr ohne Nase) eine zweite Regierung führen konnte. Die wurde allerdings dann auch recht endgültig beendet. Die ehemaligen Kaiser, die ihre Absetzung überlebt haben durften anschließend (ohne Nase) ein sehr frommes leben in einem Kloster (des neuen Kaisers wahl) verbringen.
Um seinen Nachkommen die Kaiserwürde zu sichern wurde den möglichen männlichen Konkurrenten auch gerne durch Kastration die Möglichkeit genommen den Thron zu besetzen.
In Byzanz galten Eunuchen immer als sehr vertrauenswürdig, weil sie einfach kein Kaiser werden konnten. So bekleideten Eunuchen oft sehr mächtige Positionen und haben so manchmal aus dem Hintegrund das Reich regiert. Die Alternative war hier ebenfalls das Kloster, diesmal mit Nase, dafür aber ohne "edle Teile".
So wurde durch eine "kleine Operation" bei einem anderem die Zukunft des eigenen Kindes gesichert.
Alles in Allem wundert es nicht, das es in Byzanz recht viele Mönche gab, denen das eine oder andere Körperteil "abhanden gekommen" war.
Die weibliche Verwandtschaft des alten Kaisers hatte zumeist immer einen Platz im Kloster sicher.
Liebe Grüße Michael
Micha
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