Wirklich eine Fälschung

Griechische Münzen des Altertums

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Peripatos
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Wirklich eine Fälschung

Beitrag von Peripatos » Fr 13.05.11 21:26

Hallo,

als Sammler von griechischen Münzen lese ich schon seit einigen Monaten interessiert die Beiträge auf diesem Forum. Auf dem Forum unserer lieben Nachbarn in Österreich bin ich diese Tage auf einen Beitrag gestoßen, wonach diese Münze (siehe Link) eine Fälschung sein soll. Nun kann ich an dieser Münze wirklich nichts erkennen, was auf eine Fälschung schließen lässt und hätte daher gerne mal eure Meinung hierzu. Gerade was Fälschungen betrifft, habe ich wohl noch einen großen Nachholbedarf.

Gruß

Peter

http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=306&lot=642

Altamura
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Re: Wirklich eine Fälschung

Beitrag von Altamura » Fr 13.05.11 23:05

Also bei diesem Typ weiß ich generell nicht mehr genau, was ich glauben soll, da ist mir irgendwie der Maßstab abhanden gekommen :? .
Wir haben hier im Forum immer wieder Diskussionen darüber, musst Du mal suchen.

Es gibt die Theorie, dass es sich um Fälschungen handelt, wenn die Haare der Nymphe wirr oder zu gerade nach oben wegstehen.
Aber wo fängt das mit dem "wirr" genau an?

Schaut man sich bei acsearch diese Münzen mal an (http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#38), dann stellt man eine gewisse stilistische Breite fest. Ein richtiges "Normaussehen" gibt es also auch nicht :( .
(Und bei denen auf acsearch hab' ich den Verdacht, dass da einige auch nicht ganz sauber sind.)

Hier eine Seite, auf der viele der Fälschungen zusammengetragen sind: http://www.ancients.info/gallery/showph ... 5/size/big

Ich hab' mir im Laufe der Zeit insgesamt vier dieses Typs gekauft. Zwei davon sind bestimmt falsch (die entsprechen genau dem Muster "wirres Haar"; eine davon stammte aus einer Kiste mit Hunderten dieser Dinger für 10 Euro das Stück, da hab' ich es schon vorher gewusst :wink: ), zwei hoffentlich nicht (entsprechen nicht dem wirren-Haar-Schema und stammen von renommierten Händlern). Und bei diesen vieren werde ich es erstmal belassen, das schont die Nerven :D .

Was die von Dir verlinkte Münze betrifft, so sagt mein Bauchtest ("würdest Du das Teil für einen günstigen Preis haben wollen?") eher nein. Muss aber auch nichts heißen.
(Das Einzige, was hier sicher ist: ein günstiger Preis war das nicht :wink: .)

Gruß

Altamura

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areich
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Re: Wirklich eine Fälschung

Beitrag von areich » Fr 13.05.11 23:10

Ich würde mal hier gucken, ich glaube, da sind alle falschen Stempel aufgeführt:

http://bpmurphy.ancients.info/images/mi ... iacomp.jpg

Peripatos
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Re: Wirklich eine Fälschung

Beitrag von Peripatos » Sa 14.05.11 10:58

Hallo,

noch eine kleine Anmerkung von mir zum Thema Fälschungen.

Die Nachfrage nach antiken Münzen ist nach meiner Ansicht die letzten Jahre stark gestiegen und dadurch ging natürlich auch die Preisentwicklung nach oben. Insoweit kommt auch immer die Aussage, man möge doch bei seriösen Händlern einkaufen, um sich vor Fälschungen zu schützen.

Auf der Numismata 2011 in München hatte ich hierzu ein kleines Schlüsselerlebnis, welches ich beobachten konnte. Einem Händer wurde von einer Person (vermutlich Südosteuropäer) etwa sieben byzantinische Goldmünzen zum Kauf angeboten. In einem Zeitraum von ca. 1 Minute traf der Händler eine Auswahl von drei Münzen und es wurde nunmehr über den Kaufpreis diskutiert.

Diese drei Münzen wurden vom Händler nicht näher begutachtet. Er traf für sich insoweit innerhalb eines sehr kurzen Zeitaumes wohl die Entscheidung, die Münzen sind echt. Nun habe ich keine Ahnung, ob auch von byzantinischen Goldmünzen viele Fälschungen existieren. Dieses Erlebnis hat mir jedoch gezeigt, noch kritischer beim Einkauf von Münzen zu sein. Durch die hohen Preise kann davon ausgegangen werden, dass der Markt immer mehr von Fälschungen überschwemmt wird.

Gruß

Peter

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Re: Wirklich eine Fälschung

Beitrag von Altamura » Sa 14.05.11 13:44

Peripatos hat geschrieben:... Die Nachfrage nach antiken Münzen ist nach meiner Ansicht die letzten Jahre stark gestiegen ...
Ist das so? Dann müssten doch beispielsweise die Münzbörsen immer voller werden. Diesen Eindruck hab' ich aber nicht.

Oder ist nicht eher das Angebot kleiner geworden? Z.B. ist mein Eindruck, dass das Angebot an griechischen Münzen auf Ebay vor ein paar Jahren noch größer war als heute (vielleicht ist das aber auch schon prä-senile Verklärung vergangener Zeiten meinerseits :wink: ).

Der Effekt ist aber natürlich der gleiche: steigende Preise. Und das lockt dann unehrliche Menschen an, das war schon immer so :? .
Und dagegen hilft nur eigenes Urteilsvermögen qua Information (das war auch schon immer so :wink: ). Wenn man sich auskennt, dann reduziert dies das Risiko, wenngleich nicht auf null.
Aber: No risk no fun :D . Das Fälschungsrisiko gehört zum Sammeln antiker Münzen dazu, und wem das zu nervenaufreibend ist, der muss Euromünzen sammeln :wink: .

Gruß

Altamura

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Re: Wirklich eine Fälschung

Beitrag von Waldgeist » Sa 21.05.11 11:20

Hallo zusammen

Kann mir jemand sagen ob diese Münzen echt sind?
Hab keinen schimmer:-(

Danke für eure Hilfe:-)
Dateianhänge
Bild 2.jpg
Bild 2.jpg (34.61 KiB) 1392 mal betrachtet
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Bild 1.jpg (35.27 KiB) 1392 mal betrachtet

Altamura
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Re: Wirklich eine Fälschung

Beitrag von Altamura » Sa 21.05.11 12:32

Hallo Waldgeist,

da die Bilder recht winzig sind und auch Angaben zu Größe und Gewicht fehlen, ist das erstmal nicht so einfach zu sagen :? .
Bei den Athener Tetradrachmen gibt es außerdem antike Imitationen mit stilistischen Abweichungen, was die Beurteilung zusätzlich erschwert.

Deine seltsam beschnittenen Bilder stammen wohl von einem Händler, kann das sein?
Wenn Du klären willst, ob Du die Münze getrost kaufen kannst, dann ist das Renommee des Händlers ein weiteres Kriterium (falls er denn eines hat :wink: ).

Gruß

Altamura

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