Finnen werfen Kleingeld auf den Müll
Moderator: Sebastian D.
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Finnen werfen Kleingeld auf den Müll
Gerade bei Spiegel online gesehen:
Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind in Finnland überflüssig. Im eigenen Land werden sie wegen der hohen Verbraucherpreise nur zu Sammlerzwecken geprägt. Wenn Touristen die unliebsamen Münzen mitbringen, machen viele Finnen damit kurzen Prozess, berichtet der Finanzstaatssekretär.
Helsinki - Das Kleinstgeld wandert in Finnland oftmals auf den Müll. Die Münzen "haben keinen Wert - deshalb werden sie weggeworfen", sagte der Staatssekretär im finnischen Finanzministerium, Pertti Rauhio, gestern in Helsinki bei einer Veranstaltung zum Auftakt der finnischen EU-Ratspräsidentschaft. Reichtümer finden sich in Finnland aber nicht im Müll, die Mengen seien "sehr gering", versicherte der Staatssekretär.
Die finnische Nationalbank hat die beiden kleinsten Centmünzen selbst nur für Sammlerzwecke geprägt. "Bei unseren hohen Verbraucherpreisen gab es dafür keine Nachfrage", sagte Rauhio. Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind aber gesetzliches Zahlungsmittel und müssen von Geschäften angenommen werden, wenn etwa Touristen sie aus anderen Ländern der Euro-Zone mitbringen.
"Ökonomisch sind die Münzen sinnlos", sagte der Staatssekretär. Sie hätten allenfalls psychologischen Nutzen. Das Sammeln lohne sich für Bürger und Geschäftsleute nicht, weil Banken hohe Gebühren verlangten, wenn sie die Münzen entgegennehmen müssen. Nur die Post packe die kleinen Münzen ein und verschicke sie in andere Euro-Länder. Meist endeten die Geldstücke dann doch im Abfall. Schädlich für die Umwelt seien die weggeworfenen Münzen wohl kaum, sagte Rauhio.
Die Finnen bezahlen nach Angaben des Staatssekretärs ohnehin am liebsten bargeldlos mit Kreditkarten. An den Münzen hänge ihr Herz nicht: "Geldfetischismus ist uns fremd."
ffr/dpa
Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind in Finnland überflüssig. Im eigenen Land werden sie wegen der hohen Verbraucherpreise nur zu Sammlerzwecken geprägt. Wenn Touristen die unliebsamen Münzen mitbringen, machen viele Finnen damit kurzen Prozess, berichtet der Finanzstaatssekretär.
Helsinki - Das Kleinstgeld wandert in Finnland oftmals auf den Müll. Die Münzen "haben keinen Wert - deshalb werden sie weggeworfen", sagte der Staatssekretär im finnischen Finanzministerium, Pertti Rauhio, gestern in Helsinki bei einer Veranstaltung zum Auftakt der finnischen EU-Ratspräsidentschaft. Reichtümer finden sich in Finnland aber nicht im Müll, die Mengen seien "sehr gering", versicherte der Staatssekretär.
Die finnische Nationalbank hat die beiden kleinsten Centmünzen selbst nur für Sammlerzwecke geprägt. "Bei unseren hohen Verbraucherpreisen gab es dafür keine Nachfrage", sagte Rauhio. Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind aber gesetzliches Zahlungsmittel und müssen von Geschäften angenommen werden, wenn etwa Touristen sie aus anderen Ländern der Euro-Zone mitbringen.
"Ökonomisch sind die Münzen sinnlos", sagte der Staatssekretär. Sie hätten allenfalls psychologischen Nutzen. Das Sammeln lohne sich für Bürger und Geschäftsleute nicht, weil Banken hohe Gebühren verlangten, wenn sie die Münzen entgegennehmen müssen. Nur die Post packe die kleinen Münzen ein und verschicke sie in andere Euro-Länder. Meist endeten die Geldstücke dann doch im Abfall. Schädlich für die Umwelt seien die weggeworfenen Münzen wohl kaum, sagte Rauhio.
Die Finnen bezahlen nach Angaben des Staatssekretärs ohnehin am liebsten bargeldlos mit Kreditkarten. An den Münzen hänge ihr Herz nicht: "Geldfetischismus ist uns fremd."
ffr/dpa
die meisten menschen haben zwei arten moralischer ansprueche:
eine fuer sich und die andere fuer die anderen.
eine fuer sich und die andere fuer die anderen.
Die Finnen waren schon immer gegen diese Münzen, das halte ich für Stimmungsmache, den es wiederspricht sich selbst.
Also was bleibt : Die Finnen wollen die EU-Ratspräsidentschaft nützen, die Münzen welche gegen ihren ausdrücklichen Willen geschaffen wurden wieder abzuschaffen. Vermutlich wird dann bei der nächsten italienischen EU-Ratspräsidentschaft, die Aktionen gegen die Ein- und Zweieuromünzen wieder aufgewärmt, und wieder Eineuroscheine gefordert
Alle Euroländer außer den beiden wollen 1C bis 2€ Münzen, können die nicht mal akzeptieren das mindestens 95% der Europäer, wenn nicht noch mehr, mit der Stückelung zufrieden sind.
Als gesetzliches Zahlungsmittel müssen natürlich auch die Banken sie in handelsüblichen Mengen ohne Gebühren nehmen. Und in Finnland ist es schwer diese Münzen in solch großen Mengen aus dem Zahlungsverkehr zu ziehen, das überhaupt solche Mengen zusammen kämen, das die Bank Gebühren fürs Zählen nehmen dürfte.Ein- und Zwei-Cent-Münzen sind aber gesetzliches Zahlungsmittel und müssen von Geschäften angenommen werden, wenn etwa Touristen sie aus anderen Ländern der Euro-Zone mitbringen.
"Ökonomisch sind die Münzen sinnlos", sagte der Staatssekretär. Sie hätten allenfalls psychologischen Nutzen. Das Sammeln lohne sich für Bürger und Geschäftsleute nicht, weil Banken hohe Gebühren verlangten, wenn sie die Münzen entgegennehmen müssen.
In den Zielländern werden die dort geläufigen Münze weggeschmissen, nur weil die Geldsendungen aus Finnland kommen. Das halte ich für ein Gerücht.Nur die Post packe die kleinen Münzen ein und verschicke sie in andere Euro-Länder. Meist endeten die Geldstücke dann doch im Abfall.
Also was bleibt : Die Finnen wollen die EU-Ratspräsidentschaft nützen, die Münzen welche gegen ihren ausdrücklichen Willen geschaffen wurden wieder abzuschaffen. Vermutlich wird dann bei der nächsten italienischen EU-Ratspräsidentschaft, die Aktionen gegen die Ein- und Zweieuromünzen wieder aufgewärmt, und wieder Eineuroscheine gefordert
Alle Euroländer außer den beiden wollen 1C bis 2€ Münzen, können die nicht mal akzeptieren das mindestens 95% der Europäer, wenn nicht noch mehr, mit der Stückelung zufrieden sind.
- Wurzel
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Mir persönlich fehlt ja ein 5 Euro Geldstück....
Irgendwie vermisse ich den guten alten Heiermann, was haben wir stattdessen...
einen Papierlappen.
Wenn wir `nen 5 Eurostück bekommen, daß Eurozonenweit gilt, dann können die von mir aus `nen 1 Euroschein haben.
Wurzel
Irgendwie vermisse ich den guten alten Heiermann, was haben wir stattdessen...
einen Papierlappen.
Wenn wir `nen 5 Eurostück bekommen, daß Eurozonenweit gilt, dann können die von mir aus `nen 1 Euroschein haben.
Wurzel
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/
Aber Wurzel, dann gibt es auch kein 5€ Stück, den die Begründung ist :
Italiener lassen prinzipiell die Münzen welche sie als Wechselgeld bekommen auf den Tresen liegen, da es mitzunehmen als geldgierig gelte. Zu Lirazeiten war das auch kein Problem, aber wenn da nach dem Zeitungskauf 4,50 Euro Wechselgeld liegen, ist das insbesondere bei den vielen arbeitslosen Süditalienern viel. Also werden sie auch gegen 5€ Münzen sein
Aber wenn du mich fragst, haben es mittlerweile auch die Italiener gelernt. Insbesondere wo es 2002 eine Kampagne der katholischen Kirche im Süden gab, das es kein Geiz sei, die Euromünzen des Wechselgelds vom Händler zu verlangen. Nur die Finnen machen ja jetzt wieder Probleme
Italiener lassen prinzipiell die Münzen welche sie als Wechselgeld bekommen auf den Tresen liegen, da es mitzunehmen als geldgierig gelte. Zu Lirazeiten war das auch kein Problem, aber wenn da nach dem Zeitungskauf 4,50 Euro Wechselgeld liegen, ist das insbesondere bei den vielen arbeitslosen Süditalienern viel. Also werden sie auch gegen 5€ Münzen sein
Aber wenn du mich fragst, haben es mittlerweile auch die Italiener gelernt. Insbesondere wo es 2002 eine Kampagne der katholischen Kirche im Süden gab, das es kein Geiz sei, die Euromünzen des Wechselgelds vom Händler zu verlangen. Nur die Finnen machen ja jetzt wieder Probleme
Quelle: www.welt.deRettet die finnische Sorgenmünze
Verschwendung in Skandinavien, Sparwut in Italien und Teuro-Angst in Slowenien
von Anja Struve
Kürzlich hat uns eine Meldung aufgeschreckt, die uns bis heute zu denken gibt: Die Finnen, die uns die niedliche Troll-Familie Mumins und die weniger niedliche Monster-Kombo Lordi beschert haben, werfen unsere schönen, allergiegetesteten Ein-Cent-Münzen weg. Ob die Stahl-Kupfer-Stücke in der Ostsee oder schnöde im Restmüll versenkt werden, ist nicht ganz klar. Verdient hat der Euro so eine Behandlung jedenfalls nicht.
Eine solche Verschwendungssucht hätten wir den braven skandinavischen Musterschülern, die bei jeder Gelegenheit für ihre Sparsamkeit gelobt werden, auch nicht zugetraut. Fehlt nur noch, daß Spanien demnächst verkündet, keine EU-Subventionen mehr zu wollen. Aber das ist dann doch wieder recht unwahrscheinlich, schließlich sind noch längst nicht alle Feldwege des Landes ordentlich asphaltiert und mit gut beleuchteten Zubringern ausgestattet.
Auch die Begründung der nordischen Nachbarn mutet seltsam an: Die kleinen Münzen werden fortgeworfen, weil die Preise zu hoch sind. Kein Wunder, daß nun auch noch Slowenien Angst vor dem Teuro bekommt. Das Neumitglied, das, wie gestern bekannt wurde, ab Januar 2007 zum gemeinsamen Währungsklub gehören wird, bezieht seine Euro-Münzen schließlich aus Finnland. Vielleicht befürchten die Slowenen auch einfach, nach dem Gezerre um den Zutritt zur Euro-Zone nun noch mit recyceltem finnischem Altgeld in die neue Währungswelt starten zu müssen.
Verwundert sind wir aber vor allem darüber, daß das Schicksal der Mini-Münzen den Rest Europas kaltläßt. Nach dem Trubel um die fehlgeschlagene Rettung des italienischen Problembären Bruno hätten wir mindestens eine ebenso großangelegte Aktion zum Schutz der finnischen Sorgenmünze erwartet. Pressekonferenz, Expertentelefon und der Einsatz von Spürhunden inklusive. Schließlich wußte schon unsere Oma: "Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euro nicht wert." Vermutlich liegt der mangelnde Aktionismus aber auch schlicht daran, daß die Finnen bislang so ziemlich die einzigen Mitglieder im gemeinsamen Währungsklub sind, welche die einst ehernen Stabilitätsregeln zum Schutz des Euro überhaupt einhalten.
Da ist es doch schön, zu wissen, daß jetzt wenigstens durch Italien ein Ruck gehen soll. Das Land, das vor einem Jahr nicht nur die Ein-Cent-Münzen, sondern den Euro insgesamt abschaffen wollte, plant einen strikten Sparkurs. Während die Finnen das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauswerfen - wir sprechen hier immerhin über eine Auflage von rund 38 Millionen Ein-Cent-Münzen -, hat der Fußballweltmeister den Reiz des Knauserns für sich entdeckt.
Noch können die Währungshüter dieser verkehrten Welt von Frankfurt aus gelassen zusehen. Vorsicht ist erst dann geboten, wenn es den Italienern tatsächlich gelingen sollte, einen langgehegten Wunsch in die Tat umzusetzen und einen Teil der Euro-Münzen in Scheine umzuwandeln. Papiergeld läßt sich schließlich noch viel leichter entsorgen als das sperrige Münzgeld.
Leichter drucken übrigens auch.
Die Autorin ist Wirtschaftskorrespondentin der WELT in Frankfurt/Main
Artikel erschienen am Mi, 12. Juli 2006
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