Hallo noch mal,
mit der Hilfe von @superberater - herzlichen Dank! - bin ich der Herkunft des Stücks auf die Spur gekommen. Aber zunächst eine Korrektur:
I. E. Kusnezowa auf dem Teil ist
kein Frauenname, sondern die Genitivform einer männlichen Person, nämlich
I. E. Kusnezow. Er gehörte zu einer Familie, die ab 1832 zahlreiche Porzellanmanufakturen gegründet hat.
(Savod) Kusnezova na Wolchowe , d.h.
(die Firma) Kusnezov am Wolchow im Gouvernement Nowgorod, der Name also, der auf dem Metallstück steht, wurde
1878 von ihm gegründet. 1892 erwarb er eine weitere Fabrik in Bronniza mit dem Namen "Merkur". Seine Fachkräfte holte Kusnezow aus Moskau. 1917 wurden die Betriebe im Zuge der Revolution enteignet. Im Jahr 2005 wurde der Firmenname
Kusnezow am Wolchow erneut zuerkannt, und als
GmbH findet man ihn nun auch per google.
Auf dem Stück sieht man über der Schrift eine Punze aus drei Teilen: oben einen Orden, darunter links das Portrait eines bärtigen Mannes (hier vermute ich entweder den Firmengründer oder aber seinen Ahnherrn, der die Porzellandynastie der Kusnezov gegründet hat). Unten rechts ist in einem Kreis etwas abgebildet, was ich beim besten Willen nicht erkennen kann. Könnte es sich um ein Porzellan-Design handeln?
Ich halte das Stück für firmeneigenes Notgeld, das nach dem Vorbild russischer und schwedischer Plattenmünzen auf einfache Weise hergestellt und in Wertigkeiten zerteilt wurde. Ob das nun im Vorfeld der Revolutionswirren oder schon bei früherer Gelegenheit geschah und verwendet wurde, kann ich leider nicht feststellen.
Nachtrag: Ich hatte zunächst an einen General Kusnezov gedacht, der im 2. Weltkrieg im Wolchow-Gebiet das Oberkommando hatte. Der hieß aber
Fjodor
Isidorowitsch und entfiel aus diesem Grunde. Der einzige bekannte
I. E. Kusnezov in diesem Landstrich ist der genannte Porzellanfabrikant. Hier noch der Link, den mir @superberater freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
http://www.farforporcelan.com/index.php ... =3&nums=12
Gruß klaupo