Algerien - Münzzeichen bei 5 Dinar 1972

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Münz-Goofy
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Algerien - Münzzeichen bei 5 Dinar 1972

Beitrag von Münz-Goofy » Mo 27.08.07 18:58

Hallo Experten,

ich wende mich mal wieder mit einem Außenseiter-Thema an Euch. Diesmal geht es um die Münzzeichen auf dem 5-Dinar-Stück aus Algerien, geprägt zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit. Im KM sind unter der Katalognummer 105 zwei Varianten aus Nickel beschrieben. Bei KM# 105a.1 steht nur "Edge reeded", bei KM# 105a.2 "Privy mark: dolphin". Im Schön gibt es ebenfalls zwei Varianten, aus deren Beschreibung ich allerdings nicht klug werde. Bei S# 15.1 heißt es "(a) (e), bei S# 15.2 "(a) (d)".

Nun zu meinen beiden Exemplaren. Bei beiden ist der Rand geriffelt, beide weisen ein Münzzeichen auf, das mit viel Phantasie als Delphin zu deuten ist. Das erstaunliche ist aber: Bei der einen weist das Münzzeichen nach außen, bei der anderen nach innen. Ist das gängige Praxis, ein Prägefehler oder habe ich es hier mit unterschiedlichen Varianten zu tun?

Vielleicht weiß der ein oder andere Näheres darüber.

Dank im Voraus!
MG :black:
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DZ_5 Dinar 1972 Rv.jpg
DZ_5 Dinar 1972 Av.jpg
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Gerhard Schön
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Re: Algerien - Münzzeichen bei 5 Dinar 1972

Beitrag von Gerhard Schön » Mo 27.08.07 22:24

Münz-Goofy hat geschrieben:Diesmal geht es um die Münzzeichen auf dem 5-Dinar-Stück aus Algerien, geprägt zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit. Im KM sind unter der Katalognummer 105 zwei Varianten aus Nickel beschrieben. Bei KM# 105a.1 steht nur "Edge reeded", bei KM# 105a.2 "Privy mark: dolphin". Im Schön gibt es ebenfalls zwei Varianten, aus deren Beschreibung ich allerdings nicht klug werde. Bei S# 15.1 heißt es "(a) (e), bei S# 15.2 "(a) (d)".
(a) ist das Füllhorn (generisches Zeichen des Münzdirektors)
(e) ist eine kleine Eule, hier links im Bild (das Zeichen von Raymond Joly, Hauptgraveur 1958-1974)
(d) ist der Delphin, hier rechts im Bild (das Zeichen von Émile Rousseau, Hauptgraveur 1974-1994)
Füllhorn und Graveurzeichen sind hier passend spiegelbildlich angeordnet.
Anhand dieser Münzzeichen kann man Erstprägung und Nachprägung recht gut unterscheiden.
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Afrasi
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Beitrag von Afrasi » Mo 27.08.07 22:39

Hallo! Was du als phantasiebegabter Mensch als Delphin erkennen konntest, ist also das Füllhorn, das tatsächlich um 90 ° gedreht wurde. Rechts vom Bohrturm ist zunächst die Eule - wie auch auf der Silber-Ausgabe - und später der Delphin zu sehen. Deine Münzen sind also schon in der richtigen Reihenfolge ...

Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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Beitrag von Münz-Goofy » Mo 27.08.07 23:17

Herzlichen Dank zunächst einmal an Gerhard und Alexander.

Ich bin, obwohl ein
Afrasi hat geschrieben:phantasiebegabter Mensch
trotzdem immer noch schwer von capito.

Daß ich Delphine mit Füllhörnern verwechselt habe (die bei den beiden Varianten um 90° gedreht sind), habe ich inzwischen geschluckt. Bei den klobigen Darstellungen auf meinen unvollkommenen Münzen bitte ich mein Unverständnis auch zu entschuldigen.

Wo aber sind die Eulen und Delphine?


Hallo Gerhard,
Gerhard Schön hat geschrieben:(a) ist das Füllhorn (generisches Zeichen des Münzdirektors)
(e) ist eine kleine Eule, hier links im Bild (das Zeichen von Raymond Joly, Hauptgraveur 1958-1974)
(d) ist der Delphin, hier rechts im Bild (das Zeichen von Émile Rousseau, Hauptgraveur 1974-1994)
Deine Informationen zu den Hauptgraveuren waren mir bisher unbekannt. Vielen Dank für dafür. Dem unbedarften Leser des KM erscheint es so, als daß die Eule nur auf dem Silberstück vorkommt. Wenn ich Dich richtig verstehe, gibt es auch eine Eulen-Variante aus Nickel. Das erscheint plausibel, denn: Wenn eine meiner beiden Münzen aus Silber sein sollte, fress ich einen Besen.

Viele Grüße
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Beitrag von Afrasi » Mo 27.08.07 23:33

Hallo! Du brauchst keine Besen fressen, du hast keine silberne Münze, aber auf der früher geprägten linken ist rechts vom Bohrturm eine kleine Eule!!!
Zunächst wurde die Münze mir der Eule in Silber und - als Kursmünze - in Nickel geprägt. Später wurde die Kursmünze in Nickel nachgeprägt, aber der Münzmeister in Paris war inzwischen ein anderer, der mit dem Delphin. Wir hatten schon einmal einen thread zu diesem Thema, in welchem klaupo uns bestens aufklärte ...

Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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Beitrag von Münz-Goofy » Mo 27.08.07 23:47

Hallo Afrasi,

jetzt ist auch für mich alles klar. Du meinst sicherlich den Thread:

http://www.numismatikforum.de/ftopic119 ... light=eule

mit dem Hinweis auf:

http://www.wbcc.fsnet.co.uk/af-alg.htm#5d

Ich muß gestehen, daß ich vor dem Posting nicht das ganze Forum per Suchfunktion durchforstet habe. Tut mir leid, daß ich Euch unnötige Arbeit gemacht habe. Trotzdem ist es interessant für mich zu wissen, daß ich nicht der einzige bin, der sich für solche Details interessiert. Ich drohe weitere Fragen solchen Kalibers an....

Viele Grüße
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Beitrag von Afrasi » Di 28.08.07 00:01

Hallo! Noch eine Frage an Herrn Schön. Ich habe aus Algerien 10 ct 1989. In meinen Katalogen (KM 04 und S 05) ist das Stück noch nicht verzeichnet. Ist das Stück bekannt?

Tschüß, Afrasi
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Beitrag von Gerhard Schön » Di 28.08.07 00:23

Afrasi hat geschrieben:Hallo! Noch eine Frage an Herrn Schön. Ich habe aus Algerien 10 ct 1989. In meinen Katalogen (KM 04 und S 05) ist das Stück noch nicht verzeichnet. Ist das Stück bekannt?
Inzwischen ja, vielen Dank für den Hinweis. Es hat die S#26.2 erhalten (der Jahrgang 1989 ist in der 35. Auflage abgebildet). Darin auch zu sehen: weitere Varianten der S#14 und S#25. Und 5 Centimes mit Jahreszahlen 1978/1981 (S#21).
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Beitrag von Afrasi » Di 28.08.07 00:28

Danke, Afrasi
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Beitrag von petzlaff » Di 28.08.07 19:01

bzgl. der Münzzeichen:

das ist halt das französische Erbe. Selbst unabhängig gewordene Departements und ehemalige Kolonien tun sich immer noch schwer damit, es abzulegen. Die meisten der betroffenen Münzen werden ja auch noch in Paris geprägt.

Interessant wären in diesem Zusammenhang die zugrunde liegenden Verträge, insbesondere bezüglich der Ausprägung französischer Münzzeichen auf "nicht mehr französischen Münzen".

LG

BTW - das interessiert mich, weil ich sammeltechnisch auch zur Frankreichfraktion gehöre (zwar nicht mehr so intensiv wie früher einmal - aber immerhin noch so, dass ich meine Sammlung nicht verhökern will).
Liebe Grüsse

petzlaff

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Beitrag von Münz-Goofy » Di 28.08.07 19:28

... und ich habe aus diesem Thread gelernt, daß klobige und ungeschlachte Münzzeichen, aus denen ich auf den ersten Blick nichts außer formlosen Batzen erkennen konnte, sehr wohl Füllhörner, Delphine oder Eulen darstellen können. Beim nächsten Mal gucke ich besser hin. In diesem Fall lag es vielleicht auch am mangelhaften Zustand meiner beiden Münzen.

Nochmals herzlichen Gruß an alle.

MG :black:
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