Falscher Laubtaler -écus de six livres

Europa (ohne Euros) und Afrika - ab etwa 1500.
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Zoppo
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Falscher Laubtaler -écus de six livres

Beitrag von Zoppo » Di 30.10.07 16:02

Ich glaube, hier einen "falschen" erwischt zu haben.
Durchmesser 41 mm aber nur 23,5 g schwer
Von 1790 M (Toulon) Material: Mit Sicherheit kein Silber.
Die Bilder sind leider etwas zu dunkel geworden.
Mir ist kein Hinweis bekannt, daß die 1790er gefälscht wurden.
Eine Nachprägung?

Edit:
Kein Beinbruch, ich habe für die Münze seinerzeit 16 Euronen bezahlt.
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Loui 01.jpg
Loui 02.jpg

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petzlaff
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Beitrag von petzlaff » Di 30.10.07 16:24

@Zoppo

wie du siehst, wurden auch Laubtaler gefälscht. Wahrscheinlich lässt China grüßen.

EIgentlich gar keine so schlechte Fälschung. Mich würde interessieren, wie die Randinschrift aussieht. Die Fotos sehen gerade am Rand etwas bearbeitet aus - aber ist ja egal - wichtig wäre wohl ein Foto direkt vom Randin Frontalaufsicht.

Sorry, ich weiss, wie schwer das zu machen ist. Mich interessiert einfach nur, ob es sich um eine moderne Fälschung oder ein zeitgenössisches Plagiat handelt. Letztere wurden meist ohne Randinschrift auf minderwertigem Metall (was wir ja vorliegen haben) hergestellt.

LG
Stefan
Liebe Grüsse

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diwidat
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Beitrag von diwidat » Di 30.10.07 16:40

Leider sind nicht nur die 1790er gefälscht,
da gibt es noch viele Jahrgänge mehr. Die Münze war im damaligen Europa weit verbreitert - und auch begehrt.
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Frankreich-Falsa.jpg

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Beitrag von petzlaff » Di 30.10.07 16:42

@diwidat

boaaaah - die sehen ja total fertig aus. Sowas sammelst du :D

LG
Stefan
Liebe Grüsse

petzlaff

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Zoppo
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Beitrag von Zoppo » Di 30.10.07 16:53

Bin mit dem Rand mal über's Stempelkissen und habe auf dem Blatt abgerollt.
Man sieht auf der Münze nur noch die Kerben.
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Loui 03.JPG

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Beitrag von petzlaff » Di 30.10.07 16:58

Lassen wir's mal lieber bei Klaupos Beitrag.

Das Teil riecht zu 99,9% nach Fälschung, zumales, wie du schon selbst richtig erkannt hast, nicht aus Silber ist.

LG
Stefan
Liebe Grüsse

petzlaff

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Beitrag von diwidat » Di 30.10.07 18:04

petzlaff hat geschrieben:@diwidat
boaaaah - die sehen ja total fertig aus. Sowas sammelst du :D
LG Stefan
Nur keinen Neid aufkommen lassen :lol:

Früher habe ich Byzantiner gesammelt, die waren noch viel mehr vergammelt.
Bei meinen hier weiß ich wenigstens, das nicht ein einziger echt ist.
Die Ränder sehen dann auch entsprechend handbearbeitet aus, dass man davon ausgehenkann, das sind zeitgenössische (verkehrs-) Fälschungen.
Die Chinesen hätten sich mehr Mühe gegeben. - so einer fehlt mir aber noch.
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Frankreich-Falsa-Rand.jpg

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Beitrag von Zoppo » Di 30.10.07 19:26

Also wenn ich mir meinen etwas genauer betrachte, so erkenne ich, mein Louis hat den Ansatz eines Spitzbärtchens und die typischen asiatische Augen :lol:
Bei genauerer Betrachtung, sieht der aus wie "Ming aus Flash Gordon" nur das Hütchen fehlt

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Beitrag von heripo » Mi 31.10.07 09:05

zeitgenössische Fälschung von frz. Laubtaltern:

Dr. Ulrich Klein (Chefnumismatiker d. württ. Landesmuseums ) beschreibt z.B. im
Jahrbuch 1995 (Archäologische Ausgrabungen in BW. ) einen Grabungsfund aus
Herrenberg Krs. Böblingen:

eine noch schwach versilberte zeitgenössische Kupferfälschung eines frz. Laubtalers von Ludwig XV. mit Jahreszahl 1768. ( sicherlich mit ein Grund für das - gegenüber dem Original - geringere Gewicht )
ergo.: - auch zeitgenössische Fälschungen sind numismatisch durchaus beachtliche Sammlungsobjekte ! Es sollte daher nicht jede Fälschung vorschnell den Bulgaren, Rumänden oder Chinesen in die Schuhe geschoben werden - denn - die zeitgenössischen Fälschungen hatten oftmals durchaus den Sinn, dem Herkunftsland wirtschaftl. Schaden zuzufügen!

Gruß, heripo
____________________________________
Meiner Fähigkeiten bin ich mir durchaus bewußt - leider überwiegen aber immer noch die Unfähigkeiten !

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Beitrag von diwidat » Mi 31.10.07 16:20

Na, dann liege ich mit meiner -oft verspotteten- Fälschungssammlung doch auf dem richtigen Pfad.
die zeitgenössischen Fälschungen hatten oftmals durchaus den Sinn, dem Herkunftsland wirtschaftl. Schaden zuzufügen!
da gibt es das berühmte Beispiel der NS gefälschten Pfundnoten aus dem Toplitzsee.

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Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 31.10.07 17:19

diwidat hat geschrieben:Na, dann liege ich mit meiner -oft verspotteten- Fälschungssammlung doch auf dem richtigen Pfad.
die zeitgenössischen Fälschungen hatten oftmals durchaus den Sinn, dem Herkunftsland wirtschaftl. Schaden zuzufügen!
da gibt es das berühmte Beispiel der NS gefälschten Pfundnoten aus dem Toplitzsee.
Ich oute mich gern als Fan zeitgenössischer Fälschungen.
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Beitrag von klosterschueler » Mi 31.10.07 17:54

da gibt es das berühmte Beispiel der NS gefälschten Pfundnoten aus dem Toplitzsee.
Hallo diwidat!

:mrgreen: Vor ein paar Jahren wieder mal ein Tauchteam am Toplitzsee mit einem Supaüberdrüber Tauchboot den gefälschten Nazi-Schätzten hinterher gewesen und eine Kiste Bierkapseln und abgenagte Ripperln zu Tage gefördert. War amüsant zu lesen in der Lokalpresse...

http://www.sauwald-taucher.at/wracks/sc ... ichten.htm

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