Italien V.E.II. - Probe, Fälschung oder sonstwas ??

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verscherbler
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Italien V.E.II. - Probe, Fälschung oder sonstwas ??

Beitrag von verscherbler » Mi 05.03.03 14:59

Guten Tag zusammen...

Ich habe hier so eine verdächtig-komische Münze aus Italien...
Da ich diese Münze in noch keinem Katalog jemals gesehen habe, möchte ich Euch fragen, ob Ihr sie eventuell kennt.

[ externes Bild ]

Das Münzmetall soll wohl Gold sein, klingt aber viel heller als andere Goldmünzen mit Au 900/1000. Ich möchte Gold aber trotzdem nicht
ausschließen.

Handelt es sich dabei möglicherweise um einen Probeabschlag ?
Oder wohl doch nur um eine Fälschung :cry: ??

Danke schonmal - verscherbler

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zorianer
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Beitrag von zorianer » Mi 05.03.03 15:19

Fälschung ist natürlich immer möglich. Von den 10 Lire (Au) vom Vittorio gibt es drei Varianten von 1861 mit einem kleinen Kopf und 18 mm Durchmesser, 1863 mit grossem Kopf und 18,5 mm Durchmesser und 1865 mit grossem Kopf und 19,5mm Durchmesser. Der Wert ist in einem uralten Dietzel mit 6000,- DM in vz angegeben. Aber erstens Katalogpreis und zweitens uralt. Mit Vorsicht zu geniessen.

Cornelius

payler
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Beitrag von payler » Do 06.03.03 20:34

Finde im Welt Münzenkatalog 19 JHDT:

10 Lire in Gold 1863 mit dem Durchmesser 3 Varianten: 18,5 , 19 u. 19,5 mm. Das Bildnis von V.E. II ist aber nach links :?: und die bezeichnung L 10 ist am RV ganz unten. Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen.

chaoschemiker
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Beitrag von chaoschemiker » Fr 07.03.03 09:20

Ich hab zwar keine Ahnung von italienischen Münzen, möchte aber einige allgemeine Bemerkungen dazu loswerden:

1. Fälschung: Man fälscht nur etwas das es gibt. Da keiner die Münze kennt erscheint mir eine Fälschung unwahrscheinlich.

2. Probeabschlag: Hört sich gut an, denn V.E. II schaut lt. "payler" in die falsche Richtung. So einen Fehler macht kein Fälscher.

3. Ich besitze selbst Probedrucke von Briefmarken des Dt. Reiches. Vermutlich werden 99,9% aller Sammler dieses Gebietes behaupten, das es die entsprechenden Marken mit dem Motiv bzw. der Farbe, die ich besitze, nie gab. Schliesslich sind sie in keinem "normalen" Katalog aufgeführt. Und doch sind sie echt. Wieso soll es soetwas bei Münzen nicht geben?
Meine Seite über Britische Münzen soll bis 2027 fertig sein. (Nützliche ?) Informationen enthält sie jedoch schon heute.

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Beitrag von chaoschemiker » Di 11.03.03 12:43

Ich habe heute von der Schweizer Nationalbank Bescheid bekommen, das ich einen Probeabschlag der 2003er 5 Fr. Münze bekomme (Münzinfo). Noch ein Grund mehr, das es Probeabschläge geben kann.
Meine Seite über Britische Münzen soll bis 2027 fertig sein. (Nützliche ?) Informationen enthält sie jedoch schon heute.

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mumde
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Beitrag von mumde » Mi 12.03.03 13:44

1) Die Goldmünzen Vittorio Emanueles II. zeigen seinen Kopf nach links, die Silbermünzen, z. B. das 50-Centesimi-Stück, das genauso groß ist wie das 10-Lire-Stück, zeigen den Kopf nach rechts. Das wurde gemacht, um den Unterschied zwischen Silber und Gold ganz deutlich zu machen. Wären Silber- und Goldmünzen zu ähnlich gewesen, hätten Betrüger versucht, vergoldete 50-Centesimi-Stücke als 10-Lire-Stücke auszugeben. Welchen Sinn soll nun eine Probeprägung haben, die diesen sinnvollen Unterschied mißachtet?
2) Der Rückseitentyp ohne Umschrift mit weit nach oben reichenden Zweigen kommt erst unter Umberto I. auf. Welchen Sinn soll zur Zeit Umbertos eine Probe mit dem Bild des verstorbenen Königs haben? Oder, wenn wir uns an die Jahreszahl auf dem Stück halten, welches Genie konnte die Bilddarstellung vorausahnen, die erst 15 Jahre später entworfen wurde?
3) Die königliche Sammlung, die im zwanzigbändigen CNI veröffentlicht ist, enthält für die Zeit V. E. II. 49 verschiedene Probeprägungen. Darunter ist keine einzige, die dem hier vorgestellten Stück ähnelt. Wieso konnte der König kein solches Stück auftreiben?
4) Es gibt Sammler, die gern etwas kaufen, was kein anderer Sammler hat. Für diese Sammler werden Phantasieprägungen hergestellt. Wir hatten hier im Forum schon mal eine italienische Phantasieprägung, ein 5-Lire-Stück mit dem Kopf Mussolinis: http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=183
Gruß mumde

chaoschemiker
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Beitrag von chaoschemiker » Mi 12.03.03 17:19

Interessant. Man lernt nie aus.
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