Hallo!
Habe 2 Münzen aus meiner Sammlung, bei deren genauerer Einordnung ich Hilfe gebrauchen könnte. (Vielen Dank schon jetzt für alle Antworten!):
1.) DENGA, 1762, (Peter III.)
2.) 2 KOPEKEN, 1762, (Peter III.), (siehe Bild!)
Da russische Münzen eigentlich nicht zu meinen Sammelgebieten gehören, habe ich nur einen (sehr alten) Craig-Weltmünzkatalog, den ich hierzu konsultieren kann. In diesem werden beide Münzen (vor allem der Denga) mit sehr hohen Preisen angegeben.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Münzen echt sind und bei meinen Recherchen (habe mal Uzdenikov ausgeliehen) festgestellt, dass es auch Novodels/moderne Nachprägungen von diesen Münzen gibt, die allerdings oft auch wertvoll sind. (?)
Kann mir anhand der Bilder jemand helfen, wie meine Münzen einzuordnen sind, also Original 1762, Nachprägung/Novodel (von wann) oder Fälschung und was sie ungefähr wert sind?
seltener (?) russischer Denga von Peter III. 1762
- kopronymos
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Re: seltener (?) russischer Denga von Peter III. 1762
Hi, als langjähriger Sammler russischer Münzen kann ich dir dazu sagen, dass beides keine Originale sind. Das kann man schon am Bild erkennen. Die Originale dieser Münzen waren Überprägungen über frühere Münzen, sie sahen deutlich unbeholfener aus als deine, die als moderne Anfertigungen zu erkennen sind.
Man kennt in der russischen Numismatik den Begriff "Novodel". Hierbei handelt es sich um Gefälligkeits-Nachprägungen alter Münzen durch die Münzanstalt St.Petersburg. Käuferkreis waren die Aristokratie, reiche Gutsbesitzer usw. Es gehörte zum guten Ton, ein Münzkabinett zu haben. Die Münzanstalt bediente diese Klientel mit Hilfe alter Stempel (so noch greifbar), allerlei Stempelkoppelungen oder bei Bedarf auch neugeschnittenen Stempeln. Diese Novodels waren wesentlich sorgfältiger und ansprechender gefertigt als die alten Originale und kamen in ihrem Aussehen deinen Stücken nahe. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Praxis aber durch den Grossfürsten Michailowitsch, Verwandter des Zaren und bedeutendster Münzsammler seiner Zeit (mit entsprechenden Ressourcen) verboten.
Von Deinen beiden Stücken sind keine Novodels bekannt. Deine Stücke sind somit spätere Kopien von inoffizieller Seite, um es mal ganz neutral auszudrücken. Bei eBay tauchen solche Machwerke regelmässig auf, mal als Kopie bezeichnet, mal nicht. Anfänger fallen drauf herein. Was sowas wert ist? In Köln sagt man: "Was der Jeck dafür bezahlt". Sigi
Man kennt in der russischen Numismatik den Begriff "Novodel". Hierbei handelt es sich um Gefälligkeits-Nachprägungen alter Münzen durch die Münzanstalt St.Petersburg. Käuferkreis waren die Aristokratie, reiche Gutsbesitzer usw. Es gehörte zum guten Ton, ein Münzkabinett zu haben. Die Münzanstalt bediente diese Klientel mit Hilfe alter Stempel (so noch greifbar), allerlei Stempelkoppelungen oder bei Bedarf auch neugeschnittenen Stempeln. Diese Novodels waren wesentlich sorgfältiger und ansprechender gefertigt als die alten Originale und kamen in ihrem Aussehen deinen Stücken nahe. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Praxis aber durch den Grossfürsten Michailowitsch, Verwandter des Zaren und bedeutendster Münzsammler seiner Zeit (mit entsprechenden Ressourcen) verboten.
Von Deinen beiden Stücken sind keine Novodels bekannt. Deine Stücke sind somit spätere Kopien von inoffizieller Seite, um es mal ganz neutral auszudrücken. Bei eBay tauchen solche Machwerke regelmässig auf, mal als Kopie bezeichnet, mal nicht. Anfänger fallen drauf herein. Was sowas wert ist? In Köln sagt man: "Was der Jeck dafür bezahlt". Sigi
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Re: seltener (?) russischer Denga von Peter III. 1762
Hallo Sigi!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Hatte es schon befürchtet, dass die Münzen nichts besonderes sind (zumal ich sie vor vielen Jahren mal für je 50 Pfennig aus einer Wühlkiste mitgenommen hatte). Aber man kann ja nie wissen. Dass die Münzen nicht aus dem 18.Jhd sein können, war eigentlich klar, aber seit ich von der eventuellen Existenz von Novodels wusste, hatte ich doch Hoffnung, dass es zumindest soetwas sein könnte.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Hatte es schon befürchtet, dass die Münzen nichts besonderes sind (zumal ich sie vor vielen Jahren mal für je 50 Pfennig aus einer Wühlkiste mitgenommen hatte). Aber man kann ja nie wissen. Dass die Münzen nicht aus dem 18.Jhd sein können, war eigentlich klar, aber seit ich von der eventuellen Existenz von Novodels wusste, hatte ich doch Hoffnung, dass es zumindest soetwas sein könnte.
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