Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

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Leont
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Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von Leont » Di 27.04.10 17:01

Hello, Zusammen,

Ich habe eine Halfcrown von Victoria 1844 in eaby gekauft. Aber es ist sehr zweifelhaft. Kann sie eine Fälschung sein?
Wie kann man die Fälschung crown bekannt?


Dank im Voraus
Leont
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KarlAntonMartini
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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von KarlAntonMartini » Di 27.04.10 23:06

Warum soll die falsch sein? Sehr bescheidene Erhaltung. Was wiegt das Stück denn? Grüße, KarlAntonMartini
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chaoschemiker
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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von chaoschemiker » Fr 30.04.10 14:50

Wenn das eine Fälschung ist, dann bewahre uns Gott davor das der Fälscher noch andere gemacht hat. Meine "Standardfälschungserkennung" anhand von Fotos für zeitgenössische Fälschungen sagt, das die echt ist. Funktioniert allerdings nicht bei den nahezu perfekten modernen chinesischen Produkten.
Meine Seite über Britische Münzen soll bis 2027 fertig sein. (Nützliche ?) Informationen enthält sie jedoch schon heute.

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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von Patlin » Fr 30.04.10 18:31

Hallo chaoschemiker,

meinst Du mit "Standardfälschungserkennung" ein
bestimmtes Nachschlagewerk ?

LG

Patlin

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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von chaoschemiker » Mi 05.05.10 14:30

Nein, kein Nachschlagewerk.
Es gibt Eigenschaften Britischer (vmtl. sogar aller) Münzen die die Fälscher damals nicht hinbekamen, die aber auf Fotos sehr leicht erkennbar sind. Wenn man die Buchstaben der Umschrift verlängert treffen sich die Linien bei echten Münzen genau in der Mitte. Bei Britischen Münzen (fast) immer im Ohr der abgebildeten Person. Bei Präge-Fälschungen durch nachgemachte Stempel kippen die Buchstaben dagegen immer mehr oder weniger deutlich vom Mittelpunkt weg und zwar meist ungleich. Also mal einer links und dann drei rechts davon. Wenn man das anhand eines Lineals o.ä. nachprüft sollte der Treffkreis der Linien nicht grösser als 1-2mm sein. Diese leichte Abweichung rührt daher, das man automatisch bei Buchstaben mit senkrechten Strichen, z.B. B, D; E; F ..... das Lineal an diese gerade Linie anlegt. Die Zentrierung bezieht sich aber auf die Mitte der Buchstaben und nicht auf ihren Rand.
Das ganze funktioniert nicht bei Gussfälschungen, da die ja richtige Position der Buchstaben durch die Abnahme der Gussform erhalten. Inwieweit das ganze noch bei den modernen Fälschungen hinhaut weis ich nicht. Ich gehe mal davon aus, das die fälschungswürdige Münzen mit dem ganzen Know-How der Feinmechanik vermessen und entsprechend gute Prägestempel maschinell herstellen. Ich stell hier mal den Link zur Schweizer Münze rein. Die haben eine Falschgeldseite mit *.pdf-Files einiger Münzen. Da kann man sich mal einen Eindruck davon machen was technisch so machbar ist. Vor allen die 20 Fr. Goldmünze finde ich "hammerhart". Wenn man das nur an so winzigen Details erkennt. :( http://www.swissmint.ch/de-swissmint-re ... hgeld.html
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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von Patlin » Di 11.05.10 19:11

Hallo chaoschemiker,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort !

Ich dachte zuerst an " Münzfälschungen " von Weege , war aber
doch von Deiner Theorie überrascht , dass sich die verlängerten Linien in der
Mitte der Münze treffen, bei britischen Münzen sogar am Ohr.

Vielleicht könntest Du, wenn es die Zeit erlaubt, bitte mal ein
Bild davon hier einstellen :!:

Vielen Dank im Voraus.

LG

Patlin

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KarlAntonMartini
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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von KarlAntonMartini » Di 11.05.10 20:03

@cc: das war mir auch neu! Wo hast du das herausgefunden? Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von chaoschemiker » Mi 26.05.10 14:40

War jetzt ein paar Tage nicht da, deshalb kommt die Antwort erst heute.

Rausgefunden habe ich das, als ich gezielt nach versteckten Echtheitszeichen gesucht habe. Fast jede Münze (auch Scheine) enthält diese, damit die ausgebenden Bank schnell prüfen kann ob es ein fehlerhaftes Original oder eine Fälschung ist. Ein öffentlich bekanntes Beispiel sind die Mittelstriche im E der Randprägung bei den 5DM-Münzen. Die Umschrift EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT enthält 5 x den Buchstaben E. Deutschland hat fünf Prägestellen. So war z.B. bei der Prägestelle A der Mittelstrich des ersten E etwas länger geprägt, bei D der des zweiten E usw.

Genau nach solchen Sachen habe ich auf Britischen Münzen gesucht. Eine theoretische Möglichkeit wäre ja, einen Buchstaben ein wenig gekippt zu gravieren. So etwas fällt niemandem auf der es nicht weis. Dabei fiel mir eben auf, das sich die Verlängerung der Buchstaben meist im Ohr schneiden. Das hängt allerdings auch von den Proportionen der abgebildeten Person ab. Aber man kann es an der oben abgebildeten Victoria ja auch mal am Monitor mit einem Lineal nachprüfen. Der Schnittpunkt ist im Ohr. Jetzt setze ich mal kurz einen Link auf die Fälschungseite meiner HP. Im letzten Satz ist da ein Link, der auf eine Sovereign-Seite mit der Abbildung einer Fälschung + Original führt. Auch da kann man diesen Kippeffekt und das mit dem Ohr prüfen. Ach ja, auf der Fälschungsseite müsste ich mal die Falschgeldangaben der Royal Mint ändern. Ende 2009 gab sie geschätzte Menge an gefälschten 1-Pound mit 2,5% im Umlauf an. So jetzt kommt der Link zu meiner HP: http://home.arcor.de/joachim.harsdorf/forgeries.html
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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von diwidat » Mi 26.05.10 20:08

In England scheint es noch mehr Probleme mit Falschmünzen zu geben. Ein Artikel der mir in die Hand kam:

British £1 Counterfeit Coins

The Royal Mint takes counterfeiting and fraud extremely seriously.

To help identify genuine £1 coins we have prepared an easy-to-use guide and poster for you to download.

Regular surveys are undertaken by the Royal Mint to establish the incidence of £1 counterfeit coins. The most recent survey indicated a counterfeit rate of around 2.5%.

Provisions for various offences connected with the counterfeiting of coins are included in the Forgery and Counterfeiting Act 1981. Enforcement of these provisions is entirely a matter for law enforcement agencies, such as the police and the Crown Prosecution Service.
Any amount of counterfeiting must be a matter of concern, and the Royal Mint is liaising with the Banks and Post Office to identify and withdraw counterfeits at cash centres.

It may not always be easy to spot a counterfeit £1 coin without close inspection.
Features of counterfeit coins to look out for are set out below.

The date and design on the reverse do not match (the reverse design is changed each year). A list of designs and dates is available at our One Pound Coin Design page.

The lettering or inscription on the edge of the coin does not correspond to the right year.
The milled edge is poorly defined and the lettering is uneven in depth, spacing or is poorly formed. The obverse and reverse designs are not as sharp or well defined.

Where the coin should have been in circulation for some time, the colouring appears more shiny and golden and the coin shows no sign of age.
The colour of the coin does not match genuine coins.

The orientation of the obverse and reverse designs is not in line. ------

- Wenn sogar - missorientation . ein Fälschungsmerkmal ist, hätten unsere FP Sammler schlechte Karten :oops:

Gruß diwidat

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Re: Vitoria 1844 halfcrown. Fälschnung?

Beitrag von chaoschemiker » Do 27.05.10 10:19

Zugebenermassen bieten sich die 1-Pound ja auch zum Fälschen an. Durch das weiche Münzmaterial (Messing) sind sie so schnell abgegriffen, verkratzt und verbeult, das sie nach 3 Jahren im Umlauf schon manchmal aussehen wie es DM-und Pfennig-Münzen in fünfzig Jahren auch nicht nur annährend geschafft haben. Der Erhaltungsgrad ss ist da oft noch geschmeichelt. Deshalb ist "unscharfe Prägung" nicht weiter auffällig. Auch ist der häufige Wechsel der Rückseite von Vorteil. Es gibt soviele, das man sie gar nicht mehr alle kennt, geschweige denn weis wann welche geprägt wurde (der EURO lässt grüssen). Das führt sogar schon dazu, das echte Münzen als falsch angesehen werden. Hier eine Mitteilung der Royal Mint vom 05. Jan. 2010, die für die Allgemeinheit die Echtheit von zwei parallel kursierenden 2008er 1-Pound bestätigt:

Detecting Counterfeit £1 Coins in Northern Ireland

At the end of December 2009, the Police Service of Northern Ireland issued advice to the public following reports that a number of counterfeit £1 coins had been detected in circulation across Northern Ireland.

The Royal Mint supports this advice and is seeking to correct an inaccuracy that has been reported in the Northern Irish media.

It has been suggested in some reports that £1 coins created in 2008 with heraldic designs that do not have beading (i.e. a ring of small elevated circles around the edge) are counterfeit. This is incorrect.

There were two separate £1 coin designs created in 2008, one with beading and one without. Both are genuine legal tender and not counterfeit. The beading was removed on one version as part of a design initiative.

Also wenn ihr mal so eine findet, es ist keine seltene Fehlprägung :mad:
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