Wer kennt diese Münze, 1777

[extraelm]

Sieht russisch aus, auf der Hinterseite kann ich nur MOHETA erkennen, habe aber keine Ahnung über kyrillische Schrift. Wer kann es entziffern und weiß, welche Münze es ist?

[corrado26]

Ich denke, es handelt sich um ein russisches 10-Kopeken-Stück aus der Regierungszeit von Zarin Katharina II der Großen, 1762-1796; das Monogramm "E II" steht für den russischen Namen der Zarin "Jekatherina".
Gruß
corrado26

[klaupo]

Wenn's etwas enger gefaßt werden darf, die Münze kommt aus Sibirien, geprägt in Kolyvan - Mzz. KM. Charakteristisch für die sibirischen Kopeken sind die Zobel als Schildhalter ... und etwas seltener als die russischen aus der gleichen Zeit sind sie auch. Hier ein Beispiel:

http://www.invaluable.com/baldwins/xq/a ... qx/lot.htm

Gruß klaupo

[extraelm]

Herzlichen Dank an corrado26 und klaupo für die Aufklärung!!

Grüße
extraelm

[investans]

... ich darf noch hinzufügen, daß mit diesem 10-Kopeken-Stück einige Besonderheiten verbunden sind. Diese Münze war nur in Sibirien gültig, im übrigen Rußland nicht. Das Gewicht ist geringer als das der zu gleicher Zeit in Rußland in Umlauf befindlichen Kupfermünzen. Der Grund ist, daß dieses Kupfer Gold und Silber enthält. Diese Edelmetalle konnte man aber zum damaligen Stand der Verhüttunsgtechnik nicht wirtschaftlich vom Kupfer trennen, ihr Wert wurde jedoch in den Metallwert eingerechnet. Die sibirischen Münzen wurden von 1766 bis 1781 geprägt, in den Stückelungen 1/4 Kopeke (Poluschka), 1/2 Kopeke (Denga) sowie 1, 2, 5 und 10 Kopeken. Grundsätzlich sind die Jahrgänge bis 1767 seltener. Das 10-Kopekenstück in der dargestellten Erhaltung dürfte so 40 - 50 € Wert sein. - Silberne Münzen ab 10 Kop. aus Sibirien sind "Novodeli", d. h. amtlich bestätigte Prägungen, die aber nie in Umlauf waren. - So, nun war ich aber richtig "professoral", hoffe aber trotzdem, noch etwas weiter geholfen zu haben.

[extraelm]

Eher phänomenal als professoral, danke an investans für die Infos! Toll zu wissen, was man da in den Händen hält!

Grüße,
extraelm