Wertverlust durch Reinigung?
- johndoe
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Hatte mal ne PP münze vom Flohmarkt, wo der Verkäufer auch meinte sich mit seinen Fettfingern verewigen zu müssen, die habe ich mit Alkohol beträufelt, das hat die fettigen Fingerabdrücke gelöst. War allerdings ein Silberdollar.
@schweinchenrosa
Damit meine ich eine unatürlich rosa farbene münze ohne irgendwelchen Glanz, die münze war nicht mal matt sondern richtig stumpf, also das ganze Gegenteil von glänzend. Und viel heller als prägefrische Münzen, halt als hätte man Rot mit viel Weis im Farbkasten gemischt.
@grüne Ablagerungen
Möchte ich noch anmerken, das ich von Ablagerungen durch nicht weichmacherfreien Folien sprach, nicht von Grünspan.
@schweinchenrosa
Damit meine ich eine unatürlich rosa farbene münze ohne irgendwelchen Glanz, die münze war nicht mal matt sondern richtig stumpf, also das ganze Gegenteil von glänzend. Und viel heller als prägefrische Münzen, halt als hätte man Rot mit viel Weis im Farbkasten gemischt.
@grüne Ablagerungen
Möchte ich noch anmerken, das ich von Ablagerungen durch nicht weichmacherfreien Folien sprach, nicht von Grünspan.
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...oder man verzichtet auf das Sammeln solch schlecht erhaltener Stücke ganz... aber als Sammler maximal 8 Jahre alter Münzen hab ich da auch gut reden...soggi hat geschrieben:die Hauptsache ist hier, daß man die STücke in ss oder schlechter von teils schädigenden Stoffen befreit hat.

Gerade bei Bimetallmünzen kann Feuchtigkeit in die Rille einziehen und erst später zu Korrosion führen. Aber auch Monometallmünzen (nennt man das so?) liefen bei mir nach Kontakt mit Wasser schneller an als ohne.soggi hat geschrieben:bis dahin sind die Münzen längst wieder in trockenen Tüchern.
Das ist durchaus eine plausible Erklärung.soggi hat geschrieben:Zu dem grünlichen "Zeug" in den Rillen der 2 EUR Stücke ist mir noch eingefallen, daß ich das auch mal bemerkt habe als der Euro neu war. Meine Vermutung ist, daß das beim Herstellungsvorgang verwendete Öl sich darin abgelagert hat. Da es Stoffe enthält, die sich wie Weichmacher verhalten, bildet es mit dem Kupfer aus der Pille eine grünliche Komplexverbindung. Eine andere Möglichkeit ist, daß es einfach nur ranzig geworden ist!?.
Daher würde ich auch von der "Konservierung" mit Ölen (insbesondere bei pflanzlichen Ölen, die Fettsäuren enthalten, die mit Metallen durchaus reagieren können) unbedingt abraten.
Bei vorsichtig geputzten Bimetallmünzen kehren diese Spuren übrigens nicht zurück und es bildet sich auch kein grünschimmerndes "Zeug".
Aceton und Alkohol reagieren auch nicht mit Metallen, da hast Du recht.soggi hat geschrieben:Um nochmal auf das Aceton/den Alkohol zurückzukommen: Was meinst Du ist daran "nicht harmlos"? Mit dem Metall geht es keine Verbindungen ein, sondern es löst nur die Stoffe, die in organischen Lösungsmitteln lösbar sind - u.a. Weichmacher.
In Alkohol sind aber immer auch Spuren von Wasser enthalten (100%iger Alkohol ist chemisch gesehen nur sehr schwer möglich bzw. ist im Handel nicht erhältlich) oder viel schlimmer noch Spuren von Säure, die den Münzen schaden könnten, weil Aceton und Äthylalkohol an der Luft langsam zu Essigsäure oxidieren. Wer schon mal länger offen stehenden Wein getrunken hat, der weiß das...
Ich habe mir meine vorsichtig geputzten Münzen unter der Lampenlupe angeschaut - keinerlei Kratzer! Wer dann dennoch Kratzer mit dem Mikroskop suchen und dabei fotografieren will, soll das meinetwegen machen...soggi hat geschrieben:Abschließend kann man zu Deiner Trockentuch-Methode nur sagen, daß man es Dir solange man die Münzen nicht gesehen hat, nicht nachweisen kann...da helfen keine Scans und keine Fotos (außer der Fotograf weiß, was er fotografieren muß und hat entsprechend gutes Equipment.
Für alle, denen das wichtig ist, was man mit bloßen Augen erkennen kann, kann ich bei der Trockentuchmethode (solange man Spezialtücher verwendet!) Entwarnung geben. So, und das könnt Ihr jetzt so glauben oder auch sein lassen - oder besser noch selber an einer Münze ausprobieren.
Zuletzt geändert von Eurosammler2007 am Do 26.07.07 02:19, insgesamt 2-mal geändert.
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ChKy:
Natürlich hört sich meine Prozedur wie ein Kochrezept an. Im Limonensaft sind organische Säuren wie Citronensäure. Die lösen die Eisenoxide. Wenn Du die Eisenoxide auf der Münze lässt, kann es ganz sicher sein, daß die Münze weiter rostet. Die Cola enthält kleine Mengen an Phosphorsäure. Die bildet mit dem Eisen eine Eisenphosphatschicht. Diese Verbindung ist schlecht wasserlöslich und schliesst die Münze im optimalen Falle durchgängig ab. Das Diestelöl ist zur Konservierung. Es ist reich an ungesättigten Fetten, wirkt ein wenig als Antioxidant und ist wasserabweisend./
Naja, ich finde diese Methoden aber trotzdem sowohl aúßergewöhnlich als auch gewagt. Die von dir genannten Lebensmittel (!) enthalten so viele Stoffe, dass vorher nie abzusehen ist, wie sich das vielleicht noch Jahre später auswirkt.
Zur Verwendung von Pflanzenölen und der potenziell schädlichen Wirkung der darin enthaltenen Fettsäuren habe ich ja bereits weiter oben geschrieben.
Der gleiche Zusammenhang und nicht irgendwelche religiösen Gründe (bis auf die Selbstheilungskräfte des Glaubens...) soll übrigens die Erklärung dafür sein, dass Weihwasser heilende Kraft nachgesagt wird: die dem Wasser zugesetzten Stoffe enthalten ätherische Öle, deren Fettsäuren mit dem Kupferbehälter reagieren (!) und anschließend als im Wasser gelöste Salze antiseptisch wirken...
Also sind die Fettsäuren durchweg gesund - nur nicht für Münzen!
Du weisst nicht, wie die vorher ausgesehen haben. Da war die Wahl zwischen wegschmeissen oder reinigen. Dann doch lieber reinigen.
Oder die gar nicht erst sammeln, aber wie gesagt: s. o.
Ich bin ja nicht allwissend, aber das was man sich anliest sollte man versuchen auch anzuwenden...
Ich habe mit Feucht- und Säurereinigung zahlreiche Erfahrungen gemacht: durchweg schlechte...
Die Münzen halten bestimmt länger als Ricotta angemacht mit Limonensaft und Distelöl.
Aber Du hast doch nix dagegen, wenn ich Feldsalat nehme?

Nein, habe ich nicht. Na denn guten Appetit!
Natürlich hört sich meine Prozedur wie ein Kochrezept an. Im Limonensaft sind organische Säuren wie Citronensäure. Die lösen die Eisenoxide. Wenn Du die Eisenoxide auf der Münze lässt, kann es ganz sicher sein, daß die Münze weiter rostet. Die Cola enthält kleine Mengen an Phosphorsäure. Die bildet mit dem Eisen eine Eisenphosphatschicht. Diese Verbindung ist schlecht wasserlöslich und schliesst die Münze im optimalen Falle durchgängig ab. Das Diestelöl ist zur Konservierung. Es ist reich an ungesättigten Fetten, wirkt ein wenig als Antioxidant und ist wasserabweisend./
Naja, ich finde diese Methoden aber trotzdem sowohl aúßergewöhnlich als auch gewagt. Die von dir genannten Lebensmittel (!) enthalten so viele Stoffe, dass vorher nie abzusehen ist, wie sich das vielleicht noch Jahre später auswirkt.
Zur Verwendung von Pflanzenölen und der potenziell schädlichen Wirkung der darin enthaltenen Fettsäuren habe ich ja bereits weiter oben geschrieben.
Der gleiche Zusammenhang und nicht irgendwelche religiösen Gründe (bis auf die Selbstheilungskräfte des Glaubens...) soll übrigens die Erklärung dafür sein, dass Weihwasser heilende Kraft nachgesagt wird: die dem Wasser zugesetzten Stoffe enthalten ätherische Öle, deren Fettsäuren mit dem Kupferbehälter reagieren (!) und anschließend als im Wasser gelöste Salze antiseptisch wirken...
Also sind die Fettsäuren durchweg gesund - nur nicht für Münzen!
Du weisst nicht, wie die vorher ausgesehen haben. Da war die Wahl zwischen wegschmeissen oder reinigen. Dann doch lieber reinigen.
Oder die gar nicht erst sammeln, aber wie gesagt: s. o.
Ich bin ja nicht allwissend, aber das was man sich anliest sollte man versuchen auch anzuwenden...
Ich habe mit Feucht- und Säurereinigung zahlreiche Erfahrungen gemacht: durchweg schlechte...
Die Münzen halten bestimmt länger als Ricotta angemacht mit Limonensaft und Distelöl.



Nein, habe ich nicht. Na denn guten Appetit!

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Wenn Du meine vorausgehenden Beiträge liest, klärt sich das eigentlich von selbst:k4fu hat geschrieben:frage:
wie muss ich meine euros behandeln:
bei meinem vatikansatz hat das 2 euro stück schlieren und fingerabdrücke und die anderen münzen (z.b. 5 cent) haben auch fingerdapper
welche reinigung ist zu empfehlen?
die abdrücke wegrubbeln oder ein bad?
Ich empfehle die behutsame Reinigung mit einem Microfasertuch (notfalls Hagerty-Metall-und Diamantputztuch, nicht zu fest "rubbeln").
Aber wenn es schon ein Bad sein muss, dann höchstens ein ganz kurzes in Aceton (einen Grad sicherer als Alkohol) und hinterher abtupfen, gut trocken lassen - und ab mit der Münze in eine Kapsel.
Von Wasser oder gar Säure kann ich nur abraten.
Und PP-Münzen gehören bitte überhaupt und gar nicht gereinigt, sonst ist alles hinüber, was PP auszeichnet!
Leider sind es oft gerade die Münzen aus dem Vatikan, die von allen europäischen Euros eine Reinigung bereits im "bankfrischen" Zustand am nötigsten haben... Was machen die in der Zecca oder beim UFN eigentlich mit den Münzen?...

Ich habe schon Vatikan-Münzen bekommen, die aussahen, als hätten sie monatelang im Baustaub gelegen... Und beim neuen KMS 2007 ist das mit den schwarzen Ölspuren in den Rillen der Bimetallmünzen wieder besonders schlimm. Von den Fingerabdrücken mal ganz abgesehen. Können die da beim Konfektionieren nicht mal Baumwollhandschuhe anziehen oder sich wenigstens nach der fettigen Salamipizza in der Mittagspause ihre Hände waschen...?
- johndoe
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Wenn Fettfinger drauf sind, ist das eh der Fall und damit egal. Ich würde auch nie auf die Idee kommen ne PP Münze überhaupt mit blosen Fingern anzutatschen, geschweige denn in einem Album zu lagern, wie es bei besagter Münze der Fall war. Nach meiner Behandlung waren die Fettfinger jedenfalls weg ohne die PP Eigenschaften zu verändern. Hab ja schliesslich nicht drauf rumgerieben. Würde das trotzdem niemanden Empfehlen. Heute würde ich so ein Stück nicht mehr kaufen.Und PP-Münzen gehören bitte überhaupt und gar nicht gereinigt, sonst ist alles hinüber, was PP auszeichnet!
PS: @Eurosammler2007 Du muss nicht immer mehrmals hintereinander "Antwort erstellen" drücken, du kannst deinen Beiträge auch editieren falls dir im Nachhinein noch etwas einfällt. Wir kommen schon nicht durcheinander.
@Eurosammler2007
Seltsam... Ich bin mit meinem Kochrezept zufrieden. Weiss ich was Du mit deinen Münzen während früherer Feuchtreinigung angestellt hast? Das ultrafeine Staubtuch hätte den Rost gar nicht erst entfernt. Und hätte ich das Metallputztuch verwendet, so hätte ich die Münzen gleich wegschmeissen können. So gesehen hättest Du recht. Lieber gar nicht erst sammeln... Zum Glück hast Du meiner Meinung nach aber nicht recht
Der Versuch die Münzen zu retten ist es allein schon aus geschichtlichem Interesse wert.
Aber wobei Du Recht hast (endlich gestehe ich Dir das ein, gelle?
), ich nutze eine kleine Menge Lebensmittel. Aber vielleicht kannst Du ja kleine Mengen chemisch reiner Citronensäure oder Phosporsäure preiswert besorgen. Ich kann mit diesen Chemikalien umgehen, nur wäre das nun aus finanzieller Sicht wirklich mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Und unter Laborbedingungen hätte ich andere Dinge zu tun.
lg
Christoph
PS: Um die ganzen Diskussionen mal ein wenig abzukürzen. Es gibt ein wirklich nettes Buch:
Wolfgang J. Mehlhausen
Handbuch zur Münzpflege
Kleine Metalkunde für Münzsammler
Reinigung, Pflege, Konservierung und
Aufbewahrung von Münzen und Medaillen
2. Auflage
ISBN 3-924861-99-4
erschienen im Gietl-Verlag
Seltsam... Ich bin mit meinem Kochrezept zufrieden. Weiss ich was Du mit deinen Münzen während früherer Feuchtreinigung angestellt hast? Das ultrafeine Staubtuch hätte den Rost gar nicht erst entfernt. Und hätte ich das Metallputztuch verwendet, so hätte ich die Münzen gleich wegschmeissen können. So gesehen hättest Du recht. Lieber gar nicht erst sammeln... Zum Glück hast Du meiner Meinung nach aber nicht recht


Aber wobei Du Recht hast (endlich gestehe ich Dir das ein, gelle?

lg
Christoph
PS: Um die ganzen Diskussionen mal ein wenig abzukürzen. Es gibt ein wirklich nettes Buch:
Wolfgang J. Mehlhausen
Handbuch zur Münzpflege
Kleine Metalkunde für Münzsammler
Reinigung, Pflege, Konservierung und
Aufbewahrung von Münzen und Medaillen
2. Auflage
ISBN 3-924861-99-4
erschienen im Gietl-Verlag
Zuletzt geändert von ChKy am Do 26.07.07 09:27, insgesamt 2-mal geändert.
cogito ergo sum
Und noch was... Ätherische Öle sind keine Fettsäuren 
siehe hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84therische_%C3%96le
Diese Substanzen werden mit pflanzlichen Ölen "wie z.B. Mandel- oder Jojobaöl oder in Pflegeprodukten [...] " verdünnt.
Im übrigen kommt es bei der Reaktion von Fettsäuren mit Metallen auf mehrere Dinge an. Die Art der Fettsäure bzw. das entschrechende Metall, die Konzentration oder auch die Inkubationsdauer.
lg
Christoph
PS entschuldige lieber johndoe. hatte Deine Nachricht mit den doppelten Antworten überlesen

siehe hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84therische_%C3%96le
Diese Substanzen werden mit pflanzlichen Ölen "wie z.B. Mandel- oder Jojobaöl oder in Pflegeprodukten [...] " verdünnt.
Im übrigen kommt es bei der Reaktion von Fettsäuren mit Metallen auf mehrere Dinge an. Die Art der Fettsäure bzw. das entschrechende Metall, die Konzentration oder auch die Inkubationsdauer.
lg
Christoph
PS entschuldige lieber johndoe. hatte Deine Nachricht mit den doppelten Antworten überlesen
Zuletzt geändert von ChKy am Do 26.07.07 09:35, insgesamt 2-mal geändert.
cogito ergo sum
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