Fundmünzen mit Wasser reinigen?

[vMadai]

Guten Abend!

Neulich habe ich von Leuten, die mir aus lauter Liebe eine Freude machen wollten, einen Haufen "ungereinigter Fundmünzen" aus eBay geschenkt bekommen. Offenbar nichts Besonderes darunter!
Nun probiere ich ein Verfahren aus, über das hier m.W. in letzter Zeit noch nicht diskutiert wurde:

Ich erinnerte mich, dass Wasser doch ein universales Lösungsmittel ist (besser als Olivenöl?) und versuche die groben Verschmutzungen
damit zu lösen (durchaus erfolgreich). Damit mir keine Bronzepest ausbricht, backe ich sie nach ein paar Tagen mit, wenn mal wieder Brötchen oder Kuchen fällig sind, und hoffe sie so total zu trocknen. Danach lege ich sie in Öl für die Feinreinigung und Oberflächenpflege.

Ist das blöd oder aussichtsreich?

Auf Eure Antworten freut sich
vMadai

[Chippi]

Nein, ist nicht blöd, die Münzen müssen halt nur richtig trocken sein. 14 Tage auf Zeitungspapier reicht auch.

Gruß Chippi

[muenzenputzer06]

Hallo vMadai,

ich lege die ungereinigten Münzen nach einer Vorbehandlung mittels Zahnstocher oder Nadel (um den gröbsten Schmutz zu entfernen), direkt in Olivenöl.

Nach einiger Zeit kann man sehen, welche Münzen mit Bronzepest befallen sind.
Diese werden dann aussortiert und kommen in ein Bad mit Balistol.

Habe noch ca. 2500 Stück Ungereinigte derzeit noch im Olivenöl und schaffe es pro Abend ca. 2-3 Stück mittels Nadel und Bürste zu reinigen.

Die Münzen im Olivenöl werden von Zeit zu Zeit abgetrocknet und in friches Öl eingelegt.

Gruß
müpu

[vMadai]

Wie macht ihr das eigentlich mit dem Öl und den Münzen?
Ich glaube, ich bin viel zu ungeduldig. Wenn ich Münzen neu eingelegt habe, dann ziehe ich sie jeden Tag wieder heraus und schabe soviel wie möglich ab. Nach ein paar Tagen komme ich dann meistens an den Punkt, wo mit Holzstäbchen nichts mehr abgeht. Dann ist die Versuchung sehr groß, mit einem Schraubenzieher nachzuhelfen, vor allem wenn ich ja sehen kann, dass noch eine Erdkruste drauf ist. Das geht dann solange gut, bis ich dann doch plötzlich auf rotes Metall stoße und wieder meine Ungeduld verfluche.

Wenn ich lese, was du, Münzenputzer schreibst, dann staune ich ehrfürchtig!
Monatelang liegen lassen – bringt´s das wirklich? Löst sich die harte Dreckschicht dann auf einmal doch noch?? Oder nur in besonderen Glücksfällen???
Ist das einzige was mich von so schönen selbstgereinigten trennt, wie sie hin und wieder anderswo zu betrachten sind, meine Ungeduld?
Auf Trost und Zuspruch harrend grüßt
vMadai

[muenzenputzer06]

Hallo vMadai,

entschuldige bitte meine verspätete Antwort, bin allerdings momentan mit der Reinigung von "Ungereinigten", sowie dem Aufbau meiner Sammlung, vollkommen überlastet.
Also, Ungedult habe ich auch immer noch.
Momentan liegen immer noch über 2000 Stück im Olivenölbad.
Habe jetzt die ersten Erfahungen mit Balistolöl gemacht.
Einfach Münzen ungereinigt einlegen und dann ca. 4-5 Wochen überhaupt nicht mehr hinsehen. Das Zeug stinkt zwar grauenvoll, meine Frau schimpft andauernd, allerdings sind die Ergebnisse wirklich sehenswert.
Mit einem Papiertuch die Münzen abwischen (evtl auch Zahnstocher für grobe Verschmutzungen) und der meiste Dreck ist weg.
Geht anscheinend besser als mit Olivenöl, da hier alle 3-4 Wochen ein Wechsel des Bades erforderlich ist.
Bitte nimm keinen Schraubenzieher.
Was mit dem Zahlstocher nicht weggeht muß vorsichtig unter einer Lupe - am besten einer befestigten, beleuchteten Tischlupe, mit Nähnadel
ertfernt werden.
Auch ist es nicht immer sinnvoll die Münzen bis aufs Äußerste zu reinigen.
Manchmal ist ein wenig "Dreckbelag" gar nicht so schlimm.
Wenn Du mehr über meine Probierversuche wissen möchtest, so schreib mir doch einfach eine PN.
Viele Grüße
Müpu

[fred888]

Hallo Ihr Profis in Sachen Reinigung

Sammle ja nun schon einige Jahre China, habe auch an schlechten Stuecken viel probiert. Wenn die Stuecke nicht mehr zu identifizieren sind, was macht Ihr dann? Habe nicht die Kohle um mit Hochtechnologie ran gehen zu koennen. Schleift Ihr da auch mal vorsichtig an, wenn ja womit? Echte Patina ist absolut unloesbar und laesst teilweise nichts mehr erkennen.

Gruss Fred