Spektakuläre Verschönerung einer Kupfermünze mit Natron

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sigistenz
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Spektakuläre Verschönerung einer Kupfermünze mit Natron

Beitrag von sigistenz » Di 02.06.09 22:11

Hi, hier eine Kupfermünze (das Grüne ging mit Zahnstocher nicht weg zu kratzen) vor und nach 10-min. Kochen in viel Natron
(Natron und Wasser zu etwa gleichen Volumenteilen), dann Spülen, Bürsten mit weicher Bürste, Salben mit Ballistol (=WaffenÖl)
Nun ist die alte Dame wieder richtig attraktiv gewrden - hä?
Ich denke, man kann sich sogar mit ihr zeigen - ? Sigi :)
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By sigistenz

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Medalstrike
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Beitrag von Medalstrike » Mi 03.06.09 00:12

Hallo Sigi,

Gratulation, hast dich doch an eine Kopeke gewagt,
sehr schönes Resultat,

Gruß Dietmar
Die dritte Seite einer Medaille ruht im Auge des Betrachters

B12
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Beitrag von B12 » Mi 03.06.09 23:45

Das sieht wirklich gut aus!

Gruss
Daniel

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sigistenz
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Beitrag von sigistenz » Do 04.06.09 17:10

Danke, Daniel, deine Anerkennung freut mich besonders! Du hast mir mal mit EDTA usw. sehr geholfen! Danke nochmals dafür, Sigi :fadein:

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heku
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Beitrag von heku » Do 11.06.09 14:18

Hallo Sigi.

Mit Verspätung auch von mir Gratulation. Die Methode funktioniert ja erstaunlich gut.

Viele Grüße
Hermann

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sigistenz
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Beitrag von sigistenz » Do 09.07.09 21:08

Hallo Hermann, es ist bei dem einen Versuch geblieben. Ich kann das nur machen, wenn meine Frau nicht da ist,
sie hat Angst, dass das kleine feuerfeste GlasSchüsselchen auf dem CeranFeld zerspringt (tut es aber nicht).
Ausserdem habe ich keine Patienten mehr, da ich, wenn immer möglich, GrünspanMünzen mied.
Hast du denn das auch mal ausprobiert - und wenn ja, mit welchem Ergebnis?
Ich war total überrascht, dass bei mir unter dem Grün das begehrte Schokoladenbraun zum Vorschein kam -
kein Unterschied zur Farbe der Umgebung! Die Münze ist auch jetzt - Wochen später - so schön geblieben.
Gruss Sigi

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heku
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Beitrag von heku » Sa 11.07.09 09:12

Hallo Sigi,

mangels Patienten hab ich es nicht ausprobiert. Ich hatte irgendwann versucht, Schrottmünzen durch Reinigen mit Essig noch zu retten, wie zu erwarten erfolglos. Bei den Stücken hat sich recht schnell Grünspan gebildet. Abreiben mit einer Mischung aus Essig und Kochsalz hat den Grünspan wunderbar beseitigt, leider blieben es Schrottmünzen.

Wenn bei Dir die begehrte braune Patina zum Vorschein kam, dann vermute ich, dass die bereits patinierte Münze einen Reinigungsversuch mit Essig hinter sich hat, und die Patina dabei nur oberflächlich umgewandelt wurde.

Viele Grüße
Hermann

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Beitrag von diwidat » Sa 11.07.09 13:24

Kallo Hermann,

Kupfer (Bronze) und Essig vertragen sich auf Dauer eigentlich überhaupt nicht.
Lies man unter Kupfer Acetat darüber nach - da kommen erschreckende Erkenntnisse.
Was bei Dir mit Sicherheit gefehlt hat, war die Neutralisierung der Säure - das passiert vielen Anfängern.

Gottseidank waren es eh Schrottmünzen. Jetzt kannst Du aber mit denen weiter experimentieren, bis irgendwann mal der Stempelglanz wieder zum Vorschein kommt.

Gruß diwidat

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Beitrag von heku » Sa 11.07.09 15:48

diwidat hat geschrieben: Was bei Dir mit Sicherheit gefehlt hat, war die Neutralisierung der Säure - das passiert vielen Anfängern.
Hallo diwidat,

ich arbeite heute zwar mit Menschen und ihren Problemen. Begonnen hab ich meine Berufskarriere jedoch als Diplom-Naturwissenschaftler mit reichlich Chemieausbildung und hab als solcher 10 Jahre lang ein anorganisches Labor erfolgreich geleitet.

Der "Anfänger" war einfach nur zu faul gewesen, Schrottmünzen sorgfältig zu neutralisieren und zu wässern.

Viele Grüße
Hermann

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Beitrag von diwidat » So 12.07.09 00:16

Hallo Hermann, tut mir leid -

dann ziehe ich als alter Rentner meine etwas vorlaute Bemerkung mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück
und lasse nur Deine Erklärung des widrigen Umstandes im Raum stehen.

Dass aber gewisse Nachlässigkeiten zum Schaden der Sache führen, wird hier wieder deutlich aufgezeigt.

Gruß diwidat

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Beitrag von heku » So 12.07.09 13:45

Hallo diwidat,

Deine aufrechten Worte ehren Dich.

Du hast natürlich recht, man kann nicht eindringlich genug vor den Folgen einer unsachgemäßen Reinigung warnen.

Grenzwertig wird es für mich allerdings, wenn es sich um Schrottmünzen handelt.

Hättet Ihr die rechte Münze noch sorgfältig nachbehandelt, oder so wie ich, kurz unter fließendem Wasser abgespült und dann trockengerieben? An der Münze sieht man die Folgen der flüchtigen Behandlung, nämlich Ausblühungen der nicht ausgespülten Salze.

Die linke Münze hat dem Olivenöl erfolgreich widerstanden. Was würdet Ihr tun? Aufwendig mechanisch reinigen? Oder ab in die erstbeste Säure, gleichgültig, ob Essig oder Zitronensäure.

Hier noch viel Aufwand reinhängen bedeutet für mich im übertragenen Sinne, das Auto vor dem Verschrotten noch durch die Waschstraße schicken.

Viele Grüße
Hermann
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Beitrag von diwidat » So 12.07.09 15:28

Hallo zurück,

einer meiner Geheim Tricks für die linke Münze (die rechte ist das Einschmelzen nicht wert):
Mit nicht zu scharfen Schmirgelpapier flach über die Oberfläche schleifen.
Wenn die Korrosionspickel mal abgeschliffen sind kommt oft noch ein erkennbares Münzbild zum Vorschein.

Bei "ganz weg" Münzen glühen die Museumsleute manchmal die verbliebene Metallscheibe. Oft kann man dann noch Reste des Bildes erkennen, das man dann fotografieren muß, da es beim Abkühlen wieder verschwindet wie ein gebrannter Geist. :wink:

Gruß diwidat

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Beitrag von heku » Sa 18.07.09 14:50

Hallo diwidat,

danke für den Tipp mit dem Schmirgeln, hat im vorliegenden Fall leider nichts gebracht.

Gibt es eine Erklärung für das glühende Phantombild? Wird im Vakuum gearbeitet, um die Oxidation zu verhindern?

Meine unbewiesene Theorie: Bei der Herstellung wurde das Feld der Münze stärker verdichtet als das Motiv und die Beschriftung. Wird die abgenutze Metallscheibe geglüht, dann hat sie zwar überall die gleiche Temperatur, in den weniger verdichteten Bereichen jedoch einen geringeen Wärmeinhalt. Deshalb kühlen diese Bereiche etwas schneller ab und erscheinen aufgrund des Farbunterschiedes als Phantombild.

Viele Grüße
Hermann

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Re: Spektakuläre Verschönerung einer Kupfermünze mit Natron

Beitrag von kurtsteffens » So 30.01.11 21:01

Halli Hallo,
interessante Beiträge, danke dafür! Finde es schon sehr spektakulär das dies mit Natron möglich ist. Habe hier zufällig eine Seite inkl. Bezugsquelle für Kaiser Natron entdeckt http://www.purenature.de/shop/a246/kaiser-natron.html vielleicht kennt jemand weitere Seiten dieser Art, evtl. auch noch mit weiteren Infos. :) Habe selbst auch eine kleine Münzensammlung, sehr bescheiden und wenig wertvoll allerdings :) Habe mit dem sammeln auch erst quasi kurz vor der Euro Einführung begonnen. Seitdem fand ich es einfach interessant verschiedene Münzen unterschiedlicher Länder zusammenzutragen.

Freue mich über weitere Antworten!!

Viele Grüße
Kurt S.

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Re: Spektakuläre Verschönerung einer Kupfermünze mit Natron

Beitrag von sigistenz » So 30.01.11 22:10

Hi, inzwischen muss ich sagen, dass ich ein paar solcher Münzen (wie mein Posting ganz oben) durch Kochen in Natron VERSCHLIMMBESSERT habe :mad:
Diese Methode ist manchmal segensreich - manchmal geht aber leider auch das schöne Braune mit weg. Vorsicht!
Sigi

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