Nassau Literatur

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guy69
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Nassau Literatur

Beitrag von guy69 » Sa 13.12.03 20:27

Hallo
Ich suche Literatur über das nassauische Münzwesen von 1806 bis 1866 also nur das Herzogtum betreffend. Auch Kataloge sind erwünscht. In meinen umfangreichen Suchen im Internet bin ich auf die Namen Jäger, Isenbeck, Brehm und AKS gestossen. Den Jäger besitze ich jetzt ist aber total veraltet und nach 8 Kleinmünzen, die ich bekommen habe sind schon die ersten Fehler aufgetaucht.
Wo kann ich die andere Literatur beziehen oder sind diese überhaupt noch lieferbar. Weitere Titel (aktuell ?) wären sehr hilfreich.

Ich danke jetzt schon für die Hilfe an einen Neuling.

Viele Grüße

Harald


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Obelix
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Beitrag von Obelix » Sa 13.12.03 21:02

@guy69

Da kann ich Dir vollgendens empfehlen:

Kurt Jäger
Die Münzprägungen der deutschen Staaten vom Ausgang des alten Reiches bis zur Einführung der Reichswährung
Daraus Band 7
Herzogtum Nassau
Königreich Westfalen
Fürstentümer Waldeck und Pyrmont, Lippe-Detmold
und Schaumburg-Lippe



Dieses Buch solltest Du ab und zu bei ebay für unter 10,- € bekommen, sonst versuche es unter zvab.com
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Beitrag von guy69 » Sa 13.12.03 21:08

Genau diesen Jäger besitze ich. Zwar nett gemacht aber die Numeratur und Aufmachung sind unübersichtlich. Fehler sind m.E. auch enthalten. Gibt es da eine jüngere Auflage als 1969 ??
Ich bin gegen die Rechtschreibreform. Rechtschreibfehler sind Eigentum des Verfassers.

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Beitrag von Obelix » Sa 13.12.03 21:09

@guy69

Die Münzliteratur ist leider in vielen Bereichen unvollständig!
Den Fehler den Du gefunden hast kannst Du gerne hier posten, dann kann ich ihn in meinem Band verbessern! :wink:

Falls Du unter zvab.com nichts findest schau mal unter http://www.justbooks.de/
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Beitrag von guy69 » Sa 13.12.03 21:28

Hallo Obelix

Danke für die Links zu den Literaturseiten. Die werd ich mal ausprobieren. Ich komme aus dem Philateliebereich und da stellt man Kataloge sehr hohe Ansprüche.

Beim Jäger ist mir die unübersichtliche Gestaltung und die Numeratur sofort ins Auge gesprungen. Desweiteren werden dezentrierte Prägungen, versetzte Prägungen Abarten etc. nicht behandelt (und wenn dann nur sehr verallgemeinernd).
An Fehlern fange ich mal mit Seite 9 an.
Im Text heisst es "SCHEIDEMÜNZE" die Abbildung zeigt aber deutlich "SCHEIDEMÜNZ"
Es wird dann noch weiter in Umschrift oben rechts beginnend und Umschrift unten links beginnend unterschieden. Nur bei der zweiten Variante ist es ein ganz anderer Text "SCHEIDE.MUNZ)
alles weitere spare ich mir mal...........
Wie gesagt aufgefallen nach der Sichtung von 8 Kleinmünzen von einem blutigen Anfänger............
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Beitrag von Obelix » Sa 13.12.03 21:36

@guy69

Jetzt weiß ich was Du meinst!
Aber je weiter Du in Richtung Mittelalter vordringst desto häufigerwerden die Varianten oder Stempelkopplungen.
Ich wüßte momentan kein Buch in dem alle zu einem auch nur kleinen Bereich komplett sind.
Für mein Sammelgebiet Münster gibt es 5 Bücher und keines ist 10% in Ordnung.
Da hilft nur eines:

Alles notieren und den anderen Sammlern mitteilen.
Oder das Buch selbst neuschreiben! :wink:
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Beitrag von guy69 » Sa 13.12.03 21:51

Genau.....ich habe mir auch schon eine Datenbank angelegt und die Münzen gescannt.........
Da das Sammelgebet ja abgeschlossen ist werde ich auch ein neue Nummerierung einführen. Was spricht dagegen nach Wertstufen zu sortieren ??
Der 1/4 Kreuzer bekommt die Nummer 1 und wird dann Jahrgangsweise nach Vorkommen unterteilt.
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Beitrag von mumde » Sa 13.12.03 22:33

Hallo guy, Kurt Jäger hat ab und zu einen Fehler gemacht. Und er hat nicht alles in seinen Katalog aufgenommen, was an Unterschieden auf Münzen sichtbar ist. Dazu ist aber folgendes zu bedenken: Wenn Briefmarken gedruckt werden, rollt eine Druckwalze über ein Stück Papier. Wenn Münzen geprägt werden, muß das harte Metall des Münzenschrötlings verformt werden. Der Münzenprägestempel ist viel höher beansprucht als die Druckwalze. Er kann beschädigt werden, muß erneuert werden, vielleicht setzen sich Rückstände an und verstopfen kleine Löcher, so daß plötzlich ein Punkt nicht mehr sichtbar ist, oder die Stempeloberfläche ist rauh geworden und wird aufpoliert, wobei ein paar feine Linien wegpoliert werden. So etwas geschieht, aber im Grunde ist es bedeutungslos. Numismatiker wie Kurt Jäger katalogisieren als Variante oder als neuen Typ nur etwas, das absichtlich geändert wurde. Das Kleingeld von Nassau wurde in großen Mengen geprägt, und die Stempel wurden mit Punzen von Hand gefertigt. Selbstverständlich gibt es da viele Varianten. Wenn Du ein Dutzend Viertelkreuzerstücke ansiehst, hast Du eine gute Chance, daß kein einziger irgend einem anderen aus diesem Dutzend vollkommen gleicht. Aber was gewinnt man an Erkenntnis, wenn man alle Abnutzungsspuren aller Stempel dokumentiert?
Gruß mumde

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Beitrag von guy69 » Sa 13.12.03 22:49

Es geht nicht um die geringfügigen Abweichungen bei der Herstellung. Anscheinend wurden die Textinschriften geändert. HERZ.NASS.SCHEID.MÜNZ oder HERZOGL: NASSAUISCHE:SCHEIDMUNZ.........dies verdient eine Unterteilung oder eine eigene Nummer.
Beim gleichbleibendem Druckbild muss ich wiedersprechen. Es gibt viele Faktoren die bei der Herstellung von Briefmarken die Qualität beeinflussen. Ich nenne nur einmal die lange Druckzeit, die Farbe, Qualität des Papieres, unterschiedliche Drucker etc.
1853 wurden Marken von Kupfergalvanos gedruckt. Wie die nach 10000 Druckvorgängen ausgesehen haben kann sich jeder vorstellen.
Ich habe erst vor einigen Tagen mit meinem neuen Sammelgebiet begonnen und meine Datenbank ist noch klein. Bei Gelegenheit werde ich meine Forschungsergebnisse hier präsentieren.
Übrigens bin ich über Ebay hierher gelangt unter freundlicher Führung von @heripo.
Bis jetzt habe ich einige Stunden damit verbracht das Forum zu studieren und die interessanten Beiträge (Patina oder nicht) zu verfolgen.
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Beitrag von mumde » Sa 13.12.03 22:51

P. S. Um nicht mißverstanden zu werden: "Kurt Jäger hat ab und zu einen Fehler gemacht" bezieht sich nicht darauf, daß auf der Abbildung vielleicht ein Punkt zu sehen ist, der in der Beschreibung nicht erwähnt wird, oder das Wort "Münze" mal so und mal so geschrieben zu finden ist. Da es manche dieser Kleinmünzen aus sehr vielen handgearbeiteten und daher leicht unterschiedlichen Stempeln gibt, hat Jäger für seine Aufzeichnungen den Typ nach irgend einem Exemplar dieses Typs beschrieben, und irgendwann später, als das Buch erscheinen sollte, mußte eine Abbildung dazu her, und da hat man eben ein anderes Exemplar vom selben Typ, aber mit leichten Unterschieden, abgebildet. Es ging ja nur darum, den Typ zu illustrieren.
Gruß mumde

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Beitrag von mumde » Sa 13.12.03 23:38

Hallo guy, es gibt Typenkataloge und Corpora. Mit Typenkatalogen läßt sich gut arbeiten - z. B. der Davenport als Typenkatalog ist ein sehr brauchbares Werk, aber als Corpuswerk sämtlicher je geprägter Taler gäbe es bei der Benutzung sicher ab und zu Schwierigkeiten. Wer öfter mal Kleinmünzen nach Schrötter bestimmen will und dann doch wieder einen Doppelpunkt in der Umschrift wegen einer Prägeschwäche als einfachen Punkt gelesen hat, der weiß, was ich meine. Es gibt Syllogeen z. B. zu antiken griechischen Münzen oder zu den Münzen der britischen Inseln, wo man sehr lange vor den Abbildungstafeln verbringen kann, wenn man Stempelidentitäten feststellen will. Hinter diesen verschiedenen Arten von Katalogen stehen unterschiedliche Absichten: Einerseits das leicht benutzbare Buch, das Informationen vermittelt, und andererseits das große Werk, das versucht, alles Bekannte zu erfassen. Aber man kann einem Corpuswerk nicht vorwerfen, daß es kein kurzer Typenkatalog ist, und umgekehrt auch nicht.
Kurt Jäger hat sich an der Münzgeschichte orientiert. Würde er nach Nominalen sortieren, so würde er die einzelnen Ausgaben auseinanderreißen, und das geht in seinem Kontext nicht. Eine Sortierung nach Nominalen findest Du im Arnold/Küthmann/Steinhilber, Großer Deutscher Münzkatalog (das ist der AKS, dem Du begegnet bist). Dort gibt es dafür keine Informationen zur Münzgeschichte.
Isenbeck ist das Standardwerk zur Nassauischen Münzgeschichte, aber das ist im 19. Jh. in mehreren Teilen erschienen und deshalb nicht ganz übersichtlich.
Gruß mumde

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Beitrag von guy69 » So 14.12.03 09:12

Ach so. Jetzt wird einiges deutlicher. Jäger war wohl ein Allroundsammler. Ich vergleiche immer gerne mit der Philatelie, wo ich mich einfach auskenne. Ich denke das Beste wird sein mich in den verschiedenen (Internet)antiquariaten umzuschauen und erst einmal alle verfügbare Literatur zusammenzutragen und dann einen Vergleich zu starten.
Nebenher läuft die Arbeit an der eigenen Datenbank.
Wie gesagt es geht bei den offensichtlichen Fehlern nicht um eine Prägeschwäche sondern um eine völlig andere Inschrift.
Nebenbei werde ich mal eine Literaturliste führen, da hier offensichtlich bedarf besteht.
3 weitere Bücher sind schon in meinem Schrank die das Thema streifen.
Wen es interessiert auf meiner homepage

[url]http://www.postgeschichte-hochheim.de

Harald[/url]
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