Lichtenrader Handelsdollar, was nun?

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silberschneider
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Lichtenrader Handelsdollar, was nun?

Beitrag von silberschneider » Do 23.11.06 16:12

Liebe Variantenexperten und Lichtenraderspezialisten,

mit der Unterstützung von Jeggy bin ich dem Geheimnis eines britischen Handelsdollars (1911) auf die Spur gekommen. Erst hielt ich die feinen, scharfen Linien für Fälschungsmerkmale, dann hielt ich "ghosting" für wahrscheinlich und jetzt weiß ich, es ist eine lichtenrader Prägung. Soweit hurra!

Leider kenne ich mich jedoch mit solchen Spezereien überhaupt nicht aus. Weiß vielleicht jemand, ob die Lichtenraderei bei Briten (speziell bei Handelsdollars) häufig vorkommt?
Oder anders: Brauche ich einen Tresor? Hab ich da was besonderes? :)

Ich kriege es leider nicht hin, das Stück vernünftig zu Scannen. Daher folgende Kurzbeschreibung. Auf der Ornamentenseite sieht man deutlich das Oval des auf der Rückseite liegenden Schildes und die Kontur des Armes der Britannia. Dazu ist sogar eine Teil der Jahreszahl messerscharf spiegelverkehrt erkennbar. Alle Linien sind scharf (kein Ghosting, denke ich).

Beste Grüße und Danke für jede Meinung zu diesem Stück

Silberschneider

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Do 23.11.06 16:39

Hallo silberschneider,
ich weiß nicht, ob es dafür einen separaten Sammlerkreis gibt. Aus meiner persönlichen Sicht wäre eine Lichtenrader Prägung ein Kursiosum, dass ich (wenn ich sowas entdecke) sicher in meiner Sammlung lassen würde, aber im Kauf nicht extra bezahlen würde (über 2,- oder 5 Euro mehr braucht man wohl nicht reden, das liegt in der üblichen Toleranz).
Lutz12
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Beitrag von jeggy » Do 23.11.06 19:56

Als erstes bin ich dafür, den Begriff "Lichtenrader Prägung" zu vermeiden.

Denn

a) wurden in Berlin-Lichtenraden nie Münzen geprägt
b) ist die Bezeichnung alles andere als sprechend
c) weiss ein Schweizer oder Österreicher erst recht nicht,
was damit gemeint ist.

Hier in der Schweiz heisst so etwas "von gezeichneten Stempeln"
Ist zwar auch nicht optimal, aber schon viel besser, insbesondere,
weil es sich ja um keine Fehlprägung handelt. (analog zum Begriff
"Stempelrisse", welcher begrifflich auch zum Stempel führt)

Man könnte auch von "kollidierten Stempeln" sprechen.
Wer hat's erfunden?

silberschneider
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Beitrag von silberschneider » Fr 24.11.06 15:45

Vielen Dank Leute!

Lutz12, danke für die realistische Einordnung. Und ich stimme Jeggy völlig zu.
Ich denke, das Forum ist groß genug, um für den deutschsprachigen Raum etwas Klarheit zu schaffen.

Mein Dollar bleibt natürlich in der Sammlung. So einen wollte ich schon als Junge. Ich hatte nicht vor, ihn zu verkaufen.


Beste Grüße

Silberschneider

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