Wertminderung Schrötlingsfehler

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Johenson
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Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von Johenson » Sa 23.03.13 17:02

Hallo an Alle,

habe folgende Frage:

Spielt es bei einem alten Taler eine Rolle, ob eine kleine, aber gut erkennbare Verletzung am Rand des Münzbildes ursächlich durch einen Schrötlingsfehler oder durch eine Broschierspur bedingt ist?
Ich vermute ja, da ein Schrötlingsfehler allgemein eine geringere Wertminderung (?) als eine Broschierspur bedeutet, da ersterer sozusagen herstellungsbedingt ist.
Wie seht Ihr das?

Vielen Dank schonmal.
Viele Grüße

Johenson

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Re: Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von Numis-Student » Sa 23.03.13 17:58

Johenson hat geschrieben: Ich vermute ja, da ein Schrötlingsfehler allgemein eine geringere Wertminderung (?) als eine Broschierspur bedeutet, da ersterer sozusagen herstellungsbedingt ist.
Hallo,
das vermutest du genau richtig. Wobei mir persönlich ein herstellungsbedingter "Fehler" eigentlich nichts ausmacht, solange es nicht gerade ein großflächiger Schaden ist, der das Münzbild extrem stört oder gar die Feinbestimmung unmöglich macht (Beispielsweise durch ein fehlendes Beizeichen).

Bei Sammelgebieten, die ich nicht gerade zu meinen Hauptgebieten zähle, nehme ich aber durchaus auch gehenkelte oder sonstwie beschädigte Stücke auf, wenn sich die Mängel DEUTLICH auf den Preis auswirken. Damit ist es mir möglich, von vielen Gebieten zumindest einige wissenschaftliche Belegstücke zu erwerben...

Schöne Grüße,
MR
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Re: Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von Numis-Student » Sa 23.03.13 18:10

Hallo,
direkt noch ein "frisches" Beispiel, heute gekauft:

Salzburg ist weit ab von meinen Hauptschwerpunkten. 190 Schweizerfranken wäre mir hierfür eindeutig zu teuer: http://www.mcsearch.info/record.html?id=867668

Also nehme ich als Kompromiss und Belegstück den unten angehängten Vierteldukaten mit Fassung für 38 Euro. ;)

MR
Dateianhänge
salz2.jpg
salz1.jpg
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Re: Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von Johenson » Sa 23.03.13 19:10

Hallo Numis-Student,

vielen Dank für die rasche Antwort.

Habe eine Münze gekauft, die einen kleinen, aber deutlich sichtbaren Fehler hat. Der Verkäufer beschrieb dies als Schötlingsfehler. Und mir geht es vom Bauchgefühl wie Dir: ein herstellungsbedingter Schrötlingsfehler stört mich eigentlich nicht. Wenn man die Münze aber genau ansieht, handelt es sich aber dabei ziemlich sicher um eine Broschierspur und keinen Schrötlingsfehler. Und irgendwie stört mich das, wenn das im Angebot so angegeben worden wäre, hätte ich die Münze nicht gekauft.
Aber der Verkäufer gewährt ein Rückgaberecht, dürfte also kein Problem geben die Münze zurück zu geben und das werde ich wohl auch tun.

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Re: Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von Numis-Student » Sa 23.03.13 19:15

Kannst du ein Bild oder einen Link einstellen ? Dann kan man konkreter sagen, was es genau ist und wie schlimm sich das auswirkt ;)
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Re: Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von Numis-Student » Sa 23.03.13 19:34

Nochmal etwas bessere Bilder...
Dateianhänge
salzburg2.jpg
salzburg1.jpg
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Re: Wertminderung Schrötlingsfehler

Beitrag von diwidat » Sa 23.03.13 21:06

Hallo MR,
Dein Stück ist ein Beispiel für über die Zeit verschlissene Münzen.
Schrötlingsfehler gibt es bei 200 Jahre alte Münzen aber auch naturbedingt.
In früherer Zeit wurden die Zainen teils gewalzt, teils mit dem Setzhammer ausgezogen.
Das Ergebnis war aber vom Zainen-Barren abhängig - je nach dem, ob der Guss homogen
oder doch etwas versaigert war.
Baden-KT-1819.jpg
Wenn ein Saiger in der Zaine waren, gab es Schrötlingsfehler wie in meinem Taler. Das konnte man nur
noch durch Aussortieren vermeiden, das hat aber damals keinen gestört - daher blieb es wie es war.

Gruß diwidat

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