Kaputter Stempel in 5 RPf 1920???

Alles über Varianten, Fehlprägungen und Fälschungen
Antworten
hagen15
Beiträge: 7
Registriert: Mi 20.04.05 13:01
Wohnort: NEUSTADT an der DOSSE
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Kaputter Stempel in 5 RPf 1920???

Beitrag von hagen15 » Fr 22.04.05 15:52

Hallo Forum,
ja, ja, ich weiss, bin neu hier und schon soo viele Fragen, aber einen habe ich noch: habe heute bissel Zeit gehabt, um mal wieder meine Stücke zu sortieren / anzuschauen.
Dabei fiel mir ein 1920 „A“ 5 Pfennig in die Hand, bei dem entweder Stempel kaputt oder Schrötling verrutscht, was meint Ihr? Ich habe mal invers gescannt, dann kommt das besser rüber. Ich meine, die komplette östliche Seite ist betroffen, Ausläufer zum Rand hin, rechts oben die Flügelfeder ist mit dem Band der Krone verbunden und zu dicht, in der Krone fehlen die Kreuze (da möchte ich Umlaufabnutzung ausschliessen, da alles andere sehr gut erhalten).
Was meint ihr dazu?
Gruss
Hagen
Dateianhänge
test2.jpg

mfr
Beiträge: 6393
Registriert: Fr 26.04.02 13:22
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

Beitrag von mfr » Fr 22.04.05 16:50

Ein schöner Stempelriß aber nicht selten. Eisen ist sehr hart und die Stempel einem größeren Verschleiß ausgesetzt. Ich habe schon etliche Dutzend solcher Stücke in der Hand gehabt. Aufheben tue ich nur noch wirklich markante Stücke. Deins würde auf jeden Fall den Weg in meine Sammlung finden. :)

hagen15
Beiträge: 7
Registriert: Mi 20.04.05 13:01
Wohnort: NEUSTADT an der DOSSE
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von hagen15 » Fr 22.04.05 18:23

Hallo Münzenfreund,
schön, die schnelle Antwort. Ich weiss ja nicht, wie schnell solche verschlissenen Stempel bemerkt und ausgetauscht wurden, aber ich habe mir mal andere 1920 "A" angesehen und keine Fehler gefunden. Weisst Du, wie hoch die "A" Auflage von 1920 war?
Gruss
Hagen

mfr
Beiträge: 6393
Registriert: Fr 26.04.02 13:22
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 3 Mal

Beitrag von mfr » Fr 22.04.05 19:36

Die Auflage betrug 80,3 Mio. Mit einem Stempelpaar konnten etwa 40.000 Münzen geprägt werden.

Benutzeravatar
Lutz12
Moderator
Beiträge: 2796
Registriert: Fr 10.01.03 11:24
Wohnort: Leipzig
Hat sich bedankt: 42 Mal
Danksagung erhalten: 101 Mal

Beitrag von Lutz12 » Fr 22.04.05 22:12

Die Währungssituation in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg war aufgrund der einsetzenden Inflation von hektischen Bemühungen zur Stabilisierung der Geldversorgung geprägt. Es war die Zeit in der Städte, Gemeinden und Betriebe Notgeld ausgaben, weil der Staat die Situation allein nicht mehr beherrschte. Die Prägestätten waren ausgelastet (überlastet). In dieser Situation wurden Stempel oft über die normale Zeit hinaus benutzt, auch wenn bereits kleinere Stempelrisse zu verzeichen waren. Wer aufmerksam Stücke dieser Zeit untersucht, findet häufig Stempelrisse (analog auch bei den privaten Notmünzen). Ich kenne Nutzungs-Zahlen aus der Zeit von durchschnittlich 30 - 50 T Prägungen je Stempel.
Übrigens kann man wenn man Reihen von Münzen dieser Zeit untersucht auch feststellen wie der Verschleißzustand der Stempel zunahm: Stücke mit 1 Stempelriß, mit 2 und mehr Rissen. An der Plazierung der Risse ließe sich sogar eine zeitliche Einordnung vornehmen. Ich habe dies zumindest für Notgeld meiner Region mal untersucht.
Gruß Lutz12
"Wenn Sie glauben, mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt" ( Alan Greenspan)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • Gleiche Stempel und Zentrierung?
    von antoninus1 » » in Griechen
    9 Antworten
    1821 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Altamura2
  • griechische Stempel-Inschrift
    von moneypenny » » in Griechen
    4 Antworten
    1333 Zugriffe
    Letzter Beitrag von moneypenny

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder