Schiffsgeld Lützow
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Re: Schiffsgeld Lützow
60 DM im "neuen" Menzel...chillout hat geschrieben:..und wie bewertet Menzel das Stück?
C.
Re: Schiffsgeld Lützow
Hallo zusammen. Zum Schiffsgeld des Schweren Kreuzers kann ich Folgendes beitragen: Nach der Umbenennung des Panzer- schiffes DEUTSCHLAND in Kreuzer LÜTZOW am 15. November 1939 in Gotenhafen wurde das Schiffsgeld der DEUTSCHLAND eingezogen und durch Kunststoffschiffsgeld mit der Aufschrift 'Kreuzer Lützow' ersetzt. Zur Verdeutlichung, warum es sowohl von der DEUTSCHLAND als auch von der LÜTZOW eigene Kantinenmarken gibt, sei daran erinnert, dass Hitler auf jeden Fall vermeiden wollte, dass mit einem etwaigen Verlust des Panzerschiffes der Name DEUTSCHLAND irreparablen Schaden erlitt. Deshalb ordnete er die Umbenennung in LÜTZOW an, die dann auch nach der Rückkehr vom ersten Einsatz im Nordatlantik am 15. November 1939 in Gotenhafen erfolgte.
Anders als für die Herstellung der Kantinenmarken der DEUTSCHLAND nutzte man für die Ausgaben der LÜTZOW farbigen Kunststoff. Ungewöhnlich ist dabei sowohl die Verwendung der Währungsbezeichnungen 'Reichspfennig' und 'Reichsmark' als auch die Bezeichnung 'Schiffsgeld', die auf keiner anderen Markenausgabe sowohl der Kaiserlichen Marine, der Reichs-, der Kriegsmarine und der Bundesmarine verwendet wurde. Bis auf die Wertziffer und die Währungsbezeichnung ist die Umschrift bei allen Kantinenmarken der LÜTZOW gleich. Unbekannt ist bislang, warum einzelne Wertstufen sowohl in orange als auch in gelb gefertigt wurden.
Weil ich anfangs nur den Reichspfennigwert zu 50 in orange und die beiden Reichsmarkwerte zu 3 und 5 Reichsmark in gelb besass, war meine ursprüngliche Vermutung, dass die Reichspfennigwerte in orange, dir Reichsmarkwerte in gelb gefertigt wurden. Mit dem Auftauchen der Reichsmarkwerte zu 1 und 3 in orange wurde die Vermutung widerlegt. Möglicherweise existieren alle Wertstufen in orange und gelb. Weiss jemand Näheres?
In meiner Sammlung liegen: 5 - 10 und 50 Reichspfennig in orange, 1 und 3 Reichsmark ebenfalls in orange. In gelb liegen in meiner Sammlung die Werte zu 1 - 3 und 5 Reichsmark. Die bei Menzel aufgeführten Stücke habe ich ihm gemeldet.
Zu den Preisen: Die 2000,-€ für das gelbe 3 Reichsmarkstück halte ich für deutlich überzogen. Menzel liegt mit seinen Preisen erfahrungsgemäß immer relativ niedrig. Ich halte einen Wert von 150,-€ pro Stück für realistisch. Allen Spekula-tionen zum Trotz: Ich halte das Schiffsgeld der LÜTZOW für echt.
Anders als für die Herstellung der Kantinenmarken der DEUTSCHLAND nutzte man für die Ausgaben der LÜTZOW farbigen Kunststoff. Ungewöhnlich ist dabei sowohl die Verwendung der Währungsbezeichnungen 'Reichspfennig' und 'Reichsmark' als auch die Bezeichnung 'Schiffsgeld', die auf keiner anderen Markenausgabe sowohl der Kaiserlichen Marine, der Reichs-, der Kriegsmarine und der Bundesmarine verwendet wurde. Bis auf die Wertziffer und die Währungsbezeichnung ist die Umschrift bei allen Kantinenmarken der LÜTZOW gleich. Unbekannt ist bislang, warum einzelne Wertstufen sowohl in orange als auch in gelb gefertigt wurden.
Weil ich anfangs nur den Reichspfennigwert zu 50 in orange und die beiden Reichsmarkwerte zu 3 und 5 Reichsmark in gelb besass, war meine ursprüngliche Vermutung, dass die Reichspfennigwerte in orange, dir Reichsmarkwerte in gelb gefertigt wurden. Mit dem Auftauchen der Reichsmarkwerte zu 1 und 3 in orange wurde die Vermutung widerlegt. Möglicherweise existieren alle Wertstufen in orange und gelb. Weiss jemand Näheres?
In meiner Sammlung liegen: 5 - 10 und 50 Reichspfennig in orange, 1 und 3 Reichsmark ebenfalls in orange. In gelb liegen in meiner Sammlung die Werte zu 1 - 3 und 5 Reichsmark. Die bei Menzel aufgeführten Stücke habe ich ihm gemeldet.
Zu den Preisen: Die 2000,-€ für das gelbe 3 Reichsmarkstück halte ich für deutlich überzogen. Menzel liegt mit seinen Preisen erfahrungsgemäß immer relativ niedrig. Ich halte einen Wert von 150,-€ pro Stück für realistisch. Allen Spekula-tionen zum Trotz: Ich halte das Schiffsgeld der LÜTZOW für echt.
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Re: Schiffsgeld Lützow
Hallo gnter7215!gnter7215 hat geschrieben: Allen Spekula-tionen zum Trotz: Ich halte das Schiffsgeld der LÜTZOW für echt.
Du bist vermutlich ein Spezialist auf diesem Sammelgebiet - mit Schiffsgeld kenne ich mich nicht aus. Ich wundere mich manchmal darüber, wie gut das Schiffsgeld manchmal erhalten ist. Woran liegt dies? (Schiff versenkt, ein Prägeauftrag ist bereits ausgeführt...; Schiff außer Dienst, zig ungenutzte Token in der Kasse...).
Dann überraschen mich manchmal die hohen Nominale. Sollten sie den normalen Geldumlauf widerspiegeln? ... obwohl im Krieg nur noch mehr Kleinmünzen geprägt wurden.
Ich habe gerade bei MA nachgesehen:
200 Scheer
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1940 (Korrektur) hat ein Funker (Funkgefreiter) alle 14 Tage 10 RM Wehrsold erhalten (kurze Internetrecherche, Bericht eines Funkers der Kriegsmarine).
Zuletzt geändert von *EPI* am Mi 20.06.18 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schiffsgeld Lützow
Ist bekannt,ob die Token zum vollen Wert eingesetzt wurden?*EPI* hat geschrieben:Ich habe gerade bei MA nachgesehen:gnter7215 hat geschrieben: Allen Spekula-tionen zum Trotz: Ich halte das Schiffsgeld der LÜTZOW für echt.
200 Scheer
300 Hippler
500 Karlsruhe
1943 hat ein Funker (vermutlich normaler Matrose) alle 14 Tage 10 RM Wehrsold erhalten (kurze Internetrecherche, Bericht eines Funkers der Kriegsmarine).
Abgesehen davon kann man sicherlich annehmen, dass der im Einsatz ausgezahlte Sold nicht das einzige Bargeld darstellte, über das ein Soldat verfügte. Mitgeführte Barschaften oder Geldsendungen aus der Heimat werden hinzugekommen sein. Für Wehrmachtsangehörige galten ausdrücklich liberale Devisen- und Zollquoten, da ein umfassender Einkauf im Einsatzgebiet erwünscht war. Im Prinzip kann man sagen, dass das besetzte Europa im 2. Weltkrieg von lauter bewaffneten Butterfahrern ausgeplündert wurde.
Grüsse, Mynter
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Re: Schiffsgeld Lützow
Passend dazu: Der Funker berichtet, dass er an Bord Haarwasser erworben und das Haarwasser für den 10-fachen Preis an Norweger weiterverkauft hätte. 80 Prozent Alkohol...
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Re: Schiffsgeld Lützow
Gefunden. wer " Funker + Haarwasser + Norwegen " eingibt, erhät den Text als ersten Treffer.*EPI* hat geschrieben:Passend dazu: Der Funker berichtet, dass er an Bord Haarwasser erworben und das Haarwasser für den 10-fachen Preis an Norweger weiterverkauft hätte. 80 Prozent Alkohol...
Grüsse, Mynter
Re: Schiffsgeld Lützow
Hallo Mynter! Mich irretiert der Bericht über den Haarwasserkauf und -verkauf. Einzelheiten über die Besoldung der Matrosen in den einzelnen Marinen sind mir nicht bekannt, ich weiss aber, dass sie nicht gerade üppig war. Daran ändert auch die Tat-sache nichts, dass der Funker 1943 alle 14 Tage 10 RM erhielt. Für mich ist entscheidend, warum an Bord der Kriegsschiffe überhaupt bordeigenes Schiffsgeld eingesetzt wurde. Für die Kaiserliche Marine hat der Kontreadmiral R. Aschenborn in seinem Buch "Die Heere und Flotten der Gegenwart - Deutschland; Die Flotte" Berlin 1900 folgende Begründung gegeben: "Schon in der Kaiserlichen Marine hatte man die Erfahrung machen müssen, dass besonders junge Mannschafts-dienstgrade Probleme im Umgang mit Geld hatten. Um hier erzieherisch wirken zu können, führte man eine Art Ersatzgeld ein, mit dem nur in der Bordkantine eingekauft werden konnte..... Mit diesem Geld konnten in der Schiffskantine Dinge des täglichen Bedarfs .... sowie auch Esswaren, die nicht in der Bordverpflegung enthalten waren, wie Brötchen, Wurst, Eier und Käse und Getränke gekauft werden, besonders Bier. Gerade durch den geregelten Bierverkauf sollte verhindert werden, dass die Matrosen während der Zeit auf See einen übermächtigen Appetit auf dieses Getränk entwickelten und sich bei Erreichen eines Hafens ungehemmt dem langentbehrten Genuss hingaben - mit allen negativen Folgen, auch für das Ansehen der Kaiserlichen Marine." Er führt aber nicht aus, mit welchem Geld die Matrosen im Hafen ihr Bier bezahlen sollten!!!
Das System des Schiffsgeldes hatte sich so gut bewährt, das man den Kommandanten der Schiffe in der Reichs- und Kriegs- marine empfahl, so zu handeln, wie es in der Kaiserlichen Marine durchgeführt worden war. Neben der Aussage von Admiral Aschenborn hält sich unter Sammlern auch hartnäckig die Vorstellung, man habe das Schiffsgeld eingeführt, um eine Anhäu- fung von Reichsgeld im Ausland zu unterbinden, den Devisenbestand gering zu halten. Wer weiss. Bis dann, gnter7215.
Das System des Schiffsgeldes hatte sich so gut bewährt, das man den Kommandanten der Schiffe in der Reichs- und Kriegs- marine empfahl, so zu handeln, wie es in der Kaiserlichen Marine durchgeführt worden war. Neben der Aussage von Admiral Aschenborn hält sich unter Sammlern auch hartnäckig die Vorstellung, man habe das Schiffsgeld eingeführt, um eine Anhäu- fung von Reichsgeld im Ausland zu unterbinden, den Devisenbestand gering zu halten. Wer weiss. Bis dann, gnter7215.
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Re: Schiffsgeld Lützow
Unmoeglich ist es nicht, dass man einem Abfluss von Reichsmark zuvorkommen wollte. Ab 1933 herschte in Deutschland eine Devisenbewirtschaftung, die Ausfuhr von mehr als 10 Rm musste beantragt werden. Nach Kriegsausbruch aenderte sich das fuer Wehrmachtsangehoerige aber sehr schnell.
Bleibt die Manneszucht. Betrunkene Matrosen auf See sind vermutlich fuer die Sicherheit an Bord nicht so guenstig.
Bleibt die Manneszucht. Betrunkene Matrosen auf See sind vermutlich fuer die Sicherheit an Bord nicht so guenstig.
Grüsse, Mynter
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Re: Schiffsgeld Lützow
Laut dem oben genannten Bericht wurden den Besatzungen der Wehrsold 1940 in norwegischen Kronen ausbezahlt. Da Norwegen ein besetztes/umkämpftes Land war, wird vermutlich die norwegische Krone international die gleiche Reputation wie die Reichsmark gehabt haben.
Schiffsgeld und Manneszucht passt gut.
Schiffsgeld und Manneszucht passt gut.
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