Deutsch-Ostafrika Notmünzen Tabora Bestimmung 20 Heller

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Disch
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Deutsch-Ostafrika Notmünzen Tabora Bestimmung 20 Heller

Beitrag von Disch » Mi 14.06.06 13:34

Liebe Freunde von DOA-Münzen, die in Tabora gemünzten 20-Heller-Münzen bestehen größtenteils aus Messing, einige auch aus reinem Kupfer. Ich habe die Schwierigkeit, die Unterschiede festzustellen, denn das ist nach dem Augenschein nicht möglich.

Wer kann mir helfen, die Dichte einer Münze zu bestimmen. Welche Geräte oder Hilfsmittel sind dazu notwendig?

Gestern war ich beim Elektonikhändler Conrad, in der Hoffnung, vielleicht ein Messgerät angeboten zu bekommen, mit dem man die Leitfähigkeit feststellen kann. Fehlanzeige!

Ich freue mich über eure Antworten :P

Disch

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mi 14.06.06 13:54

Dichtebestimmung erfolgt zertstörungsfrei über Tauchwägung, ein einfache Apperatur dazu würde mich auch brennend interessieren, kenne ich aber bisher nicht.
Gruß Lutz12
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jeggy
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Beitrag von jeggy » Mi 14.06.06 23:28

Rein ist das Kupfer eher selten,
hier ein Stück mit Messergebnissen, sie wurden von einem Freund mit einer
Röntgenfluoreszenzanalyse ermittelt. Leider ist das auch eine teure
Angelegenheit, wohl aber die von den zerstörungsfreien Methoden die
Zuverlässigste, da die Eindringtiefe nicht gering ist, und dadurch Störfaktoren
wie Oxidschicht etc. weitgehend ausgeschlossen werden können.

Gruss,
jeggy
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Wer hat's erfunden?

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Beitrag von Lutz12 » So 02.07.06 23:38

Unser Niederländisches Forumsmitglied Keesuit hat mir folgende Beschreibung der einfachen Dichtemessung von Münzen zugeschickt. Ich habe die Beschreibung auf Wunsch sprachlich etwas bearbeitet und hoffe, dass die Beschreibung unseren Forumsmitgliedern weiterhilft.
Erfahrungsberichte sind ausdrücklich erwünscht!

Dichtemessung:
Aufbau einer Messeinrichtung:
Man benötigt eine elektronische Waage, mindestens 0,01 Gramm genau, möglichst mit einer 0-Einstellung.
Die Waage wird am Tischrand aufgestellt. Darunter stelle man einen Eimer mit Wasser, dem etwas Abwaschmittel zugefügt wird (zur besseren Benetzung der Metalloberfläche).
Man bastle sich eine Aufhängung, in die man die Münze möglichst einfach mit einer Pinzette einsetzen kann. Die Aufhängung wird an einem dünnen Draht (z.B. Kupferdraht) befestigt und an „etwas“ befestigt, was auf die Waagschale gelegt werden kann.
Die Aufhängung zur Aufnahme der Münze muss vollständig im Wasser hängen.

Messung:1. Münzegewicht normal mit der Waage bestimmen (Gewicht = G).
2. Münze in die Aufhängung einlegen und Gewicht unter Wasser (GuW) bestimmen.
3. Die Formel der Dichte lautet: G geteilt durch (G minus GuW).
Beispiele:
11,92 / (11,92 - 10,50) = 11,92 / 1,42 = 8,40 = Messing
11,88 / (11,88 - 10,54) = 11,88 / 1,34 = 8,87 = Kupfer

Messgenauigkeit und Messfehler:
Die Genauigkeit der Bestimmung hängt von der Messgenauigkeit der Waage ab.
0.01 g Messgenauigkeit ist die Mindestanforderung!
Es darf keine Luftbewegung im Raum sein, die die Aufhängung beeinflussen kann.


Hier noch der weitere Text von Keesuit zum Thema 20 Heller:
Wenn sie die Dichte der 20-Heller bestimmen, bin ich sehr neugierig auf das Resultat. Ich wäre ihnen dankbar wenn sie mir die Bilder der Dichtegeprüfte Münzen e-mailen würden.

Ein kleiner Hinweis wenn sie 724a und 725a suchen, haben sie die besten Chancen, wenn links unten von der 1 von 1916 ein Teil fehlt, noch besser wenn der untere Teil der linken 1 auch anders ist.
Ein Bild der „Kronenseite“ 725a finden sie in der Diskussion über die Riffelung der 20-Hellermünzen hier im Numismatikforum. Die Münze wird dort falsch als 725a bezeichnet (oder richtig, denn es gibt Münzen aus Kupfer, die wie Messing aussehen) aber die 725a sehen gleich aus. Neben den Haarspalten ist auch ein schräg durch das Loch laufende Unebenheit ein Kennzeichen. Bei 726a haben sie gute Chancen, wenn die Spitze des oberen Teiles des rechten E von Heller etwas anders ist und dazu zwischen A und O der anderen Seite ein kleiner Haken zu sehen ist (Stempelkuss).

Viel Vergnügen und Glück,

Keesuit
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