DOA & Sansibar - die "Pysa" im Nachbarland

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verscherbler
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DOA & Sansibar - die "Pysa" im Nachbarland

Beitrag von verscherbler » Mi 24.03.04 18:40

Hallole zusammen...

habe mich schon paarmal gefragt, ob es denn als DOA-Sammler denn nicht einmal ganz interessant wäre,
auch die Pysa des benachbarten Sultanats Sansibar (unter Sultan Saiid Bargash) mit in die Sammlung aufzunehmen.
Ob die "sansibarische" Pysa (sagt man das so?! :( ) später
auch noch in DOA gegolten hat, ist mir allerdings (noch) nicht bekannt.
Metall, Gewicht & Größe der Pesa aus DOA und Sansibar sind jedenfalls
weitgehend identisch. Allerdings wurden die Pysa aus Sansibar bereits 1881 und 1886
(=1299 bzw. 1304 Anno Hidschra) geprägt.

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...dann wäre nur noch auszutesten, ob man mit der guten alten Pysa eventuell auch noch auf Helgoland bezahlen kann... :lol:

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Huehnerbla
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Re: DOA & Sansibar - die "Pysa" im Nachbarland

Beitrag von Huehnerbla » Do 25.03.04 00:22

verscherbler hat geschrieben: ...dann wäre nur noch auszutesten, ob man mit der guten alten Pysa eventuell auch noch auf Helgoland bezahlen kann... :lol:
Das hört sich so nach dem so genannten Helgoland-Sansibar-Vertrag an:

Dazu sollte man wissen:
Der Vertrag hieß nur in der Bevölkerung seiner Zeit Helgoland-Sansibar-Vertrag, offiziell heißt der Vertag "Vertrag zwischen Deutschland und England über die Kolonien und Helgoland vom 1. Juli 1890".
In diesem Vertrag verzichtet das Deutsche Reich auf jegliche Erwerbungen in Uganda, Betschuanaland (heute Botswana) und an der Somaliküste sowie auf Deutsch-Wituland (heute Teil von Kenia), außerdem erhält das Deutsche Reich einen Zugang von Deutsch-Südwestafrika zum Fluss Sambesi (als Caprivizipfel bekannt).
Das Deutsche Reich musste sich allerdings verpflichten, die britische Schutzherrschaft über Sansibar anzuerkennen (entgegen der landläufigen Meinung, hat das Deutsche Reich die Insel Sansibar niemals besessen).
Hauptzweck des Vertrages war allerdings die engülitge Bestätigung der provisorischen Grenzen zwischen Deutsch-Ostafrika und den britischen Kolonien, sowie die Übergabe der seit 1807 von England besetzten Nordseeinsel Helgoland, die in englischer Hand eine Gefahr für den Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute Nord-Ostsee-Kanal) darstellte.
Gruß
Jürgen

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verscherbler
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Beitrag von verscherbler » Do 25.03.04 01:10

Jepp...! :)

Dazu hier noch 2 sehr empfehlenswerte Seiten:

http://www.deutsche-schutzgebiete.de
http://www.traditionsverband.de

Hab mich auch schon seit geraumer Zeit etwas darüber informiert, eigentlich weiß wohl keiner so genau, WIESO immer alle von einem "Tausch" von "Sansibar gegen Helgoland" zwischen England und Deutschland sprechen...

Aus numismatischer Sicht ist aber doch zumindest die gestalterische Ähnlichkeit der DOA-Pesa zur Sansibar-Pesa recht bemerkenswert, finde ich. Geprägt wurde das exotische Stück ja schon im Jahre 1881, ein zweiter Typ mit anderer Tughra folgte 1886. Pachtverträge u.a. zwischen der DOAG und dem Sultan v. Sansibar kamen erst später, nämlich 1887/1888 zustande (d.h. 3 Jahre vor besagtem "Helgoland-Sansibar-Vertrag").
Einen direkten Zusammenhang der Sansibar-Pesa mit dem deutschem Münzwesen können wir daher ohnehin schon mal ausschließen...
Mir gefällt sie jedenfalls, die "Pysa"... (nicht zuletzt, weil ich vom Sternzeichen WAAGE bin...!!! :)

Gruß verscherbler
Grüßle, euer verscherbler

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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 25.03.04 13:40

Das Münzbild mit der Waage wurde von der East India Company im Bereich der Bombay Presidency schon im 18. Jahrhundert verwendet (möglicherweise auch schon früher). Auch für Mombasa wurden etwa zeitgleich ganz ähnliche Münzen herausgegeben. Die Prägungen für das seit 1860 von Oman unabhängige Sultanat Sansibar entstanden unter britischem Einfluß, geprägt wurden sie von der Fa. Heaton in Birmingham.
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