Was sind meine Münzen Wert ?

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silberheim
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Was sind meine Münzen Wert ?

Beitrag von silberheim » Fr 09.04.04 17:59

Hallo,

ich habe vor Jahren von meinem Opa ein paar Münzen bekommen und sie beiseite gelegt ( ich war so 12 und hatte so gar nichts damit im Sinn) naja jedenfalls habe ich sie nun ganz hinten im Schrank wieder gefunden mit einem Brief und einer Auflistung. Nun weiß ich nicht ( Opa kann ich leider nicht mehr fragen), ob ich sie einfach als schöne Andenken behalten oder verkaufen soll, da ich so gar keine Ahnung habe was siw Wert sind. Ich schreibe mal ein paar Daten von der Liste runter, wenn mir jemand hlefen könnte wäre das echt super.

J.172 Karl 2 Mark 1876-88 F.ST
J.165 Georg 5 Mark 1898-1904 BFR
J.55 Ernst August § Mark 1915 ST


Gruß und Dank

Silberheim

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Fr 09.04.04 22:02

Hallo Silberheim,
vorausgesetzt es handelt sich um Originale und nicht um Nachprägungen sind die Stücke schon wegen der Erhaltung sehr interessant (und entsprechend teuer).
2 Mark1876 - 88: Karl ist König von Württemberg, Katalogpreis in ss= 80 bis 210 € in vz = 600 bis 1750 € in Stgl 2000 bis 5000 €
5 Mark 1898 - 1904: Georg ist Fürst zu Schaumburg-Lippe, Katalogpreis in ss = 1000 bis 1050 €, in vz 1300 bis 1500 €, in Stgl 2250 bis 2500 €
3 Mark 1915: Ernst August ist Herzog von Braunschweig Lüneburg, Katalogpreis in ss 1400 €, in vz=2000 € in Stgl = 2800 €.
Die Nummern J 55, J 165 und J 172 sind Katalognummern des Standardkatalogs für Deutsche Reichsmünzen von Jäger (J). Die Angaben von Opa f.St heißt fast Stempelfrisch, Bfr = Bankfrisch, St = Stempelglanz. Während die Erhaltungen für das 3 und 5 Mark-Stück durchaus üblich sind, ist das 2 Mark-Stück in dieser Erhaltung schon etwas besonderes.
Übrigens Katalogpreise sind nicht automatisch Verkaufspreise. Auch ist die Erhaltungseinschätzung zuweilen sehr subjektiv.
Soweit fürs erste
Lutz12

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wpmergel
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Beitrag von wpmergel » Fr 09.04.04 22:41

Hallo Silberheim,

vorneweg, an NPs glaube ich wegen der Zusammenstellung und der Quelle eigentlich nicht. Entgültig kann ich das aber erst beurteilen, wenn ich sie sehen kann.

Bei relativ seltenen Stücken in Besterhaltungen sind die gern zitierten Katalogpreise nicht anwendbar. Ich dokumentiere die erzielten Zuschlagpreise bei den großen dt. Münzauktionshäusern. Leider ist im Moment ziemlich "die Luft raus" und ein schlechter Zeitpunkt zum Verkauf. Solltest Du trotzdem jetzt verkaufen wollen, empfehle ich Dir, den Gang zu den bekannten Auktionatoren. Leider hast Du Deinen Heimatort nicht angegeben, sonst hätte ich Dir ein empfehlenswertes Haus in Deiner Nähe genannt. Besser sind allerdings die großen überregionalen wie Künker, Grün, Hirsch etc. Sollten sich die Erhaltungen bestätigen, würde ich Dir auch ein Gebot für das 3 und das 5 Markstück machen. Dazu brauchte ich aber ersteinmal das Jahr des 5 Markstücks.
Wenn Du noch warten kannst ist es vermutlich besser. Bitte laß die Münzen solange in Ruhe, fasse sie nicht an und jegliche Reinigung ist verboten!
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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verscherbler
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Beitrag von verscherbler » Di 20.04.04 01:09

Hallo Silberheim,

jepp, v.a. wenn dein 2 Mark-Stück Karl v. Württemberg prinzipiell aus den 1880ern stammt, ist es weitaus seltener und teurer wie ein vergleichbares Stück von 1876 oder 1877. Während von diesen 2 Märkern in den 1870ern jedes Prägejahr stets über 1 Million in Stuttgart herausgehauen wurden, gibt es in den 1880ern grob gesehen nur noch ein Zehntel davon.

Zu Braunschweig: Bist Du Dir in der Jäger-Nummer sicher - will meinen, steht auf der Vorderseite um die Köpfe (bitte lesen OHNE zu berühren!) rechts unten nur "BRAUNSCHWEIG" oder "BRAUNSCHWEIG U. LÜNEB." ? Die erste Variante wäre dabei deutlich teurer als die zweite.

Aber muß schon sagen: Schaumburg-Lippe & Braunschweig... Hut ab, dein Opa hat Dir damit (wenn es denn echte Stücke sind) ein ganz schönes Pfund überlassen...! Überhaupt nicht alltäglich! :)

Zur Auflage: von deinem Georg v. Schaumburg-Lippe gibt es, unabhängig vom Jahr, nur 3.000 Exemplare. Das ist sehr, sehr wenig. Zum Vergleich: das erste Preußische 2 Mark-Stück, Wilhelm I. 1876, hat fast 14 Millionen. Natürlich war Preußen auch "geringfügig größer" als das kleine Fürstentum. ;)
Braunschweig ist sogar noch seltener. Mit dem reinen "BRAUNSCHWEIG" sind´s da lediglich 1.700 Stück, mit dem "U. LÜNEB." dran wären es immerhin auch nur 31.634 Exemplare.
Die Württemberger liste ich einfach mal auf: 2 Mark Karl 1876 mit 1.555.014 Ex. / 1877 mit 1.106.763 Ex. / 1880 mit 128.943 Ex. / 1883 mit 73.872 Ex. / 1888 mit 123.140 Exemplaren. Hier wäre logischerweise 1883 am besten.

In so einem Falle "nur" eBay (oder ähnliche Internet-Auktionen) zum Verkauf zu nutzen, falls Du denn überhaupt verkaufen magst, wäre fast schon eine grobe Schande...! *ähem*

Wenn Du nähere Infos und mal ein "zeitgenössisches Feeling" davon bekommen magst, wo deine Münzen denn überhaupt herkommen, dann kannst Du ja mal den Link http://www.deutsche-kaiserreich.de besuchen. Da sind übrigens auch nette Karten drin mit der damaligen Verteilung der Königreiche, Fürstentümer usw. zu dieser Zeit. Du wirst sehen, Schaumburg-Lippe war doch recht klein, zwischen Teutoburger Wald und Steinhuder Meer. Eine liebevoll gemachte Seite, die sich lohnt! :)

MfG verscherbler

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Beitrag von wpmergel » Di 20.04.04 08:23

@ verscherbler,

die Auflagen sind hier nur bedingt aussagefähig. Während die großen Königreiche (Preussen, Württemberg, Bayern, etc) das eigentliche Umlaufgeld "produzierten", hatten die Kleinstauflagen mehr Ordens-Charakter. Diese verschwanden meist in der Vitrine eines Hofrats und wurden weitervererbt. Deshalb haben viele dieser Stücke meist in besseren Erhaltungen "überlebt".
Von den großen Auflagen haben zwar auch einige Exemplare unser JH erreicht, die Spitzenerhaltungen sind hier aber genauso (wenn nicht mehr) rar. Marktuntersuchungen bei den 2-Mark-Stücken haben gezeigt, daß etwa 10% der Umlaufmünzen (alle EH) und bis zu 80% der damaligen "Gedenkmünzen" heute am Markt sind.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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Beitrag von verscherbler » Di 20.04.04 09:22

Während die großen Königreiche (Preussen, Württemberg, Bayern, etc) das eigentliche Umlaufgeld "produzierten", hatten die Kleinstauflagen mehr Ordens-Charakter. Diese verschwanden meist in der Vitrine eines Hofrats und wurden weitervererbt. Deshalb haben viele dieser Stücke meist in besseren Erhaltungen "überlebt".
Stimmt! Die Dinger sind wie +/- heute die Vatikan- und San Marino-Münzen damals schon prägefrisch "weggesammelt" worden. Manchmal hab ich das auch schon bei diversen Kleinmünzen miterlebt, z.B. bei Pfennigen von 1873 (es waren halt die "ersten") oder ähnlichen Raritäten. Manche Leute hatten eben früher schon ein "Gespür" für besondere, ggfs. seltene Münzen... ;)
Im Normalfall wurden die Dinger ja direkt verliehen, wie später in der DDR auch nur die höheren "Parteigenossen" die heute teils sehr teuren Silbermünzen bekamen. Normale "Arbeiter" mußten sich dagegen immer nur mit den billigen Neusilber-Ausgaben begnügen. Kenn´ das Beispiel ja persönlich aus meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft in Sachsen (der eine arbeitete in einem Textilbetrieb, der andere war Richter). Durchaus war den Menschen dieses "Gefälle" zwar bekannt, machen konnten sie dagegen aber nichts, außer vergeblich hoffen, doch mal eine zu bekommen, aus welchen gründen auch immer... ;)
Ja, häufig wurden die seltenen Reichssondermünzen bereits am Hofe weggesammelt (siehe Dresden u.a.). So hat das Volk ein Stück aus Waldeck u. Pyrmont (wie in deinem Avatar, Wpmergel) sicherlich gar nie erst zu Gesicht bekommen - genausogut wie ich beim Metzger noch nie einen Vatikan-€ zurückbekommen habe und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nie werde.
Im Gegenzug hab ich eigentlich auch nur sehr selten stärker zirkulierte "ss"- oder gar "s-ss"- Stücke von Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Sondershausen oder ähnlichen kleinen Fürstentümern gesehen... Manchmal verirren sich allerdings doch welche in diese niedrigeren Erhaltungsregionen.

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