Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Banknoten / Papiergeld

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ischbierra
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Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Beitrag von ischbierra » Mo 10.10.11 14:56

Hallo Freunde,
jeder Sammler hat ja so seine kleinen Nebengebiete. Bei mir sind es uA die Notgeldscheinserien.
Heute ist mir die von Breslau untergekommen, G/M 186,1 und 186,2. Es sind Lutherbilder die alle einen Buchstaben haben. Nun ist mir aufgefallen, daß das E spiegelverkehrt ist. Ist das immer so? G/M erwähnt es nicht.
Gruß ischbierra
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Huehnerbla
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Re: Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Beitrag von Huehnerbla » Do 13.10.11 10:21

Hallo,

warum das E auf dem Kopf steht, kann ich leider auch nicht sagen.
Erwähnung findet das kopfstehende E im Katalog von Lindman (Serienscheine, Band 2).
Farbvarianten, das "E" bei 25 Pf steht immer auf dem Kopf.
Gruß
Jürgen

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Re: Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Beitrag von ischbierra » Do 13.10.11 18:58

Hallo Huehnerbla,
vielen Dank. Ungeduldig wie ich bin, habe ich es zwischenzeitlich auch im Banknotenforum eingestellt. Die Antwort gleicht Deiner: es ist immer so, aber warum, ist nicht klar.
Groß ischbierra

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Re: Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Beitrag von kjsiewert » So 16.10.11 10:18

Hallo Numismatiker,
habe auch über das Problem nachgedacht. Ich glaube das Zeichen hat eine theologische Bedeutung. Das spielgelverkehrte E steht in einem Hexagon. Im alten Testament kann das Hexogon für das Sechstagewerk Gottes stehen. Das spiegelverkehrte E hat in der Mathematik die Bedeutung eines Existenzquantors (d.h. es existiert), es könnte aber auch als 3 gesehen werden, z.B. die Dreieinigkeit Gottes.
Grüße aus Berlin
kjsiewert

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Re: Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Beitrag von Huehnerbla » Fr 21.10.11 09:04

Hallo,

möglich wäre es schon, dass hier die Dreieinigkeit angedeutet werden sollte. Luther selbst hatte zwar mit der Dreieinigkeit überhaupt nichts am Hut, allerdings mehren sich in der Zeit zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhunderts und 1925 die Zahl der Protestanten, die die Dreieinigkeit als Bestandteil der Bibel akzeptieren. Der Beweis der Dreieinigkeit ist zwar heute als eingefügte Textstelle entlarvt, zum Zeitpunkt des Drucks wussten das allerdings die wenigsten ...
Gruß
Jürgen

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Re: Notgeldscheine Breslau - gespiegeltes E

Beitrag von ischbierra » Fr 21.10.11 10:01

Lieber Huehnerbla,
das Gebiet der Theologie ist gespickt mit Tretminen; also Vorsicht. Die Vorstellung, daß ein Gott in drei Weisen/Personen erscheint (Dreieinigkeit/Trinität) ist sehr alte chistliche Vorstellung. Luther und die anderen Reformatoren haben sie mit der katholischen Kirche geteilt. Im Laufe der Kirchengeschichte hat es zwar immer wieder erbitterte Diskussionen gegeben, wie sich das Verhältnis der Drei zueinander gestaltet, aber grundsätzlich infrage gestellt wurde sie nur von wenigen, die von allen als Ketzer betrachtet wurden. Einer der bekanntesten Antitrinitarier war Michael Servet, von einem katholischem Gericht wegen Ketzerei zum Tode verurteilt,nach Genf geflohen und dort von Protestanten (Calvin) auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Eine Trinitätslehre gibt es in der Bibel nicht. Sie ist ein theologisches Konstrukt über deren Sinn man durchaus streiten kann. Es gibt an zwei Stellen in der Bibel eine sog. trinitarische Formel "Vater,Sohn,Heiliger Geist" und diese beiden Stellen sind in der Tat interpoliert, d.h. nachträglich in den Text hineingeschummelt worden. Weitere Erörterungen sollten wir dann nach "off topic" verschieben.
Nun aber noch mal zum spiegelverkehrten E. Mir scheint ,kjsiewert, Du legst da zuviel Geheimnis rein. Ich vermute, es ist ein schlichter Stempelfehler. Vielleicht war der Drucker übermüdet, oder ein Lehrling im 1. Lehrjahr hatte diese Aufgabe. Wenn man will, kann man alles irgendwie sumbolisch deuten, doch dann sind wir nahe bei irgendwelchen Verschwörungstheorien aber nicht mehr bei Vernunft und Wirklichkeit.
Gruß ischbierra

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