und gleich weiter mit den "Piratenmünzen"

In der Februarausgabe der Zeitschrift "Münzen & Papiergeld" fand ich einen spannenden Bericht von Georg H. Förster.
Er beschreibt hier die Geschichte eines britischen Seeoffiziers - Commodore George Anson.
1697 in der englischen Grafschaft Staffordshire, als jüngster Sohn eines Landedelmanes geboren erreichte er in seiner Offizierskarriere im Jahre 1740 den Rang eines Commodore.
1739 erteilte ihm die britische Admiralität folgenden Auftrag : "... to sail around Cape Horn into the South Seas to annoy an distress the Spaniards there, whether on the sea or on the land, to the utmost of your power. You are to Take, Sink, Burn or destroy all their vessels that you shall meet with. In Case you shall find it profitable to Seize, Surprice, or Take any of the Town or Places belonging to the Spanish on that Coast, you are to Attempt it. Or if you judge it Best to go North as far as Acapulco (in Mexico) to look for the Acapilco Ship (Manila Galeon) which sails to that place from Manila in the Philippines at a certain time of the year, you may possibly in that Case think it more desirable to return home by the way of China."
Am 18. September 1740 lief das Geschwader der Expeditionsflotte schliesslich mit 2139 Mann an Bord aus.
Im weiteren Text beschreibt der Autor lebhaft die schwere und entbehrungsreiche Reise der Seeleute, die Reiseroute und die Kaperung diverser spanischer Schiffe.
Das Hauptziel von Commodore Anson war die Kaperung der legendären "Manila Galeone" - beladen mit begehrten Schätzen des Fernen Ostens.
Eine besonders stark gebaute Handelsgeleone mit 1200 Tonnen Wasserverdränung, 70 Kanonen und über 500 spanischen Soldaten und Seeleuten an Bord.
Am 20. Juni 1743 traf das Flaggschiff "Centurion" auf die "Nuestra Senora de Covadonga" - die Manila Galeone.
Allerdings gab es auf der bis dahin fast dreijährigen Reise erhebliche Verluste unter den Seeleuten.
So ging die "Centurion" mit nur noch 227 Mann ( von denen nur 127 von den über 2000 stammten die 1740 an Bord gingen ) ins Gefecht.
Die Besatzung reichte gerade noch aus um das Schiff zu navigieren und die Kanonen zu bedienen.
Das besonders für die Spanier verlustreiche 2-stündige Seegefecht endete mit ihrer Kapitulation - die Engländer nahmen die Überlebenden gefangen und eine spätere Zählung der Beute ergab : "...we had taken in the Covadonga 1278546 Pesos in 256 boxes and 1024 pound and half troy ounce of weight of virgin and wrought silver".
Am 15. Juni 1744 segelte die Centurion, mit der größten jemals auf See eroberten Beute, wieder in den Hafen von Portsmouth ein.
Dies nur als kleiner Abriß, dieses sehr ausführlichen Beitrages.
Aus numismatischer Sicht, hat dieser Beutezug einige interssante Münzen hervorgebracht.
So ordnete König George II an, dass aus dem eroberten spanischen Gold und Silber Münzen geprägt werden sollten, die unter dem Portrait des Königs das Wort "Lima" tragen sollen.
Somit findet man auf den britschen Silbermünzen "Sixpence, Shilling, Half Crown (1745/1746) und Crown (1746)" das Wort "Lima" unter dem Portrait.
Ebenso erscheint es bei den "Half Guinea, Guinea (1745) und Five Guineas (1746) " Goldmünzen.
Quelle : Münzen & Papiergeld / Februar 2004 - Georg H. Förster
Aufgrund dieses lesenswerten und empfehlenswerten Beitrages habe ich auf der letzten Börse u.a. nach solchen Stücken Ausschau gehalten - aber keines gefunden.
Allerdings ging mir ein anderes interessanten Stück ins Netz.
Eine spanische 8 Reales Münze aus Bolivien / Potosi PP - Carlos IV. - 1795 mit dem Portrait von George III. als Gegenstempel.
Kann hier jemand einige Worte zur Bedeutung dieses Gegenstempels sagen ?
[ externes Bild ]
Schöne Grüße.
CC