Muscat & Oman, 1/4 Anna 1315 - Varianten

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dionysus
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Muscat & Oman, 1/4 Anna 1315 - Varianten

Beitrag von dionysus » Mo 29.09.08 16:42

Hallo,

leider sind diese beiden Münzen einem wilden Aufpolierer in die Hände gefallen bevor sie in meinen Schuber wanderten. Dafür kamen sie hochgerechnet nur ganze 11 Cent/Stück und das hab ich mir wiederrum gefallen lassen.

In meinem uralt KM (1985 Ed.) finde ich Münzen mit Jahrgang 1315 unter den Nummern A3 und 3.7(local coinage - passt in meinem Fall von der Zeichnung nicht).

Die rechte meiner Münzen möcht ich auf jeden Fall der A3 zuordnen (entspr. der Abb.).
Was ist aber mit der linken Münze? Mir fällt auf, dass sie von der Zeichnung her abweichend gestaltet ist. Auffälligstes Merkmal ist die Zahl 5 in der Jahreszahl.
Die Fußnote im KM zur A3 sagt, es gäbe "large and small inscriptions", zu Inschriftvarianten (den die Höhe/Größe unterscheidet sich hier ja nicht wirklich einheitlich) steht dort aber nichts.
Was soll ich nun auf mein Beilegezettelchen schreiben, einfach A3var., oder wird in einer neueren KM Auflage hier weiter differenziert?

Gruß
Maico
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muscat und oman2.jpg
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Afrasi
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Beitrag von Afrasi » Di 30.09.08 11:23

Moin!

In meinem KM (1991) ist es die #3, von der katalogseits vermutet wird, dass es - auf Grund des Variantenreichtums - mehr Prägestätten als nur die Birmingham Mint gegeben haben muss. Ich unterscheide bislang jedoch nur drei Varianten. Die rechte scheint die häufigste zu sein und ist am sorgfältigsten geschnitten und geprägt worden. Bei den lokalen 1315ern ist der Variantenreichtum allerdings noch weit größer. Dort unterscheidet KM 91 in 12.1 und 12.2. Ich habe jedoch bislang 5 verschiedene ...
Vielleicht schaut ja jeder (mit Scanner) einmal in seine Sammlung und stellt seine Quarter Annas aus Oman hier vor!!!

Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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dionysus
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Beitrag von dionysus » Di 30.09.08 12:03

Hallo Afrasi,

vielen Dank für deine Antwort. Das scheint ja eine echt interessante Ausgabe zu sein.
Da ich in dem Lot insgesamt fünf dieser Münzen hatte, hab ich mir die anderen auch noch mal genauer angeschaut und kann wohl selbst noch eine weitere kleine Variante beisteuern.
Im Vergleich zu der oben links abgebildeten Münze zeigt das nachfolgende Stück hauptsächlich eine kleine Abweichung auf dem Revers. Der Blätterkranz ist weiter vom Rand entfernt und der Kerbenkreis aussen weicht in der Gestaltung und der Anzahl der Kerben deutlich ab. Weiterhin hat diese Münze einen Durchmesser von 21 mm, während die oben gezeigte nur 20 mm hat.
Auch interessant ist, dass die Reversprägung vom Av. aus gesehen um knapp 90° nach rechts gedreht ist.

Viele Grüße
Maico
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Beitrag von hanjogo » Di 30.09.08 18:51

moin moin,

In meinem KM (von 1999) ist die rechte Münze des oberen Paares als KM 3.1 gelistet, erkennbar an der arabischen "5" mit geraden Linien, praktisch eckig. Diese soll bei Heaton in Birmingham geprägt sein und insofern ist es realistisch, dass dieses eine häufige Variante ist.

Die beiden anderen Münzen unterscheiden sich ebenfalls in der Darstellung der "5". Es gibt auch Münzen, bei denen die "5" persisch geschrieben ist.

Andere Jahrgänge als 1315 kennt der KM auch, diese werden unter "local minted" gelistet, eine recht unpräzise Angabe.

Hochinteressantes Spezialgebiet. Ich werde mich auf die Suche nach meinen Varianten (und Jahrgängen) machen. Das kann bei meinem Durcheinander hier etwas dauern.

Gruß
Hanjogo
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Beitrag von hanjogo » Di 30.09.08 18:54

Bei der 3. gezeigten Münze lese ich in der Umschrift "Kessul bin Turkee" statt "Fessul bin Turkee". Seh ich das richtig oder darf sich der Optiker auf meinen Besuch freuen?

Gruß
Hanjogo
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Beitrag von dionysus » Di 30.09.08 19:47

Hallo Hanjogo,

Bei der Unteren steht schon korrekt FESSUL..., zum Optiker musst du aber nicht, der nach hinten etwas verlängerte untere Balken des E ruft diesen Effekt zusammen mit dem unteren Querbalken des F hervor- also optische Täuschung.

Ich hab grad mal im Schön-Wmk (31.Aufl.) nachgelesen. Hier werden 4 Varianten nach dem Gewicht unterschieden.
S.# 5a mit 5,81 gr., 5,55 gr., und 5,24 gr. = Mzst. Heaton.
S.# 5b mit ca 5,8 gr. = Mzst. Maskat

Wie man die erste 5a von der 5b unterscheiden soll bleibt mir aber etwas rätselhaft. Vielleicht kommt es hier dann auf die Gestaltung der 5 an.

Ich gehe meine Münzen jedenfalls morgen mal wiegen....

Gruß
Maico
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Beitrag von dionysus » Do 18.12.08 16:48

Hallo,

irgendwie wurde dieser Thread von mir vergessen....

Ich möchte nun die Massen der Münzen nachtragen:

Oberes Bild links: 6,1 gr. !
Oberes Bild rechts: 5,2 gr.
Unteres Bild: 5,5 gr.
Und die beiden hier angehängten Exemplare wiegen links 5,5 und rechts 5,4 Gramm.

Liebe Grüße
Maico
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Beitrag von Frieder » So 24.05.09 14:04

Ich habe gerade eine Handvoll 1/4 Annas aus Muscat und Oman erhalten, alle von 1305, und verzweifle ein wenig bei der Bestimmung. Dummerweise fehlt mir auch der KM zum 19. Jahrhundert... Und eine präzise Waage fehlt mir auch noch.

Was mich aber besonders stutzig macht, ist die Tatsache, dass zwei dieser Münzen nicht wie Bronze, sondern eher wie Messing aussehen. Kann das sein? Oder habe ich es mit groben Fälschungen zu tun?

Frieder
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Beitrag von klosterschueler » So 24.05.09 15:38

Hallo Frieder!

Solange du uns und deinen Scaner has, ist die Welt noch nicht verloren :D
Lass doch mal ein Bild sehen.

Klosterschüler
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Beitrag von Münz-Goofy » So 24.05.09 17:43

Lieber Frieder,
klosterschueler hat geschrieben:...Lass doch mal ein Bild sehen...Klosterschüler
Auch ich wäre gespannt auf Bilder Deiner neu erworbungen Quarters aus M&O. Besonders von denen, die wie Messing aussehen. Ich habe den KM aus dem 19. Jh. griffbereit. Aus Messing gibt es vom Jahrgang AH1315 zwei Typen laut KM. Das will allerdings nicht heißen, daß auch noch andere Stücke existieren. Bist Du sicher, das Jahr AH1305 auf Deinen Münzen zu lesen? Davon sollten laut KM keine Viertel Annas aus M&O existieren. Vielleicht schaust Du nochmal genauer nach.

Viele Grüße
MG
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Beitrag von Frieder » Mo 25.05.09 11:40

Lieber Dietmar, lieber Klosterschüler,

sorry, 1305 war ein Flüchtigkeitsfehler. Es handelt sich ausschließlich um Münzen des Jahrgangs 1315.
Mit dem Scanner ist es bei mir leider nicht viel besser als mit der Münzwaage bestellt. Ich werde mich aber darum kümmern und schnellstmöglich für ordentlich Bilder sorgen.

Beste Grüße
Frieder
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Beitrag von Frieder » Mi 03.06.09 10:01

Jetzt habe ich endlich Bilder fabriziert, die Euch hoffentlich etwas nutzen.
Anbei die ersten beiden Münzen. Die erste (M&O-1315-1) ist m.E. aus Messing.
Insgesamt fällt mir auf, dass vor allem die "5" aus der Jahreszahl 1315 nahezu in allen Exemplaren eine unterschiedliche Form hat.
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M&O-1315-2r.JPG
M&O-1315-2a.JPG
M&O-1315-1r.JPG
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