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von diwidat » So 04.06.06 01:37
Dass das Deutsche Reich niemals Mitglied der Lateinischen Münzunion war, hatte ich bei der von mir durchgeführten Ausstellung über die Euro Vorläufer im 19. Jh. im Jahre 1999 in Karlsruhe, schon anhand der mir zur Verfügung stehenden Original Verträge zu den Deutschen Münzunionen zum Ausdruck bringen können.
Das war auch nicht Gegenstand meines Postings, sondern die annähernde Vergleichbarkeit der Währungen. Möglich dass meine Worte wie „quasi und annähernd“ nicht deutlich genug zum Ausdruck brachten, was ich meinte.
Jetzt noch mal an die Fakten zur LMU von 1865, deren Grundlage der existierende französische Franc war.
10 Fr. Gold = 3,2258 g Schrot / 2,910 g Korn (vorhanden und nach LMU Verträgen)
10 RM Gold = 3,9820 g Schrot / 3,584 g Korn (nach Einführung der Reichsmark 1871)
5 Fr. Silber = 25,000g Schrot / 22,5 g Korn
5 RM Silber = 27,778 g Schrot / 25,0 g Korn
also:
10 000 Fr. Gold = 2,910 x 1000 = 2.900 kg Feingold
10 000 Fr Silber = 22,5 x 2000 = 45.000 kg Feinsilber
Unter der Voraussetzung, dass Gold und Silber über ganz Europa den gleichen Wert hatte, ergibt sich eine Währungsmenge in Reichsmark:
2.900 kg Feingold : 3,584 g (10 RM) = ~ 8100 Goldmark oder
45.ooo kg Feinsilber : 25,0 g (5 RM) = ~ 9000 RM in Silber
Die Silbermenge entspricht auch ~ 2700 Talern des 30 Taler Fusses = 8100 Stück 1/3 Talern = 8100 Mark
Die Differenz entsteht durch die unterschiedliche Goldparität, die in der LMU festgeschrieben = 1 : 15,5 und im Deutschen Reich 1 : 13,95 war.
(Die heutige Parität liegt bei ~ 1 : 50)
(Das war mit einer der Hauptursachen des Goldabflusses aus Deutschland in der Kaiserzeit bis 1913)