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von Gast » Do 20.07.06 08:35
@helcaraxe,
Diese Münze sieht mir stilistisch nach einer sog. "Bulgarischen Imitation" im Namen ALEXIOS III aus (ich bin mir zu 99,9% sicher).
Auf dem Revers sind ALEXIOS (links) und St.Konstantin (rechts) dargestellt. Bei den "echten" ALEXIOS-Schüsseln sind die beiden Figuren oft im Winkel gegeneinander versetzt (2 Prägeschläge), während die Bulgaren fast immer mit einem Prägeschlag produzierten, was zur Folge hatte, dass die Figuren ordentlich parallel ausgerichtet waren. Auf bulgarischen ALEXIOSsen sind die Figuren auch sehr häufig kleiner als bei den entsprechenden Byzantinischen Schüsseln. Weiterhin finden sich auch Zeichnungsdetails, insbesondere zwischen den Figuren unterhalb des Reichsapfels, die bei Byzantinern nicht zu finden sind (z.B. fehlende Stola etc.). Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel.
Bei den "Bulgarischen Imitationen" handelt es sich nicht um Fälschungen, sondern um auf dem gesamten Balkan und in Kleinasien gültiges Geld, welches 1:1 konvertibel zu den Byzantinischen Originalen war. Geprägt wurde diese Münze etwa um 1203/1204, vermutlich im thrakischen Grenzgebiet oder auch in Turnovo, der damaligen Hauptstadt des Bulgarischen Reiches.
Gruß - petzlaff