Byzanz Münzen bestimmen - nicht nur für Experten - Folge 4

Münzen des alten Byzanz

Moderator: Wurzel

Antworten
Anastasius
Beiträge: 513
Registriert: Mi 26.11.03 18:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Byzanz Münzen bestimmen - nicht nur für Experten - Folge 4

Beitrag von Anastasius » Mi 19.04.06 22:02

und weiter geht´s ...
Kann das wirklich sein, dass sich hier nur ein Einziger traut, mit mir zu spielen ? :?

Anastasius :?: :?:
Dateianhänge
Forum4.jpg

Benutzeravatar
Scheleck
Beiträge: 1091
Registriert: Mo 22.11.04 10:48
Wohnort: 27798 Hude
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Scheleck » Do 20.04.06 11:46

Anastasius hat geschrieben:und weiter geht´s ...
Kann das wirklich sein, dass sich hier nur ein Einziger traut, mit mir zu spielen ? :?

Anastasius :?: :?:
Hallo Anastasius,
ich denke die "Experten" bzw. geübten Byzanzsammler halten sich, Deinem Wunsche entsprechend, vornehm zurück. Der beginnende Byzanzsammler braucht Zeit für die Recherche, ihm steht möglicherweise keine Literatur zur Verfügung und er muss sich die Informationen über bereits erschienene Beiträge aus dem Forum oder der Wikipedia bzw. "Wildwinds" etc. holen. Da der Sear für den beginnenden Sammler unentbehrlich ist, sollten, wie bisher auch von Dir eingestellt, Byzantiner gezeigt werden, die im Sear abgebildet sind.
Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

Archimedes
Beiträge: 26
Registriert: Mi 04.01.06 18:07
Wohnort: bei Bielefeld
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Archimedes » Do 20.04.06 16:00

Hallo, mal von einem völligen Anfänger aus betrachtet:
20 Nummi ist klar, rechts die IX lese ich als 9. Regierungsjahr, recht unten sehe ich ein P oder Rho, mit dem ich nichts anfangen kann, vielleicht verstümmeltes B für 2. Offizin. Keine Prägestättenkennung bedeutet dann Byzanz. Das Kreuz oben sagt mir (noch) gar nichts.
Bleibt der Herr auf dem Avers. Von der Inschrift meine ich am Anfang ein AUG zu erkennen, aber dann versagen entweder meine Augen oder der Monitor. Ihr Experten seid doch wirklich gut.
Gruß Archimedes

Gast
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Gast » Do 20.04.06 19:24

Archimedes hat geschrieben: 20 Nummi ist klar, rechts die IX lese ich als 9. Regierungsjahr
Hallo Archimedes, das ist schon einmal korrekt.
Archimedes hat geschrieben:
recht unten sehe ich ein P oder Rho, mit dem ich nichts anfangen kann, vielleicht verstümmeltes B für 2. Offizin. Keine Prägestättenkennung bedeutet dann Byzanz
Vorsicht, bevor Du auf dem Holzweg landest - könnte das seltsame Zeichen unter dem "K" vielleicht gar keine Offizinangabe sein?

Viel Spass beim Weitersuchen.

petzi

Anastasius
Beiträge: 513
Registriert: Mi 26.11.03 18:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Anastasius » Do 20.04.06 20:27

@ Vorsicht Holzweg...

IX ist in Byzanz nicht 9 sondern 11

Alles Weitere in Kürze von scheleck

Liebe Grüsse an alle !
Anastasius
Zuletzt geändert von Anastasius am Fr 21.04.06 08:19, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Wurzel
Moderator
Beiträge: 4299
Registriert: Mo 21.06.04 17:16
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 319 Mal
Danksagung erhalten: 463 Mal

Beitrag von Wurzel » Do 20.04.06 21:49

Ich stelle hier mal meine Überlegungen ein:

Maurice Tiberius ( 582 - 602 )
20 Nummi ( halber Follis )
Wie wir jetzt Wissen 11. Regierungsjahr das währe dann im Jahr 592 / 93 ( ich war auch erst beim 9ten )

Bei der Münzstätte bin ich ursprünglich zum selben Ergebnis gekommen wie Archimedes.
Nach langem Rumstöbern und einem weiteren Fehlversuch bin ich jetzt auf die Münzstätte Antiochia gekommen.

Und zwar hier:
http://www.numismatikforum.de/ftopic4808.html

Petzlaff Schrieb am 23.11.03
Das Zeichen unter dem K gibt die Prägestätte an. Antiochia (Theoupolis) hat unterschiedliche Münzzeichen. Es kommen z.B. ANT, ANTI, THEUP, THEOUP und auf den kleineren Nominalen (z.B. K) R oder das seltsame Mittelding zwischen P und R vor, was auch auf Deiner Münze zu sehen ist. Dieses Zeichen ist wohl einfach nur ein Symbol, das keiner bestimmten Schrift angehört, wurde aber vermutlich irgendwann einmal aus dem P abgeleitet.

Über Google rausgefunden, aber das war eine schwere Geburt kann ich euch sagen.

Eine Frage noch: haben die Byzantiner nie die Subtraktion bei Römischen Zahlen angewendet? ein Beispiel für Neun dann VIIII anstelle von IX ?

Liebe Grüße Wurzel

P.S.: Ich glaube ich bin infiziert :D
Zuletzt geändert von Wurzel am Do 20.04.06 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Benutzeravatar
Scheleck
Beiträge: 1091
Registriert: Mo 22.11.04 10:48
Wohnort: 27798 Hude
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Scheleck » Do 20.04.06 23:34

Hallo Wurzel,
Deine Überlegungen haben ins Schwarze getroffen. Es handelt sich um 1/2 Follis (20 Nummi) des Mauricius Tiberius (582-602) aus der Prägestätte Antiochia. Das Prägejahr ist korrekt mit 11 angegeben, d.h. sie wurde 592/3 geprägt. Was die Datierung angeht wird das Jahr 9 mit dem Zahlzeichen u rechts mit Abwärtsstrich und römisch IIII angegeben. Diese Form der Datierung hat es schon unter Justinian I. und nachfolgenden Kaisern gegeben.
Die Datierung auf byzantinischen Münzen ist eine spannende Geschichte, die auch noch genauer ergründet werden muss.
Gruß Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

Archimedes
Beiträge: 26
Registriert: Mi 04.01.06 18:07
Wohnort: bei Bielefeld
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Archimedes » Sa 22.04.06 12:55

Bleibt für mich noch die Frage: hat das Kreuz oben irgendeine Bedeutung?

Anastasius
Beiträge: 513
Registriert: Mi 26.11.03 18:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von Anastasius » Sa 22.04.06 13:01

Hallo Archimedes,

das Kreuz hat bei unserer Münze und an dieser Stelle keine unmittelbare münztechnische Funktion.
Die Byzantiner haben jedoch, wann und wo immer möglich, christliche Symbole untergebracht und den leeren Raum füllt es auch ganz gut.
Wenn das Kreuz dagegen links oder rechts oder auch beidseitig der Wertzahl auftaucht, dient es zumeist der Datierung.

Gruss
Anastasius

Benutzeravatar
Wurzel
Moderator
Beiträge: 4299
Registriert: Mo 21.06.04 17:16
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 319 Mal
Danksagung erhalten: 463 Mal

Beitrag von Wurzel » Sa 22.04.06 13:12

Hallo Archimedes,
freut mich das Du auch mitgemacht hast.

Ich versuche mich mal an der Beantwortung deiner Frage:

Das Kreuz ist ein Beizeichen, das in diesem Fall wohl keine größere Bedeutung hat, oder daß dessen Bedeutung sich uns Heute nicht mehr erschließt.
Die Byzantiner waren sehr religiös, und haben so auch sehr viele religiöse Symbole auf ihren Münzen untergebracht, manchmal haben sie eine Bedeutung ( z.B.: Münzestätte ) manchmal nicht.
Lese bitte hierzu die anderen Anfänger - Bestimmungsthreads.
In unserem Fall halte ich das Kreuz für einen Platzfüller als optisches Gegengewicht zum Münzstättenzeichen.

Sollte ich hier etwas sachlich Falsch dargestellt haben bitte ich darum Korrigiert oder Ergänzt zu werden.

P.S.:Und jetzt war Anasthasius schneller

Liebe Grüße Wurzel
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • Unbekannte Griechen-Münzen aus Bronze bestimmen
    von olricus » » in Griechen
    6 Antworten
    377 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Altamura2
  • Kleine Frage an Experten
    von Basti aus Berlin » » in Münzgeschichte / Numismatik
    29 Antworten
    3472 Zugriffe
    Letzter Beitrag von KarlAntonMartini
  • Byzanz
    von Nikolaj1974 » » in Byzanz
    5 Antworten
    406 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Nikolaj1974
  • Byzanz - Imitationen?
    von Chippi » » in Byzanz
    15 Antworten
    1423 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Wurzel
  • Rätsel Byzanz
    von Wurzel » » in Byzanz
    3 Antworten
    167 Zugriffe
    Letzter Beitrag von Wurzel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast