Dies Stück blieb .....

Münzen des alten Byzanz

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Scheleck
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Dies Stück blieb .....

Beitrag von Scheleck » Mo 04.12.06 15:02

beim Internet-Auktionshaus ...weitgehend (?) unbeachtet bzw. fand keine weiteren Interessenten - für den Anbieter 8O :roll: - obwohl er das Stück richtig beschrieben angeboten hat. Nun seid Ihr, liebe Byzanzgemeinde, gefragt. Um was handelt es sich hierbei ?. Meine Sammlung hat es jedenfalls um ein fehlendes Stück ergänzt und war ein echtes Schnäppchen.
:D Viele Grüße Scheleck
Dateianhänge
Byzantine Coins Nr.38 004a.jpg
Gew.: 5,92 gr., größte Ausdehnung 28,03 mm, AE.
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » Mo 04.12.06 16:24

Hallo Scheleck,

feines Teil, ich habe es damals auch gesehen, aber bewußt nicht gekauft, denn mit einem leeren Portemonaie kauf es sich so schlecht.
Es freut mich aber das Du es erworben hast und es somit in der "Familie" bleibt.

Ich sehe übrigens neben dem linken Bein des "Waldschrates" auf dem Avers das Monogramm 23
[ externes Bild ]

Was mich auf einen Fehler in der Monogrammauflistung aufmerksam macht

Liebe Grüße Michael
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Beitrag von Wurzel » Di 05.12.06 00:38

Hallo Scheleck,

ich frage mich ob dein wirklich interessantes Münzlein auf einem Sear 808 (Folles aus Konstantinopel) überprägt ist. Die Reste der Jahreszahl "XGII" auf dem Avers lassen mich in diese Richtung denken.
Aber davon ab, es fehlt ja noch immer die Bestimmung, traut sich keiner?

Liebe Grüße Michael
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Beitrag von dionysus » Di 05.12.06 11:45

Hallo Zusammen,

Dank einer kleinen Hilfe konnte ich endlich rausfinden was es ist.
Es ist ein 30 Nummi Stück von Heraclius , Sear 812.
Das Zahlzeichen auf dem rv. soll die griechische 30 darstellen; A ohne Querstrich).
Auf dem av. ist der "Waldschrat" eigentlich in Gesellschaft - wohl Heraclius Constantin auf der rechten Seite.
Bei Wildwinds wird unter dieser Sear Nummer übrigends ein Halbfollis angezeigt. Fehler?

Lieben gruss
Dionysus
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Beitrag von Scheleck » Di 05.12.06 12:00

Hallo Dionysus,
Deine Bestimmung ist richtig, es handelt sich um ein 30 Nummi-Stück des Heraklius (erkennbar u.a. auch an dem Monogramm auf dem Avers unten links). Es wurde geprägt in der Münzstätte Constantinopel, Reg. Jahr 20 ?, Offizin A. Sear 812. Das Stück weist deutliche Überprägungsspuren auf, ob auf Sear 808 überprägt wurde, wie Wurzel sich fragt, muß ich selbst noch analysieren. Was die Abbildungen und Zuordnungen bei Wildwinds angeht, sind diese nicht immer stimmig, wie ich auch schon festgestellt habe.
Viele Grüße Scheleck
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Beitrag von Wurzel » Di 05.12.06 12:04

So jetzt kann ich ja die Frage stellen, die mir schon die ganze Zeit auf der Seele brennt, das 30 Nummi Stück ist ja auf einem Folles von Heraclius überprägt, dies stellt ja eigendlich eine Abwertung der alten Follis dar, da sich das theoretische Gewicht der Recheneinheit Nummus ändert, und somit das Verhältniss von Folles zum Solidus.
Woran liegt das? Und Warum haben die das Damals gemacht?


Liebe Grüße Michael
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Beitrag von dionysus » Di 05.12.06 12:28

Kann es sein das das geschah um eine Angleichung an die Silbermünzen zu erzielen? Die Lücke zwischen Kupfer und Gold klaffte ja regelrecht. Hexagrammata aus Silber wurden erstmals in grösseren Mengen geschlagen mit dem Ziel eine Bimetallische Währung einzuführen.
Die Gewichte der Folles des Heraclius schwanken von 5,5 bis 11,1 Gramm.

Gruss Dionysus
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Beitrag von Scheleck » Di 05.12.06 13:36

@ wurzel schrieb:
das 30 Nummi Stück ist ja auf einem Folles von Heraclius überprägt, dies stellt ja eigendlich eine Abwertung der alten Follis dar, da sich das theoretische Gewicht der Recheneinheit Nummus ändert, und somit das Verhältniss von Folles zum Solidus.
Woran liegt das? Und Warum haben die das Damals gemacht?
lieber Wurzel, dionysus,
Hahn weist im M.I.B. daraufhin, dass die byzantinische Kupferprägung während der langjährigen Herrschaft des Heraklius mehrfach einschneidende Veränderungen erfahren hat, die durch die jeweils finanzielle und auch politische Lage des Landes bedingt war. U.a. wurden mehrere Reduktionen des Münzfußes durchgeführt. In der letzten Prägeperiode (624-629) erfolgte eine erneute Münzfußreduktion, die mit einem Typenwechsel verbunden war, diese erneute Reduktion führte u.a. zu einem Aufstand, da damit gleichermaßen eine Verteuerung des Lebensunterhaltes verbunden war. Im Jahr 629/630 erfolgte dann eine Münzreform in der das Münzwesen neu geordnet wurde. Es erfolgte eine kurzfristige Rückkehr zum alten Münzfuß (gemeint der vor 616 bestehende ). Lt. Hahn wurde der 3/4 Follis nur während der Reform in den Jahren 629/631 geprägt. Gewichtsmäßig löst er die Folles ab, die in der Prägeperiode 616-624 geprägt wurden und deren Gewicht er beibehielt. Quelle dieser Informationen ist der M.I.B. (Hahn).
Viele Grüße Scheleck
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