keine Perle, was flaches ...

Münzen des alten Byzanz

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Truben
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keine Perle, was flaches ...

Beitrag von Truben » So 04.02.07 21:13

Hier noch was zum Bestimmen für die Freunde der flachen Scheiben :wink:
Durchmesser 2,7cm
Gewicht: 11g
Münzstätte beginnt mit TH, aber die müßte eigentlich auch an Hand der AV - Darstellung bestimmbar sein. Regierungsjahr XX. Diese beiden Zusatzinfos, weil die Buchstaben wirklich schlecht zu erkennen sind.
Meine Frage stelle ich nach der Auflösung. :)
Grüße
Truben
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Wurzel
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Beitrag von Wurzel » So 04.02.07 22:28

Aber Hallo,

starke Münze! Aus Bärlin ? ;-)

Ich bin wirklich begeistert.

Michael
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Gast
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Beitrag von Gast » So 04.02.07 22:40

Holla, holla, holla,

unser Anastasius hatte vor längerer Zeit mal eine große Sammlung nur dieses Stückes - da waren auch alle Teile super.

Aber so ein Teil habe ich selbst in Ghost of A's Lot nicht gesehen. Schade, dass die Rückseite etwas bedürftig ist - aber, was soll's - das Avers reisst alles raus :D

@scheleck - ich denke, du gibst mir recht - oder ?

Glückwunsch !!!!!

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Beitrag von Truben » So 04.02.07 22:55

Lieber Michael,
so toll ist sie ja nun wirklich nicht. :( Aber sie ist tatsächlich eine der Münzen, die ich bei der Money Fair gekauft habe.
Die meisten meiner Neuerwerbungen sind Schüsselmünzen. Da war ein Händler, der hatte eine A4-Plastetüte mit vielen hundert Schüsseln. Ich habe 2 Stunden gesessen und die durchgesehen und mir eigentlich die ganze Zeit gewünscht, jemanden zur Seite zu haben, der mehr Ahnung hat. 22 Stück zu je 3 Euro habe ich davon mitgenommen. Das war an dieser Stelle die "Ausbeute". Ich ärgere mich schon, nicht 44 genommen zu haben...
Keine Sorge, nicht alle Münzen kommen hier in das Forum. Nur die, mit denen sich Fragen oder für Euch interessante Aspekte verbinden. Außerdem kostet das einige Zeit, denn ich muss ja vorher wenigstens genau recherchieren. Und wenn ich dann eine Frage habe, so wie bei der hier vorgestellten, dann habt ihr auch was davon... :)
Lieben Gruß
Truben

Edit
Da war Petzi schneller, aber ich verstehe Eure Freude an dem Stück wirklich nicht richtig. Ist aber sehr freundlich 8O
So, und nun an die Bestimmung!

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Beitrag von dionysus » Mo 05.02.07 01:05

Na dann übernehm ich die Bestimmung mal.

Maurice Tiberius (582-602 AD.)
Ein Follis aus Antiocha - 3 Offizin(r), Jahr 20 = 602 AD.

Avers:
oN mAYrI - CNPAUT
Bekrönte Büste des Kaisers im Konsularsgewand frontal, hält Mappa rechts und Adlerzepter links.

Revers:
Großes M, darüber +, darunter r / TH€YP, links ANNO und rechts X / X

Sear 533

- Und ich find das Münzlein übrigends auch sehr hübsch
Liebe grüße
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

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Beitrag von Truben » Mo 05.02.07 10:37

Lieber dionysus, Deine Bestimmung ist völlig richtig, Danke dafür. Im Hahn von moneytrend wird der Sear 533 noch einmal differenzierter dargestellt. Dem Text entnehme ich:

MIB 96 (kein Foto)
"in typischer Antiochener Manier verballhornte Tiberius Constantinus-Legende"
mit Kreuz auf der Krone
MIB 96a
"korrigierte Tiberius Constantinus-Legende" (was immer das auch heißen mag, denn die Legende ist ja eigentlich die des Vorgängers)
nun mit Trifolium
MIB 96b
(keine Angaben im Text, kein Foto)
MIB 96c
nun mit richtiger Legende wie im Sear, mit NP statt PP im Legendentext; N steht für "führwahr"
und dann gibt es noch
x3
"imitative Beischläge unterschiedlicher Stilqualität" bis in das 7. Jht.

Naja, so ganz aufgeräumt sind die Unterscheidungen nicht. Wollte ich die Münze zuordnen, dann wäre sie eine MIB 96c. Wie es der Zufall will ist die Abbildung X3 auf der AV aber ziemlich stempelgleich zu meiner Münze (z.B. Legende, ein schmaleres Gesicht als auf 96c) und die RV stimmt mit Regierungsjahr und Offizin überein.
Daher also meine Fragen:
Wie definiert sich 96b?
Woran lassen sich die 96c und X3 unterscheiden? Dazu schreibt Hahn nämlich in dieser Publikation nichts.
Ist meine eine 96c oder eine x3?
@dionysus: ist das eine x3, dann liegen wir beide mit Sear 533 falsch :(
Gruß
Truben

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Beitrag von dionysus » Mo 05.02.07 12:05

Hi Truben,

Zu der x3 Frage kann ich leider nicht viel beitragen, da ich den M.Tib. Teil des MIB nicht habe. Allerdings sieht deine Münze für mich nicht nach einem Beischlag aus. Und wenn dann ist es ein sehr ordentlicher.
Aber, wenn man sich die Münze aus nachstehendem Link anschaut, fallen einem schon Unterschiede (Gesicht) auf, würde aber denken, das liegt noch im Rahmen
http://www.dirtyoldcoins.com/gandinga/i ... tib006.jpg
(Ich verstehe auch die DOC Nummer 162 dazu nicht so ganz, Ich hätte eher 172b gesagt ? Vielleicht kann das ein DOC Besitzer mal nachschauen.)

Edit: Zu der Tiberius Constantin Legende ein Zitat von Whitting aus "Münzen von Byzanz" :
Die unter Maurikios in Antiochia geprägten Münzen unterscheiden sich von denen des Tiberios durch das Dreiblattornament in der Krone; im 9. Regierungsjahr wurde dann die Reversprägung grundlegend verändert: Wir finden das M mit der Offizinziffer darunter. Auch die Averslegende wurde nun sinnvoller, sie begann mit den Buchstaben DNMAYrI. (...) Interessanter sind die in den Jahren zuvor verwendeten Legenden: Im 8. und 9. Regierungsjahr machte man sich ernsthaft daran, die verstümmelte Legende zu korrigieren, was schließlich zur Fassung DNTIbCONSTANT führte - zu einer Legende also, in der der Name des Maurikios überhaupt nicht mehr enthalten war. Angesichts dieser Merkwürdigkeiten ist es eigenartig, daß die Münzen in Antiochia sauberer und auf besseren Schrötlingen geprägt wurden als alle anderen Kupfermünzen des Reiches, vor allem die datierten halben Folles und die Dekanummia.

Gruss
Maico
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mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

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