byzantinischer Widerstand? ;-)

Münzen des alten Byzanz

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byzantinischer Widerstand? ;-)

Beitrag von Truben » Mi 14.02.07 11:16

Unglaublich: Hier hat doch die Qualitätskontrolle total versagt. Oder aber...

Doppelt geprägt und ein Stück weit verdreht - das ist bei diesen Münzen mehr als üblich. Drehungen bis zu 40, 45 Grad habe ich gelegentlich gesehen.
Eine Drehung zwischen den Schlägen um exakt 180 Grad - ist dann schon ein ganz großer Zufall?

Kann dann, ganz zufällig, der rechten Stempelteil auf die linke Seite geprägt werden?
Und nach der Drehung des Schrötlings um genau 180 Grad noch einmal so zufällig der linke Stempelteil auf die rechte Schüsselhälfte?

Möglich wär's. Wem sind das aber zu viele Zufälle auf einmal?

Wer hatte hier Interesse, dem Kaiser seinen Platz zu nehmen und den Heiligen darauf zu stellen und zudem den Kaiser völlig unwürdig auf den Kopf zu stellen?

Ein 800 Jahre altes Zeichen der Widersetzigkeit? Waren die Münzpräger sauer, weil ihr gutes Geld von diesem Herrscher verschwendet wurde und gleichzeitig das Reich in eine katastrophale Lage geriet?
Der nun auf dieser Münze dem Kaiser den Platz streitig machende Heilige ... symbolisiert ja auch noch das Zentrum und die Wurzeln des Reiches.
Oder ist das eine verächtliche Gemeinheit der Bulgaren?

Fragen über Fragen ;-).

Der Ring ist freigegeben.

Gruß
Truben
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Gast
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Beitrag von Gast » Mi 14.02.07 17:32

Ich denke eher, der Schrötling ist nach dem ersten Schlag vom Unterstempel gefallen und verdreht neu aufgelegt worden. Es ist eher unwahrscheinlich, dass derjenige, der das Revers schlug um den Prägestock herumgelaufen ist, um den zweiten Schlag zu setzen.

petzi

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Beitrag von Wurzel » Mi 14.02.07 18:09

:mrgreen:

Der Gedanke eines Ringelreinspielchens in der Prägestätte ist für mich aber überaus Reizvoll ;-)

Ich male mir das gerade Gedanklich voll aus.........

Micha
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Beitrag von Wurzel » Mi 14.02.07 18:14

Übrigens hat unser Dionysus auch so ein Exemplar:

http://www.numismatikforum.de/ftopic18123.html

An den Abend kann ich mich noch sehr gut erinnern, es war extrem windig.

Micha
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Beitrag von Truben » Mi 14.02.07 18:28

@Wurzel
Danke, dass Du an diesen stürmischen Thread erinnerst. Ich hatte ihn schon fast vergessen. Du hast recht, ein Tänzlein in der Prägestube könnte wohl auch die Ursache sein. Mein Text klingt wohl ein wenig zu ernsthaft, obwohl schon in der Überschrift ein ;-) dranhängt.
@ Petzi
welch richtige, aber unprosaische Erklärung :)
@all
läßt sie sich noch bestimmen?
Gruß
Truben

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Beitrag von dionysus » Do 15.02.07 15:04

Hi Truben,

Das dürfte wohl auch eine aus Sear 2011-2013 (Alxius III.)sein, welche genau kann ich dir allerdings nicht genau beantworten.
-Aber da findet sich bestimmt noch jemand ;)

Noch als Nachtrag:
Meine Verprägung wurde mir dankenswerterweise von Petzi bestimmt: Sear 2011, DOC 3a, Petzl. 8.1(5/3/A)

Viele Grüße
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

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Beitrag von Truben » Do 15.02.07 17:41

Dionysus erbarmt sich mal wieder - Danke! Und liegt schon mal ganz richtig. :-)
Ich tippe auf Petzlaff 8.2d2 Untervariante 2 oder 3
(3 Perlen Kragen li/3 Perlen Brust li/5 Perlen Gürtelschnalle li/? Sterne od. Kreuze unter Globus/3+x Perlen Kragen re/2+x Perlen Brust re, 6 Perlen Gürtelschnalle re).
Die Reste eines Punktkreuzglobus (ein Viertel des Globus und 3 Kreuzpunkte) sind zu identifizieren.
Andere Varianten mit 3 Kragen- und Brustperlen des Herrschers und dieser Münze sind im Petzlaff nicht katalogisert.
Dem müßte nach der Kreuzreferenz im Petzlaff Sear 2013 entsprechen.
Grüße
Truben

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