Wie Variantenreich Schüsseln sein können...
Moderator: Wurzel
- Scheleck
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Wie Variantenreich Schüsseln sein können...
...möchte ich anhand einer kleinen Auswahl desselben Typs der Ausgaben eines Kaisers zeigen. Viel Spass bei der Auflösung.
Viele Grüße Scheleck
Viele Grüße Scheleck
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Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.
Na, dann will ich mal was zu den ausgesprochen hübschen Manuel’s sagen.
Vorweg, bei Münze 1, 2 und 3 sehe ich Klärungsbedarf hinsichtlich der Punkte/Perlen/Quadrate/Kreuze am Labarumschaft. Einerseits ist nicht immer deutlich auf den Fotos zu erkennen, worum es sich handelt, andererseits differenziert der PETZLAFF hierbei nach Punkten oder Kreuzen. Vielleicht ist ja nicht die Rede von Perlen, weil die halt rund oder quadratisch sein können. Dazu würde gerne ein Wort vom Autor hören . Ich ignoriere daher erst mal die eindeutig auf den Fotos quadratischen Perlen als eventuelle Besonderheit.
Für alle vier Münzen gilt:
AV: Thronende Muttergottes (Thron mit Lehne, einfache Seitenstütze); MP - ΘV
RV: Stehender Kaiser in Chlamys, Labarum, MANVHΛ ΔECΠOTHC
Sear 1964 (bei denen mit Patriarchenkreuzglobus)
Sear 1965 (bei denen mit einfachem Kreuzglobus)
Münze 1
mehrfach geprägt, daher Kragenperlenzahl mit Fragezeichen: 7
5 Perlen in der Stola (unter dem einfachen Kreuzglobus)
3 Perlen, Kreuze oder Quadrate im Labarumschaft
einfaches Tabilon
katalogisiert unter PETZLAFF 3.3c4 oder 3.3c5 (R4!)
Wo das gute Stück zugeordnet wird, hängt von der Klärung der Perlen-, Punkt-, Kreuz- oder Quadratfrage ab.
Münze 2
Kragen 8 Perlen
Stola 5 Perlen
Labarumschaft mit 2 quadratischen Perlen (die am unteren Ende ist der Schaftabschluss und zählt hier nach meiner Erinnerung nicht)
einfacher Kreuzglobus
eventuell ein aufwendigeres Tablion (schlecht zu sehen)
eventuell 3 (!) Perlen in den Pendilien untereinander; im PETZLAFF so nicht vorgesehen, sie müssten dann kleeblattähnlich angeordnet sein
Nach meiner Meinung nicht im PETZLAFF katalogisiert, müsste wegen der Stola- und Kragenperlenzahl eine neue Variante von 3.3c3 sein.
Münze 3
vermutlich 8 Kragenperlen
unsichere Stolaperlenzahl, da mehrfach geprägt
kein Tablion
Kreuzglobus mit Patriarchenkreuz
Labarumschaft mit 1 quadratischen Perle
katalogisiert bei PETZLAFF 3.3a2
Münze 4
Kragenperlen nicht zählbar, da mehrfach geprägt
der Stolaperlenzahl traue ich nicht, die könnten aus dem gleichen Grund mehr oder weniger sein
kein Punkt im Labarumschaft
einfaches Tablion mit 1 Perle, die könnte aber auch ein kleiner Kreis (!) sein, das ist nicht so ganz genau auf dem Foto zu erkennen
katalogisiert bei PETZLAFF 3.3a1
Für die, die den PETZLAFF nicht benutzen:
3. = Manuel
3 = diese Münze ( s.o. AV, RV)
a = Variante davon
1 = Untervariante davon, die ihrerseits meist mehrere, tabellarisch aufgeführte Varianten hat
Vielen Dank Scheleck für diese Varianten!
Gruß
Truben
Vorweg, bei Münze 1, 2 und 3 sehe ich Klärungsbedarf hinsichtlich der Punkte/Perlen/Quadrate/Kreuze am Labarumschaft. Einerseits ist nicht immer deutlich auf den Fotos zu erkennen, worum es sich handelt, andererseits differenziert der PETZLAFF hierbei nach Punkten oder Kreuzen. Vielleicht ist ja nicht die Rede von Perlen, weil die halt rund oder quadratisch sein können. Dazu würde gerne ein Wort vom Autor hören . Ich ignoriere daher erst mal die eindeutig auf den Fotos quadratischen Perlen als eventuelle Besonderheit.
Für alle vier Münzen gilt:
AV: Thronende Muttergottes (Thron mit Lehne, einfache Seitenstütze); MP - ΘV
RV: Stehender Kaiser in Chlamys, Labarum, MANVHΛ ΔECΠOTHC
Sear 1964 (bei denen mit Patriarchenkreuzglobus)
Sear 1965 (bei denen mit einfachem Kreuzglobus)
Münze 1
mehrfach geprägt, daher Kragenperlenzahl mit Fragezeichen: 7
5 Perlen in der Stola (unter dem einfachen Kreuzglobus)
3 Perlen, Kreuze oder Quadrate im Labarumschaft
einfaches Tabilon
katalogisiert unter PETZLAFF 3.3c4 oder 3.3c5 (R4!)
Wo das gute Stück zugeordnet wird, hängt von der Klärung der Perlen-, Punkt-, Kreuz- oder Quadratfrage ab.
Münze 2
Kragen 8 Perlen
Stola 5 Perlen
Labarumschaft mit 2 quadratischen Perlen (die am unteren Ende ist der Schaftabschluss und zählt hier nach meiner Erinnerung nicht)
einfacher Kreuzglobus
eventuell ein aufwendigeres Tablion (schlecht zu sehen)
eventuell 3 (!) Perlen in den Pendilien untereinander; im PETZLAFF so nicht vorgesehen, sie müssten dann kleeblattähnlich angeordnet sein
Nach meiner Meinung nicht im PETZLAFF katalogisiert, müsste wegen der Stola- und Kragenperlenzahl eine neue Variante von 3.3c3 sein.
Münze 3
vermutlich 8 Kragenperlen
unsichere Stolaperlenzahl, da mehrfach geprägt
kein Tablion
Kreuzglobus mit Patriarchenkreuz
Labarumschaft mit 1 quadratischen Perle
katalogisiert bei PETZLAFF 3.3a2
Münze 4
Kragenperlen nicht zählbar, da mehrfach geprägt
der Stolaperlenzahl traue ich nicht, die könnten aus dem gleichen Grund mehr oder weniger sein
kein Punkt im Labarumschaft
einfaches Tablion mit 1 Perle, die könnte aber auch ein kleiner Kreis (!) sein, das ist nicht so ganz genau auf dem Foto zu erkennen
katalogisiert bei PETZLAFF 3.3a1
Für die, die den PETZLAFF nicht benutzen:
3. = Manuel
3 = diese Münze ( s.o. AV, RV)
a = Variante davon
1 = Untervariante davon, die ihrerseits meist mehrere, tabellarisch aufgeführte Varianten hat
Vielen Dank Scheleck für diese Varianten!
Gruß
Truben
Zuletzt geändert von Truben am Fr 23.03.07 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Manuels Schüssel - Varianten
Lieber Truben,
zunächst einmal herzlichen Dank für die richtige Bestimmung und Einordnung nach Petzlaff. . Zur Überprüfung habe ich noch einige Ausschnittsvergrößerungen eingestellt.
Bei Bild Nr. 26a (Nr. 1) befinden sich 3 Perlen im Schaft, 7 Perlen im Kragen und 5 Perlen in der Stola. Ich habe das Stück unter Petzlaff 3.3 c 4 eingeordnet (siehe Ausschnittsvergrößerung). Ktlg. Hendy Pl. 15 Nr.13 (Var. D), DOC 12 f. Sear 1965
Bei Bild Nr.28a (Nr.2) befinden sich, wie Du schon richtig festgestellt hast, 8 Perlen im Kragen, 2 Kreuze (plattgedrückt) im Labarumschaft und 5 Perlen in der Stola, wobei die mittlere Perle in der Stola als Stern ausgebildet ist. In den Pendilien befinden sich meiner Ansicht nach nur 2 Perlen, der kleine Halbbogen über den Perlen sieht fast wie eine Ohrmuschel aus, ist aber keine. Bei dem Tablion handelt es sich um eine größere Ausführung, dies ist nur ansatzweise erkennbar (siehe auch hier die Ausschnittsvergrößerung). Auch ich habe das Stück im Petzlaff unter 3.3c abgelegt. Ktlg. Hendy PL. 15 Nr. 12 (Var. C), DOC 12 f. Sear 1965.
Zu Bild Nr. 22a, (Nr.3) sind von 8 Perlen 6 sichtbar, die 7. im Ansatz erkennbar, im Labarumschaft befindet sich 1 Punkt und über der Hand direkt unter dem Labarum 2 kleinere Punkte. In der Stola befinden sich 4 Punkte sichtbar, der 5. Punkt ist durch Verprägung nicht vorhanden. Das kleine Tablion ist nur ganz schwach am angedeuteten oberen Bogen wahrnehmbar. Ich habe dies Stück auch der Petzlaff -Nr. 3.3a 2 zugeordnet. Ktlg. Hendy Pl. 15 Nr. 7-9 (Var.B) , DOC 12 b, Sear 1964
(siehe auch Ausschnittsvergrößerung).
Bild Nr. 15a (Nr.4) ist durch einen Doppelschlag verzeichnet. Die Anzahl der Kragenperlen ist nicht erkennbar, im Labarumschaft ist keine Perle vorhanden, in der Stola unter dem Patriarchenkreuzglobus befinden sich 5 Perlen, aufgrund des sehr geringen Abstandes zwischen der oberen Perle und dem Globus dürften meiner Ansicht nach auch nur 5 Perlen in der Stola sein. Das kleine Tablion ist mit einer Perle ausgeführt, diese ist leicht gedrückt, so daß der Eindruck eines Kreises entsteht. Das Stück habe ich auch unter der Petzlaff-Nr. 3.3a1 abgelegt. Ktlg. Hendy Pl. 15 Nr. 5, (Var.A), DOC 12 a, Sear 1964.
Viele Grüße Scheleck
zunächst einmal herzlichen Dank für die richtige Bestimmung und Einordnung nach Petzlaff. . Zur Überprüfung habe ich noch einige Ausschnittsvergrößerungen eingestellt.
Bei Bild Nr. 26a (Nr. 1) befinden sich 3 Perlen im Schaft, 7 Perlen im Kragen und 5 Perlen in der Stola. Ich habe das Stück unter Petzlaff 3.3 c 4 eingeordnet (siehe Ausschnittsvergrößerung). Ktlg. Hendy Pl. 15 Nr.13 (Var. D), DOC 12 f. Sear 1965
Bei Bild Nr.28a (Nr.2) befinden sich, wie Du schon richtig festgestellt hast, 8 Perlen im Kragen, 2 Kreuze (plattgedrückt) im Labarumschaft und 5 Perlen in der Stola, wobei die mittlere Perle in der Stola als Stern ausgebildet ist. In den Pendilien befinden sich meiner Ansicht nach nur 2 Perlen, der kleine Halbbogen über den Perlen sieht fast wie eine Ohrmuschel aus, ist aber keine. Bei dem Tablion handelt es sich um eine größere Ausführung, dies ist nur ansatzweise erkennbar (siehe auch hier die Ausschnittsvergrößerung). Auch ich habe das Stück im Petzlaff unter 3.3c abgelegt. Ktlg. Hendy PL. 15 Nr. 12 (Var. C), DOC 12 f. Sear 1965.
Zu Bild Nr. 22a, (Nr.3) sind von 8 Perlen 6 sichtbar, die 7. im Ansatz erkennbar, im Labarumschaft befindet sich 1 Punkt und über der Hand direkt unter dem Labarum 2 kleinere Punkte. In der Stola befinden sich 4 Punkte sichtbar, der 5. Punkt ist durch Verprägung nicht vorhanden. Das kleine Tablion ist nur ganz schwach am angedeuteten oberen Bogen wahrnehmbar. Ich habe dies Stück auch der Petzlaff -Nr. 3.3a 2 zugeordnet. Ktlg. Hendy Pl. 15 Nr. 7-9 (Var.B) , DOC 12 b, Sear 1964
(siehe auch Ausschnittsvergrößerung).
Bild Nr. 15a (Nr.4) ist durch einen Doppelschlag verzeichnet. Die Anzahl der Kragenperlen ist nicht erkennbar, im Labarumschaft ist keine Perle vorhanden, in der Stola unter dem Patriarchenkreuzglobus befinden sich 5 Perlen, aufgrund des sehr geringen Abstandes zwischen der oberen Perle und dem Globus dürften meiner Ansicht nach auch nur 5 Perlen in der Stola sein. Das kleine Tablion ist mit einer Perle ausgeführt, diese ist leicht gedrückt, so daß der Eindruck eines Kreises entsteht. Das Stück habe ich auch unter der Petzlaff-Nr. 3.3a1 abgelegt. Ktlg. Hendy Pl. 15 Nr. 5, (Var.A), DOC 12 a, Sear 1964.
Viele Grüße Scheleck
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Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.
@ Dionysus
Was findest Du interessant an der AV der Zweiten?
@ Scheleck
Den Stern in der Stola habe ich nicht erkannt , ich habe mich allerdings über die größere Perle gewundert.
Ist nun gar keine quadratische Perle im Labarumschaft mehr übrig?
Die zwei kleinen Perlen über der Hand sind eigenartig. Ich glaube Petzi hat mal geschrieben, dass es keine oberhalb der Hand gibt. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob sich das auf den Manuel bezog.
Liebe Grüße
Truben
Was findest Du interessant an der AV der Zweiten?
@ Scheleck
Den Stern in der Stola habe ich nicht erkannt , ich habe mich allerdings über die größere Perle gewundert.
Ist nun gar keine quadratische Perle im Labarumschaft mehr übrig?
Die zwei kleinen Perlen über der Hand sind eigenartig. Ich glaube Petzi hat mal geschrieben, dass es keine oberhalb der Hand gibt. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob sich das auf den Manuel bezog.
Liebe Grüße
Truben
Liebe Gemeinde,
ich möchte euch gern ein paar erklärende Infos zukommen lassen - ich hoffe, man kann auf den Scans alles erkennen.
Vorab @scheleck - ich bewundere immer wieder deine unglaubliche Fähigkeit, Münzen zu fotografieren - aber ich weiss ja, dass die Perfektion dieser letztendlich künstlerischen Gabe ein Hobby von dir ist
Bei den angefügten Abbildungen handelt es sich um Auszüge aus der Neuauflage meines Handbuchs ("shameless self-promotion" )
BTW: der "Alien" hat im "neuen" Petzlaff die Nummer 3.3xd1-010 (8/5) und ist mit R4 (= sehr selten) bewertet - ein tolles Stück
Für alle "Petzlaff"-Inhaber. Das Stück war bisher NICHT katalogisiert. Das "x" bezeichnet jetzt eine byzantinische Originalprägung (unbeschnitten), die "010" die Unter-Untervariante - in diesem Fall (bezogen auf den MANUEL Chlamys-Typ) 8/5 = 8 Kragenperlen/5 Stolaperlen.
Lieben Gruß
petzlaff
ich möchte euch gern ein paar erklärende Infos zukommen lassen - ich hoffe, man kann auf den Scans alles erkennen.
Vorab @scheleck - ich bewundere immer wieder deine unglaubliche Fähigkeit, Münzen zu fotografieren - aber ich weiss ja, dass die Perfektion dieser letztendlich künstlerischen Gabe ein Hobby von dir ist
Bei den angefügten Abbildungen handelt es sich um Auszüge aus der Neuauflage meines Handbuchs ("shameless self-promotion" )
BTW: der "Alien" hat im "neuen" Petzlaff die Nummer 3.3xd1-010 (8/5) und ist mit R4 (= sehr selten) bewertet - ein tolles Stück
Für alle "Petzlaff"-Inhaber. Das Stück war bisher NICHT katalogisiert. Das "x" bezeichnet jetzt eine byzantinische Originalprägung (unbeschnitten), die "010" die Unter-Untervariante - in diesem Fall (bezogen auf den MANUEL Chlamys-Typ) 8/5 = 8 Kragenperlen/5 Stolaperlen.
Lieben Gruß
petzlaff
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