Lückenfüller

Münzen des alten Byzanz

Moderator: Wurzel

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Scheleck
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Lückenfüller

Beitrag von Scheleck » Di 17.07.07 11:23

Über den Erwerb dieses Münzleins habe ich mich gefreut. Was ist das bemerkenswerte an dieser Münze ? Sie ist im Sear zwar nicht abgebildet, doch beschrieben. Viel Spass bei der Auflösung wünscht
Scheleck
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Byzantine Coins Nr. 124 005a.jpg
Gew.: 4,95 gr., Dm.: 23,1 mm, AE.
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

Basil
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Beitrag von Basil » Di 17.07.07 13:49

auch wenn die Patina untypisch für Szilien ist müßte es Sear 1113/MIB 212 sein. Den punktuellen Korrosionsansatz würde ich sofort entfernen, sonst ist die Münze in einem jahr total grün.

Gruß Basil

Gast
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Beitrag von Gast » Di 17.07.07 16:37

Ich gebe Basil recht:

Die Oxydation ist offenbar NICHT kristallin - das wäre nämlich kein Problem. Leider führt die Entfernung von Grünspan oft nur kurzfristig zur Besserung um sich dann immer schneller auszubreiten. Die vom Grünspan befreiten Stellen (z.B. mechanisch) sind keinem natürlichen Schutz ausgesetzt!

Kenne mich selbst leider nicht so gut in der Konservierung von Kupfer aus. @Basil - kannst du unserem Scheleck einen Tipp geben ????

@scheleck - bitte erhalte dir und uns dieses wunderschöne Münze !!!!!!

LG
petzlaff

Basil
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Beitrag von Basil » Di 17.07.07 18:40

hallo scheleck,

das sollte machbar sein, aber bitte nicht sofort.

Gruß Basil

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Scheleck
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Beitrag von Scheleck » Di 17.07.07 20:12

Hallo Basil,
vielen Dank für das freundliche Angebot, dass ich gerne annehme. Es hat keine Eile.
Liebe Grüße Scheleck
Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.

Truben
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Beitrag von Truben » Mi 18.07.07 07:53

Basil hat geschrieben: das sollte machbar sein, aber bitte nicht sofort.
Darüber würde ich mich auch sehr freuen, denn ich habe mehrere Kandiaten, die einer solchen Behandlung bedürften in Quarantäne liegen.

@ Scheleck: Das ist ein sehr schönes Exemplar, das man auch im internationalen Ibay nicht häufig zu sehen bekommt. Meinen Glückwunsch!

Gruß
Truben

vMadai
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Beitrag von vMadai » Mi 18.07.07 08:51

Ein etwas provisorisches Verfahren zur Soforthilfe:
1-2 Tage in Olivenöl einweichen, das lockere grüne Pulver dann mit einem Zahnstocher o.ä. abschaben, die Münze beim nächsten Auflauf/Kuchen/Pizza mit in den Ofen legen, gleich danach die verletzten Stellen (oder die ganze Münze) mit Nackellack überziehen.
Bisher habe ich bei keiner so behandelten Münze ein Wiederaufflammen des "Infektes" beobachtet (und mache das seit über einem Jahr so).

Gruß
vMadai

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Scheleck
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Lückenfüller

Beitrag von Scheleck » Do 19.07.07 20:43

Vielleicht noch mal einige Hintergrundinformationen zu den Darstellungen auf der Avers- und Reversseite der eingestellten Münze für die beginnenden Byzanzsammler.
Im M.I.B. III/S. 144 schreibt Hahn u.a.
"...Zum Punktbartfollis Nr.206 gibt es auch einen Halbfollis mit gleichem Av.-Typ (Nr.211); im Rv. kombiniert er das Kaisermonogramm mit der Wertzahl K und ist ferner mit der Jahreszahl Z = 7 versehen, die in Analogie zu späteren Münzen (Nr. 212 - 215) als Indictionsjahr (648/49) zu interpretieren ist. Die anschließende, mit Jahr 10 ( =651/52) datierte Emission ( Nr.212) hat den gleichen Rv.-Typ, aber im Av. ein anderes Beizeichen (Palme statt Stern) und bereits eine langbärtige Kaiserbüste."
Bei der Betrachtung der eingestellten Münze erkennt man auf dem Avers das langbärtige Kaiserportrait und rechts anstelle des Sterns die Palme.
Auf dem Rv. sieht man llinks neben dem Kaisermonogram 25 die Buchstaben AN = Anno und links das I = 10 ( Indiktionsjahr 651/52)
Daher Sear 1113, M.I.B. 212, DOC 183.1
Viele Grüße Scheleck
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Beitrag von ghost of anastasius » Do 19.07.07 22:38

ein ordentlicher Palmwedel statt dem Kreuzglobus ist bei der Hitze in Sizilien nicht zu verachten,
mit dem Rauschebart hätte er sich sonst ja totgeschwitzt ....



:wink: Anastasius
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S-1113-01.jpg

Gast
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Beitrag von Gast » Fr 20.07.07 12:59

Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, was der Palmwedel symbolisiert - mit Sicherheit nicht die von Anastasius postulierte Luftzirkulation (obwohl ich das nachvollziehen könnte).

Ich halte meinen seit Weihnachten bestehenden waschbärfarbenen Bart konstant auf 6mm Länge. Damit habe ich weniger Hitzeproblem als Ende der 60er Jahre, wo mein damals pechschwarzer Bart stolze 30cm maß :-)

LG
petzlaff

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Beitrag von Scheleck » Fr 20.07.07 13:36

Eine Definition der Beizeichen auf den byzantinischen Münzen habe ich bislang nicht gefunden. Sicherlich könnte eine Funktion u.a. die Anzeige eines Indictionswechsels oder Emissionswechsels sein. Die Ausführung hingegen könnte sich auf das Emissionsgebiet beziehen Palme = Sizilien / Cartago oder auch denkbar auf die Symbolik ( Frieden ).
Gruß Scheleck
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Beitrag von Chippi » Fr 20.07.07 13:48

In Rom war es ein Friedenssymbol, oft von Victoria gehalten.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Gast » Fr 20.07.07 14:11

Ich lege mich jetzt in den Garten solange die Sonne noch scheint.

Habe gerade einen Riesenauftrag in WOB gegen den Wettbewerb gewonnen. Grund zum Entspannen.

Hoffentlich setze ich keinen Grünspan an.

LG
petzlaff

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