Zur Übung - eine weitere Überprägung.

Münzen des alten Byzanz

Moderator: Wurzel

Antworten
Benutzeravatar
dionysus
Beiträge: 1533
Registriert: Mo 09.10.06 12:34
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 10 Mal

Zur Übung - eine weitere Überprägung.

Beitrag von dionysus » So 16.12.07 16:41

Hallo ihr Lieben,

Hier ist eine weitere Münze mit einer prägnanten Überprägung. Wer hat hier worauf geprägt?

Viel Spaß
Maico
Dateianhänge
überpr.jpg
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

Benutzeravatar
Wurzel
Moderator
Beiträge: 4307
Registriert: Mo 21.06.04 17:16
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 321 Mal
Danksagung erhalten: 464 Mal

Beitrag von Wurzel » Mo 17.12.07 15:19

Lieber Maico,

du hast da einen Folles des Romanus IV. Sear 1866. Auf dem Avers die bekannte Chirsitusbüste, auf dem Revers ein Kreuz mit den Buchstaben C-R/P-A (A= Dreieck)
Im Anhang mein Exemplar


Als untergrpräge erkenne ich einen Anonymen Folles Class G, ebenfalls von Romanus IV

Micha
Dateianhänge
Sear 1866.jpg
Zuletzt geändert von Wurzel am Mo 17.12.07 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Benutzeravatar
Wurzel
Moderator
Beiträge: 4307
Registriert: Mo 21.06.04 17:16
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 321 Mal
Danksagung erhalten: 464 Mal

Beitrag von Wurzel » Mo 17.12.07 15:35

Damit der Mitleser eine Vorstellung von der ursprünglichen Münze bekommt habe ich hier einmal meinen Follis Class G angehangen.
Bei diesem Münzlein habe ich mich spontan in die Darstellung der Maria verliebt. Diese sanfte Gesicht, und das feine lächeln.

Einfach Herrlich.
Dateianhänge
AnonymerFollis Class G.jpg
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Benutzeravatar
dionysus
Beiträge: 1533
Registriert: Mo 09.10.06 12:34
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 10 Mal

Beitrag von dionysus » Mo 17.12.07 15:55

Hallo Wurzel,

die beiden beteiligten Münzen hast du richtig erkannt. Die Überprägungsabfolge ist, meiner Ansicht nach, jedoch genau anders herum. Ich hab mich auch erst schwer getan, aber der Class G Follis liegt wohl tatsächlich über dem Anderen. 1867 über 1866. Erkennbar ist das zum Beispiel gut am Buchstaben P der Rückseite, die Strukturen darauf gehören zum Arm Christi, ich denke diese müssten komplett verschwunden sein falls der 1866 obenauf läge.

Gruß
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

Benutzeravatar
Wurzel
Moderator
Beiträge: 4307
Registriert: Mo 21.06.04 17:16
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 321 Mal
Danksagung erhalten: 464 Mal

Beitrag von Wurzel » Mo 17.12.07 16:05

Hallo Maico,

tatsächlich habe ich auch erst an der Prägungsfolge gerätselt. Ich bin zu dem Schluss gekommen, das der Class G die Ursprüngliche Münze gewesen sein muss, weil auf der Seite die jetzt den Jesus zeigt und zuvor Maria, der Punktkreis von der Ursprungsmünze genau am Oberkörper von Jesus endet (links) und dann rechts noch einen Punkt im Oberarm erahnen lässt, ware der Class G die neue Prägung müsste dieser Punktkreis im Oberkörper ganz zu sehen sein, da hier genügend Material zum Fließen zur Verfügung stand.
Selbiges gilt für die Rückseite.
Dateianhänge
überpr.jpg
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Benutzeravatar
dionysus
Beiträge: 1533
Registriert: Mo 09.10.06 12:34
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 10 Mal

Beitrag von dionysus » Mo 17.12.07 16:18

Verdammich, du hast Recht. Der Punktkreis verräts.

Ich sag doch Überprägungen sind interessant!
Ich hab mir übrigends vorgenommen eine kleine Sammlung nur mit Überprägungen aufzubauen. Bei der Chronologie der späteren Byzantiner z.B. liegt ja noch einiges im Dunkel. Die Überprägungsabfolgen sind hier wohl der Schlüssel.

Gruß
Maico

PS Wurzel, weißt du worauf der oben von dir gezeigte Sear 1866 überprägt ist. Im Avers trägt er ja noch markante Inschriftreste des Vorgängers?
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

Benutzeravatar
Wurzel
Moderator
Beiträge: 4307
Registriert: Mo 21.06.04 17:16
Wohnort: Wuppertal
Hat sich bedankt: 321 Mal
Danksagung erhalten: 464 Mal

Beitrag von Wurzel » Mo 17.12.07 16:27

dionysus hat geschrieben:
PS Wurzel, weißt du worauf der oben von dir gezeigte Sear 1866 überprägt ist. Im Avers trägt er ja noch markante Inschriftreste des Vorgängers?
Leider Nein, die für mich lesbaren Inschriften IC-XC/ NI-KA gehören zum Münzbild des Sear 1866. Die Überprägung ist hier recht gut gelungen, wenngleich auch im Averse ein kleiner Versatz zu sein scheint.

Wenn dich überprägungen begeistern, dann ist der hier vielleicht was für dich, viel Spaß beim rätseln ;)
Dateianhänge
Byzantiner 141207a.jpg
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

Benutzeravatar
dionysus
Beiträge: 1533
Registriert: Mo 09.10.06 12:34
Wohnort: Oldenburg
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 10 Mal

Beitrag von dionysus » Mo 17.12.07 16:36

Wurzel hat geschrieben:die für mich lesbaren Inschriften IC-XC/ NI-KA gehören zum Münzbild des Sear 1866.
Achso, siehst du weils bei meinem so verquetscht ist konnt ich das NIKA nicht zuordnen. Nachlesen hätte da mal geholfen :)

Und ich werd mal schauen was ich für das Stück oben tun kann.

Lieben Gruß
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -

heripo
Beiträge: 1518
Registriert: Fr 26.04.02 15:30
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Beitrag von heripo » Mo 17.12.07 18:58

Ich muss ersteinmal Micha beipflichten: - die Münze oben Class G mit der Marien-Darstellung auf der einen und Christus auf der anderen Seite ist wahrlich eine herrliche Münze!

Da ja die Münzen immer auch ein Propagandamittel waren und da diese Byzantiner doch sehr zahlreich geschlagen und weit verbreitet worden waren, frage ich mich - was hat eigentlich das "alte Rom" an Vergleichbarem hervorgebracht ? - Freilich - soviel ich weiß herrschte ja in Byzanz das von Constantin d. Gr. eingeführte Prinzip fort, wonach der Basileus zugleich das Oberhaupt der "oströmischen Kirche" war. Im "hl. röm. Reich" hingegen ist der Kaiser zwar der Beschützer - aber "Propaganda für die röm. kath. Kirche"
wurde allenfalls durch das Kreuz ( vor allem auf den frz. denaren zur Kreuzfahrerzeit) "bewirkt". Umsomehr erstaunen mich diese byzantinischen Gepräge - denn auch auf den Schüsselmünzen ( die ja sicher demnächst auch drankommen) sind immer wieder herrliche Christus-Abbildungen zu sehen.
Eigentlich alles richtig schöne kleine "Ikonen".

Bei der menge Kupfers, die Byzanz allein für die Münzprägung benötigte: - weiß man eigentlich, wo die Kupferbergwerke waren aus denen das Erz beschafft wurde ?

Gruß heripo
____________________________________
Meiner Fähigkeiten bin ich mir durchaus bewußt - leider überwiegen aber immer noch die Unfähigkeiten !

Basil
Beiträge: 469
Registriert: Mo 14.05.07 22:57
Wohnort: Bayern
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Kupferbergwerke?

Beitrag von Basil » Mo 17.12.07 20:46

Ja, das weiß man. Das Kupfererz kam vorwiegend aus Zypern (Cuprum) und aus dem nördlichen Syrien. Auch Zentralanatolien lieferte Kupfererz, dies aber in nicht vergleichbaren Mengen.

Gruß Basil

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste