Tiberius ... aber welcher ?
Moderator: Wurzel
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Tiberius ... aber welcher ?
Ich, als Byzanz-Unerfahrener muss mich jetzt mal hier durchfragen.
Also ich hab auf der Bucht mal etwas als Beikauf mitgenommen. Horizonterweiterung und so
Gekauft hab´ ich das ganze unter "...TIBERIUS 582". allerdings gabs in diesem Jahr ja wohl 2 wenn ich dass richtig mitbekommen habe.
Wenn ich das mit den Zahlen auf gezeigtem Bild richtig deute, heisst III und U = Jahr 8 - Frage:
Jahr 8 einer Regierungszeit ? - weil wenn ja, was mir irgendwie logisch erscheint wäre es dann wohl -> 582-602 Maurikios Tiberios, oder?
Weiter gehts - was bedeutet das Kreuz über dem Nominal M ??? (meins wiegt im übrigen 10,7g, Münzstätte Theoupolis/Antiochia)
Von der anderen Münzseite ist noch eine Legende zu erkennen, für mich aber nicht zu entziffern. (Ich habe kein anständiges Material um davon mal ein halbwegs brauchbares Bild zu machen ) Weiterhin noch ein Teil der Kleidung, der Kragen der Robe läuft gerade zu und darüber ist auch noch etwas zu erkennen - siehe Bild "Robe"
Aber alles in allem für 1€ ein gutes Stück um was zu lernen, denke ich.
Danke und Gruß Steve
Also ich hab auf der Bucht mal etwas als Beikauf mitgenommen. Horizonterweiterung und so
Gekauft hab´ ich das ganze unter "...TIBERIUS 582". allerdings gabs in diesem Jahr ja wohl 2 wenn ich dass richtig mitbekommen habe.
Wenn ich das mit den Zahlen auf gezeigtem Bild richtig deute, heisst III und U = Jahr 8 - Frage:
Jahr 8 einer Regierungszeit ? - weil wenn ja, was mir irgendwie logisch erscheint wäre es dann wohl -> 582-602 Maurikios Tiberios, oder?
Weiter gehts - was bedeutet das Kreuz über dem Nominal M ??? (meins wiegt im übrigen 10,7g, Münzstätte Theoupolis/Antiochia)
Von der anderen Münzseite ist noch eine Legende zu erkennen, für mich aber nicht zu entziffern. (Ich habe kein anständiges Material um davon mal ein halbwegs brauchbares Bild zu machen ) Weiterhin noch ein Teil der Kleidung, der Kragen der Robe läuft gerade zu und darüber ist auch noch etwas zu erkennen - siehe Bild "Robe"
Aber alles in allem für 1€ ein gutes Stück um was zu lernen, denke ich.
Danke und Gruß Steve
- Wurzel
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Hallo,
die Prägestätte scheint mit einem T zu beginnen, dann wäre es Theoupolis oder Tessalonike, aber Theoupolis (Antiochia) erscheint mir von der Länge des Abschnitts her am ehesten zu passen (wie du ja auch schon erkannt hast).
Tiberius Konstantin scheidet aus, da dieser nur 4 Jahre regiert hat.
Von Kaiser Phokas gibt es noch ähnliche Folles aus Antiochia, die tragen bei Regierungsjahr 8 aber das III unter dem U.
Deine Münze sollte also ein Maurice Tiberius (582-602) aus Antiochia sein.
Es ist ein Folles, (wegen dem "m" als Zahlzeichen) das 8te Regierungsjahr war 589/590
Sear 532
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb0532.html
Das Kreuz über dem "m" sollen administrative Beizeichen sein, deren Bedeutung sich uns heute nicht mehr erschließt, manchmal kommt statt dem Kreuz ein CHiRo Zeichen vor, das auf einen veränderten Münzfuß hinweist, aber das Kreuz ist die Norm, und sollte vor allem wohl dekorativ aussehen.
Die Münze selbst ist leider zu schlecht erhalten, als dass sie in einer Sammlung dauerhaft verbleiben sollte, aber du hast vollkommen Recht, solche Münzen helfen sehr beim lernen und erweitern auch immer den Horizont
Somit sicherlich nicht der schlechteste Einstieg in Byzanz.
In diesem Sinne, ein herzliches Willkommen und ein fröhliches Wuppdika (die Helauversion aus Wuppertal)
Micha
die Prägestätte scheint mit einem T zu beginnen, dann wäre es Theoupolis oder Tessalonike, aber Theoupolis (Antiochia) erscheint mir von der Länge des Abschnitts her am ehesten zu passen (wie du ja auch schon erkannt hast).
Tiberius Konstantin scheidet aus, da dieser nur 4 Jahre regiert hat.
Von Kaiser Phokas gibt es noch ähnliche Folles aus Antiochia, die tragen bei Regierungsjahr 8 aber das III unter dem U.
Deine Münze sollte also ein Maurice Tiberius (582-602) aus Antiochia sein.
Es ist ein Folles, (wegen dem "m" als Zahlzeichen) das 8te Regierungsjahr war 589/590
Sear 532
http://www.wildwinds.com/coins/sb/sb0532.html
Das Kreuz über dem "m" sollen administrative Beizeichen sein, deren Bedeutung sich uns heute nicht mehr erschließt, manchmal kommt statt dem Kreuz ein CHiRo Zeichen vor, das auf einen veränderten Münzfuß hinweist, aber das Kreuz ist die Norm, und sollte vor allem wohl dekorativ aussehen.
Die Münze selbst ist leider zu schlecht erhalten, als dass sie in einer Sammlung dauerhaft verbleiben sollte, aber du hast vollkommen Recht, solche Münzen helfen sehr beim lernen und erweitern auch immer den Horizont
Somit sicherlich nicht der schlechteste Einstieg in Byzanz.
In diesem Sinne, ein herzliches Willkommen und ein fröhliches Wuppdika (die Helauversion aus Wuppertal)
Micha
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Dä-Dääää ! ... da fällt mir grad ein, man könnte ja mal als byzantinischer Herrscher beim Karneval/Fasching aufkreuzen.
Ein paar Fragen sind noch entstanden. Es wird beschrieben er habe eine "Mappa" in der rechten Hand. Ist das so etwas wie eine Mappa Mundi? Eine Weltkarte?
Was ist denn das Material - Kupfer?
Und waren Bilddrehungen a la "französische Prägung" normal?
Danke und Gruß
Steve
Ein paar Fragen sind noch entstanden. Es wird beschrieben er habe eine "Mappa" in der rechten Hand. Ist das so etwas wie eine Mappa Mundi? Eine Weltkarte?
Was ist denn das Material - Kupfer?
Und waren Bilddrehungen a la "französische Prägung" normal?
Danke und Gruß
Steve
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Hallo Steve,
eine Norm bezüglich der Stempelstellung gab es damals nicht. Es ist ja auch alles Handarbeit und der Mensch der den Oberstempel beim Prägen hielt achtete eher nicht auf eine bestimmte Ausrichtung desselben.
In Sammlungskatalogen wird deshalb oft zusätzlich zum Gewicht und dem Durchmesser auch die Stempelstellung Revers zu Avers in Stunden und Minuten angegeben.
Das Metall dürfte eine Bronzelegierung mit hohem Kupferanteil sein.
Die Mappa ist ein gerolltes Tuch. Durch das Fallenlassen des Tuches wurden früher offizielle Spiele und Festlichkeiten eröffnet.
Am ehesten vielleich vergleichbar mit dem heutigen symbolischen Durchschneiden des roten Bandes bei Eröffnungen.
Liebe Grüße
Maico
eine Norm bezüglich der Stempelstellung gab es damals nicht. Es ist ja auch alles Handarbeit und der Mensch der den Oberstempel beim Prägen hielt achtete eher nicht auf eine bestimmte Ausrichtung desselben.
In Sammlungskatalogen wird deshalb oft zusätzlich zum Gewicht und dem Durchmesser auch die Stempelstellung Revers zu Avers in Stunden und Minuten angegeben.
Das Metall dürfte eine Bronzelegierung mit hohem Kupferanteil sein.
Die Mappa ist ein gerolltes Tuch. Durch das Fallenlassen des Tuches wurden früher offizielle Spiele und Festlichkeiten eröffnet.
Am ehesten vielleich vergleichbar mit dem heutigen symbolischen Durchschneiden des roten Bandes bei Eröffnungen.
Liebe Grüße
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -
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- Posa
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Servus zusammen!
...Naja, ganz so präzise waren sie vielleicht nicht, "Norm" ginge also sicher zu weit, aber die grobe Richtung geht schon dahin, dass bei enorm vielen "Byzantinern" die 180°-Stellung anvisiert wurde. Also 180°+Streuung ist weitaus häufiger als 0°+Streuung.
...So meint zumindest - relativ unnärrisch:
Posa
...Naja, ganz so präzise waren sie vielleicht nicht, "Norm" ginge also sicher zu weit, aber die grobe Richtung geht schon dahin, dass bei enorm vielen "Byzantinern" die 180°-Stellung anvisiert wurde. Also 180°+Streuung ist weitaus häufiger als 0°+Streuung.
...So meint zumindest - relativ unnärrisch:
Posa
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