Arbeitsgruppe Münzen und Münzwesen im Zeitalter Napoleons

Deutschland vor 1871
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Canadian Coins
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Arbeitsgruppe Münzen und Münzwesen im Zeitalter Napoleons

Beitrag von Canadian Coins » Sa 10.09.05 20:51

Die Arbeitsgruppe wurde am 22. Februar 2004 anlässlich einer Münzenausstellung "Zu Napoleons Zeiten" in Strassburg mit sieben Vereinen gegründet.

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Münzen sowie mit allen anderen
Zahlungsmitteln (Papiergeld, Tokens, usw.) die im Zeitalter Napoleons im Umlauf waren (Frankreich, Europa, Übersee 1799-1815).

Ziele der Arbeitsgruppe sind Informationsaustausch, thematische Vorträge und Ausstellungen im Rahmen der Veranstaltungen schon bestehender Vereine.

An der Arbeitsgruppe können Vereine sowie Einzelpersonen teilnehmen, letztere sogar anonym, da kein Beitrag verlangt wird.
PN über das Numismatikforum genügt.
Mailbox der Arbeitsgruppe: gtnumis.empire@wanadoo.fr

Mit freundlicher Unterstützung des Numismatikforum-Teams möchte die Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit (Informationsaustausch) auf den deutschsprächigen Raum erweitern.

Die Fragen und Beiträge der Arbeitsgruppe können durch die Angabe "MZN" identifiziert werden.

Fragen an die Arbeitsgruppe über die verschiedenen Foren sind willkommen.

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Bertolt
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Beitrag von Bertolt » Mo 02.01.06 22:42

Ich möchte gern von der Möglichkeit, Fragen zu stellen Gebrauch machen! Ich sammle Münzen des Bistums und der Stadt Halberstadt. Die letzten Münzen ließ in Halberstadt Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst schlagen. Das im Ergebnis des dreißigjährigen Krieges entstandene weltliche Preußische Fürstentum Halberstadt gab 1806 mit der für Preußen verloren gegangenen Schlacht von Jena und Auerstedt seine politische Selbständigkeit auf. Durch den Tilsiter Frieden verlor Preußen alle westelbischen Gebiete und Halberstadt wurde dem neugebildeten Königreich Westfalen zugeschlagen. Innerhalb dieser Regierungseinheit gehörte es zum neu entstandenen Saale-Departement und wurde Hauptstadt mit einem Präfekten an der Spitze. Dieses Zwischenspiel endete am 18. Oktober 1813 mit der Völkerschlacht von Leipzig. Nun gehe ich mal davon aus, das auch im Königreich Westfalen Münzen geprägt wurden und gibt es Informationen darüber, wo jene für die Stadt Halberstadt gültigen Münzen ihren Ursprung haben ? MfG Bertolt

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Beitrag von Bertolt » So 08.01.06 22:38

Warum gibt es zu dieser Frage eigentlich keine Antwort ? Gruß Bertolt

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Beitrag von Wechsler » Sa 14.01.06 12:47

Hallo Bertolt

Zu der Frage gab es bis jetzt keine Antwort weil:
a) der MZN-Korrespondent einige Zeit abwesend war :D
b) das Thema MZN ausser in Aachen kaum die Gemeinde zu begeistern scheint :wink:
c) die Formulierung (mich) etwas verwirrt :D :wink:

Bitte bestätigen dass die Frage so zu verstehen ist:
a) in welchen Münzstätten wurde für das Königreich Westfalen geprägt ?
oder/und
b) welche Münzen waren zu dieser Zeit in Halberstadt im Umlauf ?

Gruss Wechsler

P.S.: über einen Kontakt mit einem Halberstadt - Sammler sehr erfreut :)

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Bertolt
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Beitrag von Bertolt » Sa 14.01.06 22:28

Hallo Wechsler, wenn der MZN-Korrespondent einige Zeit abwesend war , kann es natürlich keine Antwort geben. Da war ich sicherlich zu ungeduldig und entschuldige mich dafür. Mich interessiert, b) welche Münzen waren zu dieser Zeit in Halberstadt im Umlauf ? und bzw. wo wurden sie geprägt ?
Zuletzt geändert von Bertolt am Fr 20.04.07 17:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Wechsler » So 15.01.06 12:33

Hallo Bertolt,

Zum Münzumlauf im Königreich Westfalen wird ein Beitrag vorbereitet.
Da das Dekret vom 11. Januar 1808 Kassenkurse für 74 Münzsorten angibt, könnte das Thema ziemlich unterhaltend werden.

Für Westfalen wurde in Kassel, Braunschweig und Clausthal geprägt.

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Huehnerbla
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Beitrag von Huehnerbla » So 15.01.06 13:21

Wechsler hat geschrieben: Für Westfalen wurde in Kassel, Braunschweig und Clausthal geprägt.
Heißt das, das auch die Münzen mit dem Buchstaben J in Kassel geprägt wurden?
In der bisherigen Literatur taucht hierfür auch die Prägestätte Paris auf.
Gruß
Jürgen

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Wechsler
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Beitrag von Wechsler » So 15.01.06 18:49

Huehnerbla hat geschrieben:
Wechsler hat geschrieben: Für Westfalen wurde in Kassel, Braunschweig und Clausthal geprägt.
Heißt das, das auch die Münzen mit dem Buchstaben J in Kassel geprägt wurden?
In der bisherigen Literatur taucht hierfür auch die Prägestätte Paris auf.
Ja, die Münzstätte Paris wird auch genannt.

Zitat:
Die Gepräge französischer Währung mit Münzzeichen Pferdekopf und J können ebensogut in Kassel wie in Paris, wo die Stempel verfertigt wurden, geprägt worden sein. (Grosser deutscher Münzkatalog)

Paris sofort, oder nicht sofort erwähnen, that is the question.
Da ich nicht weiss, ob jemand in den letzten 25 Jahren noch etwas dazu geschrieben hat, habe ich Paris vorläufig nicht erwähnt.
War wohl ein Fehler :wink:

Berichtigung:
Für Westfalen wurde nach deutschen Münzfüssen in Kassel, Braunschweig und Clausthal geprägt.

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 16.01.06 08:35

Bertolt hat geschrieben:Das im Ergebnis des dreißigjährigen Krieges entstandene weltliche Preußische Fürstentum Halberstadt gab 1806 mit der für Preußen verloren gegangenen Schlacht von Jena und Auerstedt seine politische Selbständigkeit auf.
Halberstadt war ursprünglich ein katholisches Bistum/Hochstift, 1541 trat es zur Reformation über, der Status als Fürstbistum blieb erhalten. Die Graschaften Hohnstein und Regenstein fielen heim und erweiterten das Territorium der direkten Herrschaft. 1648 wurde das Fürstbistum säkularisiert und als Fürstentum dem Markgrafen von Brandenburg gegeben. 1807 wurde das Fürstentum Halberstadt zusammen mit der Reichsgrafschaft Regenstein Teil des napoleonischen Königreiches Westfalen. Die Begriffe "preußisches Fürstentum" und "politische Selbständigkeit" sind in diesem Zusammenhang irreführend. Grüße, KAM
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Beitrag von Bertolt » Mo 16.01.06 22:54

Hallo KarlAntonMartini danke für deine Hinweise, ich war immer der Meinung, das das "Fürstentum" Halberstadt diese Bezeichnung erst nach der Säkularisierung bekommen hat und es sich vorher ( also z. Beispiel 1541 ) um ein Bistum gehandelt hat? Aber so kann man sich irren. Gruß Bertolt

Nachsatz : Übrigens kann mann in der Halberstädter Chronik folgendes nachlesen: " ......, behaupteten sich die Schweden bis zum westfälischen Frieden im Jahre 1648. In diesem wurde das Bistum als Fürstentum Halberstadt dem Kurfürsten von Brandenburg zugesprochen als Entschädigung für das an Schweden abgetretene Pommern. So endete nach etwa 850jährigem Bestehen das Bistum Halberstadt sein Sonderdasein, um in einem großen Staate aufzugehen. " Seite 370/71. Von Fürstbistum ist dort keine Rede. Gruß Bertolt

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Münzprägung des Königreichs Westfalen

Beitrag von nerva » Di 16.12.08 12:21

Sorry, daß ich diesen uralten Thread wieder nach oben ziehe, aber: könnt ihr mir vielleicht ein oder zwei gute Werke zur Einführung in die Münzprägung des Königreichs Westfalens nennen?
Gibt es hier auch gute Sonderkataloge mit Abbildungen, oder sichte ich am besten wie üblich gleich die Verkaufskataloge der Händler?

Danke für Eure Antworten,
Nerva
Ein Egoist ist jemand, der seine Bedürfnisse über die meinen stellt.
(Zitat von einem klugen Menschen, dessen Namen ich vergessen habe)

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Re: Münzprägung des Königreichs Westfalen

Beitrag von Dietemann » Di 16.12.08 18:28

nerva hat geschrieben:Gibt es hier auch gute Sonderkataloge mit Abbildungen, oder sichte ich am besten wie üblich gleich die Verkaufskataloge der Händler?
Westfalen 1806-1813?

Ich hätte als erstes in einem Weltmünzkatalog oder einem deutschen Münzkatalog der Zeit geschaut. Als zweites gibt es meines Wissens aus der Jägerreihe einen Band in dem Westfalen mitbehandelt wird und möglicherweise auch bei hessischen Geprägen.

Gruß Dietemann

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Beitrag von Huehnerbla » Do 18.12.08 13:07

Es gibt auch noch:

Jean-Marc Leconte
Le bréviare de la numismatique française moderne
France 1785-2001
Éditions Cressida, Paris (2002)
ISBN 2-9511282-5-8
Gruß
Jürgen

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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 18.12.08 16:02

Im Arnold Küthmann Steinhilber ist das Gebiet mit vielen Abbildungen und Informationen gut dargestellt. (Der AKS läuft auch unter dem Titel Großer Deutscher Münzkatalog). Dort wird auf Jaeger, Band 7 und auf zwei Aufsätze in der Numismatischen Zeitschrift Wien 1911 und 1955 verwiesen. Grüße, KarlAntonMartini
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