Welches Sammelgebiet? Preise? Regionales?

Deutschland vor 1871
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JKA
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Welches Sammelgebiet? Preise? Regionales?

Beitrag von JKA » Mi 13.12.06 20:35

Guten Abend zusammen,

ich habe als Anfänger noch das sicher seltsame anmutende Problem: Was sammle ich überhaupt !?
Zunächst habe ich mich auf regionales festgelegt: Hessen-Darmstadt, Mainz, Frankfurt.
Nun habe ich mir sagen lassen, dass diese Gebiete nicht ganz billig sind (stimmt das?).
Ergänzend such ich nun noch ein Gebiet dass mir a.) zusagt (ich muss mich irgendwie damit identifizieren können und dass b) rel. günstig zu "sammeln" ist.
An folgende habe ich gedacht:
- Hessen-kassel
- Pfalz
- Bayern
- Sachsen

Was ratet ihr mir?

Danke für eure professionelle Hilfe

Jürgen

mfr
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Beitrag von mfr » Mi 13.12.06 20:45

Jedes Sammelgebiet hat teure und billige Münzen. Du kannst gängige Kleinmünzen im Eurobereich erwerben aber auch Raritäten im fünfstelligen Bereich. Für jeden Geldbeutel ist was dabei.

Hessen und Pfalz sind noch relativ überschaubar, Sachsen mit seinen ganzen Nebenlinien und Bayern waren riesige Gebiete, die eine entsprechend große Menge von Münztypen hervorgebracht haben.

Ich würde dir empfehlen, dich auf ein Gebiet zu beschränken. Alle 4 sind eine Aufgabe für mindestens 3 Sammlergenerationen.
Edit: Oder du beschränkst dich auf ein Sammelthema und oder Zeitraum. Z.B. nur Taler des 19. Jahrhunderts. - Da gibt es aus Bayern sehr schöne Geschichtstaler. Oder sächsische Taler des 17. Jahrhunderts. Die finde ich auch sehr ansprechend und durchaus bezahlbar.

Fridericus
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Beitrag von Fridericus » Do 14.12.06 08:59

Im Vergleich zu Hessen und Pfalz bieten Sachsen (vor allem) und Bayern eine ganze Reihe bezahlbarer Thaler seit dem 16. Jahrhundert, Sachsen daneben auch wunderbare Münzen aus der frühen Neuzeit (z.B. Groschen).

Ich würde allerdings bei Sachsen sehr früh entscheiden, ob ich die Münzen des späteren Königreichs Sachsen (sog. Wettiner) oder der thüringischen Linien (sog. Albertiner) sammeln würde, sonst wird das sehr schnell völlig unübersichtlich. Außerdem gibt es zu Sachsen gehörende Nebengebiete (z.B. Polen unter August dem Starken), auch hier muß man früh entscheiden, ob man die einbeziehen will oder nicht.

Fridericus
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Beitrag von Fridericus » Do 14.12.06 08:59

Im Vergleich zu Hessen und Pfalz bieten Sachsen (vor allem) und Bayern eine ganze Reihe bezahlbarer Thaler seit dem 16. Jahrhundert, Sachsen daneben auch wunderbare Münzen aus der frühen Neuzeit (z.B. Groschen).

Ich würde allerdings bei Sachsen sehr früh entscheiden, ob ich die Münzen des späteren Königreichs Sachsen (sog. Wettiner) oder der thüringischen Linien (sog. Albertiner) sammeln würde, sonst wird das sehr schnell völlig unübersichtlich. Außerdem gibt es zu Sachsen gehörende Nebengebiete (z.B. Polen unter August dem Starken), auch hier muß man früh entscheiden, ob man die einbeziehen will oder nicht.

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Beitrag von helcaraxe » Do 14.12.06 09:06

Wieso muss man früh entscheiden?
Man kann doch jederzeit sein Sammelgebiet erweitern... :-)
Es stellt sich auch die generelle Frage, ob Du Dich auf ein sehr enges Sammelgebiet beschränken willst, um dieses dann möglichst vollständig zu bekommen (was aber den Kauf möglicherweise sehr teurer Münzen einschliesst, die keinen Vorzug haben, ausser dass sie selten sind.) - oder ob Du dein Gebiet weiter fasst, und dort nur die Typen sammelst, die acuh persönlich gefallen (aufgrund ihres Aussehes, ihres geschichtliches Hintergrundes etc.)

Aber auf diese Frage wirst Du soviele Antworten bekommen, wie es Antworten gibt. :-)

Mein Tipp: Such ein Gebiet, was nicht zu eng gefasst ist und beginne dort mit den preiswerten Stücken. Wenn Du dann irgendwann feststellen solltest, das Deine Interessen sich verlagern, was nicht allzu selten vorkommt, dann hast Du noch nicht allzu viel geld ausgegeben.
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von JKA » Do 14.12.06 10:26

Noch eine Info:
Ich sammle vorwiegend Kleinmünzen, seltener Taler oder Gulden.
Damit ihr mein Sammelstadium einschätzen könnt:
Aus der Zeit von 1750-1812 besitze ich gerade mal 12 ! Münzen, leider bisher recht unsystematisch zusammengekauft, also nicht wirklich gesammelt.

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 14.12.06 10:33

Statt einer Antwort will ich als Anregung nur erzählen, wie es mir gegangen ist: Ca. 1964 wurde mein Interesse an Münzen durch den Fund eines 5 Pfennigstücks von 1888 geweckt, zunächst trug ich dann als Schüler alles zusammen, was ich irgendwie bekommen konnte. Aus der dann ziemlich gefüllten großen Schachtel heraus stellte ich eine Sammlung deutscher Kleinmünzen ab 1871 zusammen und erweiterte diese durch Zukäufe von meinem Taschengeld. (Ich hatte eine sehr geduldige Münzhändlerin gefunden). Es war Boomzeit, die Preise stiegen enorm und ich hatte alles, was für mich finanziell erreichbar war. 1975 kam ich im Schüleraustausch nach England. Dort war der D-Day noch nicht lange her und überall gab es massenhaft die Geldstücke der alten Währung. So begann ich mit England, was ich dann gut fünfzehn Jahre lang vervollständigte (so ab ca. 1660), bis auch hier der finanzielle Rahmen ein Erlangen der letzten fehlenden Stücke unerreichbar machte. Ab ca. 1990 begann ich dann mit dem Sammeln von Token des 18. und 19. Jahrhunderts, die damals noch günstig zu haben waren. Auch hier habe ich inzwischen eine erhebliche Stückzahl, aber neues Material ist schwer zu bekommen. So flüchte ich etwas in das Gebiet der Jetons, Medaillen etc. und habe mir viel Literatur zugelegt. Denn auch bei Münzen gilt: man sieht nur das, was man weiß. Auf Rat und mit Hilfe eines Sammlerkollegen habe ich mir dann ein Binokular zugelegt, was die Menge des Sichtbaren enorm erweitert hat und mir die Bedeutung des intensiven Betrachtens der Münzen so richtig klar gemacht hat. Die Entstehung der Sammlung war also viel von Zufall geprägt. Wichtig ist auf jeden Fall, daß man sich mit dem Gebiet in irgendeiner Weise identifizieren kann, weil die Münze ohne Einbettung in ihren geschichtlichen Zusammenhang nur ein totes Stück Metall ist. Wenn man nicht gerade König Faruks Finanzen hat, ist jeder Sammler finanziell eingeschränkt, das muß man natürlich bedenken. Bei Gebieten mit wenig Material ist aber meist nicht das Geld das Problem, sondern daß man sich schwertut, etwas zu finden. Grüße, KarlAntonMartini
Tokens forever!

JKA
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Beitrag von JKA » Fr 15.12.06 07:39

Danke für die hilfreichen Antworten.
Werde mir einfach noch einmal einige Münzen der verschiedenen Gebiete ansehen, die mir am besten gefallen bekommen dann den "Zuschlag".

vMadai
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Beitrag von vMadai » Fr 15.12.06 10:26

Also ich sammle alle Münzen der Welt!
Was mir zu teuer ist, brauche ich nicht. Wenn ich die Wahl habe, lege ich mir lieber 20 verschiedene Stücke für je 5 Euro in die Sammlung, als eines für 100 Euro.
Es gibt kein Gebiet, das mich nicht interessiert, aber auf Vollständigkeit ziele ich dabei natürlich nirgends. Macht mir irre Spaß!!

Aber das machen wohl nur wenige so !?
Gruß
vMadai

Wechsler
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Beitrag von Wechsler » Fr 15.12.06 11:31

@ vMadai,

Universalsammler gibt es wohl mehr als man glaubt. Waare ist ja genug da, wer zum Spass sammelt kann ohne Bedenken kräftig zugreifen. So als Hobby im Geld baden ... schön ...


@JKA,

Also mit Hessen-Darmstadt, Mainz und Frankfurt hat es angefangen, 12 Münzen aus der Zeit 1750-1812 sind vorhanden, und als Ergänzung käme Hessen-Kassel, Pfalz, Bayern oder Sachsen in Betracht.

Eine Möglichkeit wäre, sich mit dem Umlauf statt den Prägungen zu befassen.
Münzumlauf im Gebiet Rüsselsheim, 18.-19. Jhdt.
Könnte man eine Liste der 12 Münzen haben ?

Gruss

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