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Deutschland vor 1871
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X-mastree
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Beitrag von X-mastree » So 02.12.07 16:47

Liebe Numismatiker,

welche Währungen gab es im preussischen Oberquartier Geldern.
Oder, welches Numistmatische Fachbuch könntet ihr mir zu dieser Frage empfehlen!!
:idea:
Danke und Gruss
x-mastree

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Beitrag von klosterschueler » So 02.12.07 17:51

Hallo X-Mastree!

Mal kurz in den Schön 18.JH geblickt, sehe ich jedenfalls mal Taler.
Und als Literatur ist angegeben:
Friedrich Freiherr von Schrötter: Das preußische Münzwesen im 18. Jh: Beschreibung Berlin 1902
selbiger: Das preußische Münzwesen im 18. Jh: Münzgeschichte, Berlin 1904
und
Klaus Martin: Die Preußischen Münzprägungen 1701 - 1786; Berlin 1976

Alsonsten nehme ich an, dass der gleiche Münzfuß wie in Preußen gegolten hat, weil Geldern ab 1713 zu Preußen gehört hat.

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Währung im Oberquartier Gelden

Beitrag von X-mastree » Do 13.12.07 12:44

Liebe Forumler,

danke für die Antwort.
Doch ich verstehe dass auch mit und ohne Bücher noch nicht so ganz.
Ich habe Steuerpapiere die ganz etwas anderes sagen.
Der holländisch Stuyver und der Holl. Gülden wurde als Zahlungsmittel verwendet worden.
Auch kommt gelegentlich der bergische Stüber und der Thaler vor, was nun??

Ich weiß sicher, die Könige von Preussen hatte versucht, aber am Ende die Steuern nicht eingenommen, dagegen waren die katholischen Landstände zu stark. Also hatte er die Revenuen- Regie verpachtet.
Die Landstände haben die Währung beibehalten, die in Geldern immer schon gegolten hatte, der Guklden und der holl. Stuyver!
Daran konnte auch der preuss. Staat, und auch der Alte Fritz nichts ändern!!
Sein Ausspruch sagt alles:
Wahs Klewe grafschaft Mark ist sein die wassalle (die Adligen) dume oxen aber Malicieus (bösartig) wie der deuffel. Auf Ihre Privilegia sein sie sehr gesteuret.... die Nacion ist sehr intrigandt und fals dabey und sauffen wie die bester mehr wissen sie nichts.... Wahs die Mörsische Landt und gelders sein Mörs wie die Klewer aber sehr gut Hollendisch wie auch die Klewer beßer Hollendis und keiserlich sein als Preussis....

Auf diesen Papieren galt das Wappen von Geldern linke Seite oben in rot, der Steuerstempel in Gülden und Stuyver auch in rot, und der preuss Adler ohne Inschrift rechts in schwarz.
Eindeutiger geht es nicht!!
Aber die Beamten von Preussen wurden von Berlin aus nach der Groschen- Thaler Währung besoldet.

Aber was sagt nun die Literatur genau??
Ich möchte mir nicht noch 3 Bücher kaufen müssen, wo ich letztendlich auch nicht weiter komme!!
Auch Googgeln brachte mich nicht weiter!
Vielleicht kann sich ja noch einmal ein belesener melden, der genaue Kenntnisse über diese Währungsstrukturen in diesem Geldrischen,- Generalstaaten,- Brabanter,- ehem. österr. Niederländischen,- Bergischen,- Klevischischen,- Jülischen,- Mörsisches,- und Marcker,- Gebiet genau kennt.
Danke!

Beste Grüsse
x-mastree

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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 13.12.07 14:33

So einfach ist das nicht. Der Taler nach Leipziger Fuß war nur eine Rechnungsmünze. Ausgeprägt wurde er nach 1713 kaum noch. Großsilber waren in der Praxis meist französische Écus, dann wurde im Handel zunehmend Gold verwendet. Bei Kleinmünzen herrschte Chaos. Erst nach dem Siebenjährigen Krieg besserte sich die Lage. Näheres dazu bei Rittmann, Auf Heller und Pfennig, S. 53 ff. - Ob es für das kleine Gebiet Südgeldern eine Spezialstudie gibt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich muß man im Archiv forschen, wenn es genauer sein soll. Aber auch hier muß man immer bedenken, daß die Quellen oft nur Angaben in Rechnungsmünze enthalten. - Die kleine Serie preußischer Münzen für Geldern, die 1718/19 entstand, dürfte quantitativ im Münzumlauf keine große Rolle gespielt haben. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Währung im Oberquartier Gelden

Beitrag von Gerhard Schön » Do 13.12.07 17:54

X-mastree hat geschrieben:Der holländisch Stuyver und der Holl. Gülden wurde als Zahlungsmittel verwendet worden. Auch kommt gelegentlich der bergische Stüber und der Thaler vor, was nun??
Im Deutschen Münzkatalog 18. Jahrhundert (4. Auflage 2007) ist die Währung im preußischen Teil von Geldern mit 60 Stüber NR (niederrheinisch) auf den Reichstaler angegeben, das ist die selbe Währung wie in Kleve und in Berg. In Berlin war der Reichstaler zu dieser Zeit gleich 24 Gutegroschen. Diesen Reichstaler als Währung darf man natürlich nicht mit geprägten Talermünzen verwechseln. Offenbar hat man in Geldern die Währung nicht sofort umgestellt, gerade bei den geschilderten Vorbehalten. Auch die Münzen von 1719 sind als Albertustaler und Teilstücke nicht nach deutschem, sondern nach niederländischem (burgundischem) Fuß geprägt.
Was die holländische Währung anbelangt, so sind 20 Stüber NL = 1 Gulden NL, der Reichstaler als Währungseinheit entsprach nach deutscher Rechnung 48 Stüber NL, nach niederländischer Rechnung 50 Stüber NL (das ist die Relation, die im Königreich der Niederlande bis 2002 in Gebrauch war).
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Beitrag von X-mastree » Do 13.12.07 20:04

Vielen herzlichen Dank für die sehr wissenden Rückantworten,
denn erst jetzt kann ich meine Dokumente richtig beschreiben und auch Antworten auf unliebsame Rückfragen bei einer Ausstellung geben.

Fakt ist, die Landstände haben bei der Steuereinnahme im Oberquartier Geldern mit der holländischen Währung gerechnet.
In jedem Steuergebührenstempel steht holl. Gulden und holl. Stuyver.

Also sind bei den Bürgern im täglichen Umgang mit dem Geld alle gültigen Währungen in dieser Gegend im Umlauf gewesen und dass alles ohne Tachenrechner!

Vielen Dank und Euch allen eine schöne Adventszeit
X-mastree

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Beitrag von klosterschueler » Do 13.12.07 20:18

Guten Abend Herr Schön!

Darf man hier, Quellangabe vorausgesetzt, scans aus dem Schön publizieren?

Herzlichst,
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Beitrag von Gerhard Schön » Do 13.12.07 21:17

klosterschueler hat geschrieben:Darf man hier, Quellangabe vorausgesetzt, scans aus dem Schön publizieren?
Ich glaube, wenn ich das mache, geht das schon in Ordnung. :wink:
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Beitrag von klosterschueler » Do 13.12.07 21:44

Ich glaube, wenn ich das mache, geht das schon in Ordnung.
Genau deshalb frag ich - verstanden!
War nämlich zu bequem, das abzutippen ;-)

Herzlichst
Der Klosterschüler
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