Liebe Numismatik- Freunde,
momentan sitze ich an einer Seminararbeit im Bereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte und werte dabei Ratsschriften von 1600- 1700 aus.
Es handelt sich dabei um die Stadt "Naumburg/ Saale", welche damals zu Kursachsen zählte.
Leider verwirren mich die Einheiten der Münzwährungen immer wieder und hoffe auf diesem Wege etwas mehr Durchsicht zu erlangen.
Laut meiner aufgenommenen Daten erkenne ich eine relative Konstanz der Währung bis 1620, von 1621 scheint eine Interimsmünze (laut gefundener Literatur) im Umlauf gewesen zu sein und (wahrscheinlich) wurde ca. 1625 die Währung umgestellt.
Bedauerlicherweise habe ich mich bis dato nicht mit Numismatik auseinandergesetzt, was mir nun schwere Probleme bereitet, da ich kaum einordnen kann, wann zeitlich Taler oder Gulden (etc.) in Naumburg umhergingen.
Ich wäre über jede Hilfe, jede Anregung für Literatur oder gar exakte Angaben dankbar.
Es grüßt freundlichst,
Helen
Bitte um Hilfe: 17.Jh. Währungseinheiten in Kursachsen
- Gerhard Schön
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Re: Bitte um Hilfe: 17.Jh. Währungseinheiten in Kursachsen
Hallo Helen,
ab spätestens 1618 gab es eine Inflation mit immer geringhaltiger ausgebrachten Münzen kleiner und mittlerer Nominale (Zeit der Kipper und Wipper), die mit der Währungsreform von 1622 beseitigt wurde. Währungseinheit war der Meißnische Gulden (im 16. Jahrhundert noch identisch mit dem geprägten Goldgulden), der allerdings längst nicht mit einer Münze in diesem Nominal dargestellt wurde, sondern in Bezahlungen mit mehreren Geldstücken zusammengesetzt werden musste. Der Meißnische Gulden war in 21 Meißnische oder Gute Groschen unterteilt, jeder dieser Groschen in 12 Gute Pfennige. Die Großsilbermünze im Zahlungsverkehr war der Taler (Reichstaler), welchen die Währungsreform von 1622 vom etwa zehnfachen Inflationskurs auf den Wert von 24 Meißnischen oder Guten Groschen setzte. Als Währungseinheit blieb dieser Taler (Taler Courant) bei den 24 Groschen, das unverändert geprägte Stück (Speziesreichstaler) aber stellte sich in der Folgezeit infolge mäßiger Inflation auf 28 Groschen (ab 1667) und 32 Groschen (ab 1690).
Viele Grüße,
Gerhard
ab spätestens 1618 gab es eine Inflation mit immer geringhaltiger ausgebrachten Münzen kleiner und mittlerer Nominale (Zeit der Kipper und Wipper), die mit der Währungsreform von 1622 beseitigt wurde. Währungseinheit war der Meißnische Gulden (im 16. Jahrhundert noch identisch mit dem geprägten Goldgulden), der allerdings längst nicht mit einer Münze in diesem Nominal dargestellt wurde, sondern in Bezahlungen mit mehreren Geldstücken zusammengesetzt werden musste. Der Meißnische Gulden war in 21 Meißnische oder Gute Groschen unterteilt, jeder dieser Groschen in 12 Gute Pfennige. Die Großsilbermünze im Zahlungsverkehr war der Taler (Reichstaler), welchen die Währungsreform von 1622 vom etwa zehnfachen Inflationskurs auf den Wert von 24 Meißnischen oder Guten Groschen setzte. Als Währungseinheit blieb dieser Taler (Taler Courant) bei den 24 Groschen, das unverändert geprägte Stück (Speziesreichstaler) aber stellte sich in der Folgezeit infolge mäßiger Inflation auf 28 Groschen (ab 1667) und 32 Groschen (ab 1690).
Viele Grüße,
Gerhard
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.
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