Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
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Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Hallo zusammen,
in einem alten Protokollbuch tauchen immer wieder Währungskennzeichen auf. Ich habe die vorkommenden Varianten gescannt, ausgeschnitten und zu einer Bilddatei zusammengeführt. Meine Fragen lauten nun:
1. Kann jemand von Euch diese Währungskennzeichen eindeutig identifizieren?
2. Könnte es sich bei dem mittleren und unteren Zeichen um dasselbe Symbol aus der Hand von zwei verschiedenen Schreibern handeln?
Um die möglichen Antworten nicht zu beeinflussen, halte ich meine eigenen Vermutungen vorerst mal zurück...
Bestimmt gibt es hier im Forum Experten, die mir weiterhelfen können. Schon jetzt vielen Dank für kenntnisreiche Auskunft.
Viele Grüße
Christian
in einem alten Protokollbuch tauchen immer wieder Währungskennzeichen auf. Ich habe die vorkommenden Varianten gescannt, ausgeschnitten und zu einer Bilddatei zusammengeführt. Meine Fragen lauten nun:
1. Kann jemand von Euch diese Währungskennzeichen eindeutig identifizieren?
2. Könnte es sich bei dem mittleren und unteren Zeichen um dasselbe Symbol aus der Hand von zwei verschiedenen Schreibern handeln?
Um die möglichen Antworten nicht zu beeinflussen, halte ich meine eigenen Vermutungen vorerst mal zurück...
Bestimmt gibt es hier im Forum Experten, die mir weiterhelfen können. Schon jetzt vielen Dank für kenntnisreiche Auskunft.
Viele Grüße
Christian
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Hallo Christian,
das von dir gesichtete Protokollbuch stammt aus welcher Zeit und aus welcher Region? Stehen die Währungsangaben in einem Kontext? Das würde alles bei der Beantwortung helfen.
Viele Grüße
Andechser
das von dir gesichtete Protokollbuch stammt aus welcher Zeit und aus welcher Region? Stehen die Währungsangaben in einem Kontext? Das würde alles bei der Beantwortung helfen.
Viele Grüße
Andechser
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Hallo Andechser, danke für Deine schnelle Reaktion!
Herkunft und Zeitraum der Protokolle sind im Betreff genannt. Die Währungsangaben stehen im Zusammenhang mit Gewinngeldern (Pachtgebühren), Urkundengeldern (jährlichen Gebühren) und Brüchten (Strafen wg. Satzungsverstößen).
Beste Grüße
Christian
Herkunft und Zeitraum der Protokolle sind im Betreff genannt. Die Währungsangaben stehen im Zusammenhang mit Gewinngeldern (Pachtgebühren), Urkundengeldern (jährlichen Gebühren) und Brüchten (Strafen wg. Satzungsverstößen).
Beste Grüße
Christian
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Wenn es sich um ein Buch aus Sprockhövel ex 1634 bis 1664 handelt, ist dies ein Ort in der ehem. Grafschaft Mark, wenige km östlich vom (heutigen) Wuppertal. Die Gegend gilt auch als Wiege des Ruhrbergbaues, da hier die Flöze nur in geringer Tiefe lagen.Andechser hat geschrieben:Hallo Christian,
das von dir gesichtete Protokollbuch stammt aus welcher Zeit und aus welcher Region? Stehen die Währungsangaben in einem Kontext? Das würde alles bei der Beantwortung helfen.
Viele Grüße
Andechser
- Invictus
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Gab es denn zu jener Zeit (1634-1664) schon Gute Groschen?gtr hat geschrieben:Hallo,
das erste Zeichen steht für Gute Groschen, 2 und 3 für Reichstaler
gtr
I
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Ja, das ist die Bezeichnung für die meißnischen (obersächsischen) Groschen im Gegensatz zu den Mariengroschen.Invictus hat geschrieben:Gab es denn zu jener Zeit (1634-1664) schon Gute Groschen?
Gruß,
gs
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Hallo!
Herzlichen Dank für Eure Mühe, die vorgestellten Währungskennzeichen zu identifizieren. Durch weitere Recherchen habe ich die Währungskennzeichen inzwischen bestimmen können. Ihr habt Recht. Es handelt sich um
- Gute Groschen
- Dhaler
- Reichstaler
Der Dhaler war die eigentliche Schwierigkeit. Erst ein Experte für alte Schriften hat den entscheidenden Hinweis gegeben, dass der Anfangsbuchstabe ein "d" ist. Von da an war es nicht mehr weit bis zur mittel- und niederdeutschen Entsprechung des Wortes Taler.
Nochmals besten Dank an alle Helfer.
Viele Grüße
Christian
Herzlichen Dank für Eure Mühe, die vorgestellten Währungskennzeichen zu identifizieren. Durch weitere Recherchen habe ich die Währungskennzeichen inzwischen bestimmen können. Ihr habt Recht. Es handelt sich um
- Gute Groschen
- Dhaler
- Reichstaler
Der Dhaler war die eigentliche Schwierigkeit. Erst ein Experte für alte Schriften hat den entscheidenden Hinweis gegeben, dass der Anfangsbuchstabe ein "d" ist. Von da an war es nicht mehr weit bis zur mittel- und niederdeutschen Entsprechung des Wortes Taler.
Nochmals besten Dank an alle Helfer.
Viele Grüße
Christian
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Hallo liebe Leute!
Jetzt kommt der Knaller: die gg bzw. ggl in der Originalquelle sind doch Goldgulden!
An einer Stelle der Originalquelle findet sich der zweifelsfreie Beweis: die ausgeschnittenen und vergrößerten Geldbeträge mit der jeweiligen Abkürzung dahinter füge ich als Anhang bei.
Zunächst ließen die als Gute Groschen bekannten Abkürzungen eigentlich keinen Zweifel zu. Da aber dann die Strafen so gering gewesen wären, dass sie kaum einem Tagesverdienst der damaligen Zeit entsprochen hätten, kam mir die Sache doch spanisch vor, zumal in anderen Markengenossenschaften die Strafen drastischer waren.
Obwohl in Sprockhövel Mitte des 17. Jh. Taler, Groschen und Albus die Währung waren, wurden die Brüchten (= Strafen) festgesetzt. Dies mag dadurch begründet sein, dass im verlorenen Weistum (=Satzung der Markengenossenschaft) die Strafen noch in Gulden festgesetzt waren. Sprockhövel gehörte ja mit der Mark bis 1609 zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg, in dem der Gulden Zahlungsmittel war.
Ich dachte, es interessiert Euch, dass die Bedeutung der Abkürzung in diesem Falle - offensichtlich eine Ausnahme - nun doch eine andere ist.
Viele Grüße
Christian
Jetzt kommt der Knaller: die gg bzw. ggl in der Originalquelle sind doch Goldgulden!
An einer Stelle der Originalquelle findet sich der zweifelsfreie Beweis: die ausgeschnittenen und vergrößerten Geldbeträge mit der jeweiligen Abkürzung dahinter füge ich als Anhang bei.
Zunächst ließen die als Gute Groschen bekannten Abkürzungen eigentlich keinen Zweifel zu. Da aber dann die Strafen so gering gewesen wären, dass sie kaum einem Tagesverdienst der damaligen Zeit entsprochen hätten, kam mir die Sache doch spanisch vor, zumal in anderen Markengenossenschaften die Strafen drastischer waren.
Obwohl in Sprockhövel Mitte des 17. Jh. Taler, Groschen und Albus die Währung waren, wurden die Brüchten (= Strafen) festgesetzt. Dies mag dadurch begründet sein, dass im verlorenen Weistum (=Satzung der Markengenossenschaft) die Strafen noch in Gulden festgesetzt waren. Sprockhövel gehörte ja mit der Mark bis 1609 zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg, in dem der Gulden Zahlungsmittel war.
Ich dachte, es interessiert Euch, dass die Bedeutung der Abkürzung in diesem Falle - offensichtlich eine Ausnahme - nun doch eine andere ist.
Viele Grüße
Christian
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Dafür ist es eben wichtig, auch den Zusammenhang vorzustellen und nicht nur die ausgeschnittenen Abkürzungen. Die einzige Auffälligkeit beim ersten Scan liegt in der Angabe des Betrages, denn für 25 Gute Groschen würde man eine Notation als 1 Reichstaler und 1 Guten Groschen erwarten. "Goldgulden" in dieser Zeit ist übrigens keine Währungsangabe mehr, wie der Titel der Anfrage suggeriert, sondern eine Münzbezeichnung.Christian40489 hat geschrieben:die gg bzw. ggl in der Originalquelle sind doch Goldgulden!
Gruß,
gs
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Re: Währungskennzeichen Sprockhövel 1634-1664
Lieber Gerhard,
ja auch die 25 ggl wären schon Grund für Zweifel gewesen. Danke auch für den Deinen Hinweis wg. Währungs- bzw. Münzbezeichnung. Ich bin in Numismatik ein blutiger Laie; das Thema ist im Zusammenhang meiner regional- und familiengeschichtlichen Forschungen für mich von Interesse geworden. Nun habe ich aber auf Umwegen zur richtigen Lösung gefunden. Das wollte ich hier berichten, damit auch andere Forumsbesucher von der ansonsten sehr ungewöhnlichen Abkürzung ggl als Goldgulden erfahren.
ja auch die 25 ggl wären schon Grund für Zweifel gewesen. Danke auch für den Deinen Hinweis wg. Währungs- bzw. Münzbezeichnung. Ich bin in Numismatik ein blutiger Laie; das Thema ist im Zusammenhang meiner regional- und familiengeschichtlichen Forschungen für mich von Interesse geworden. Nun habe ich aber auf Umwegen zur richtigen Lösung gefunden. Das wollte ich hier berichten, damit auch andere Forumsbesucher von der ansonsten sehr ungewöhnlichen Abkürzung ggl als Goldgulden erfahren.
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