Legionsdenar, poröse Konturen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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quisquam
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Legionsdenar, poröse Konturen

Beitrag von quisquam » Do 08.06.06 18:50

Bei dieser Münze ist mir aufgefallen, dass die Oberfläche praktisch nur am Rand und entlang der Konturen porös ist, aber kaum in den Feldern oder auf erhabenen Stellen. Gib es hierfür eine Erklärung? Die Oberfläche ist dort zerfressen, wo sich vermutlich mit Vorliebe (saurer?) Dreck festsetzen würde. Oder könnte diese Münze im Wasser gelegen haben und die Verwirbelungen an diesen Stellen haben die unedlen Bestandteile aus dem Münzmetall gelöst? Ober hängt dies damit zusammen, dass bei der Prägung verschiedene Partien verschieden stark verdichtet wurden und so unterschiedlich anfällig für “Lochfraß” sind?

An der Echtheit der Münze habe ich eigentlich keinen Zweifel. Dieses Phänomen ist mir aber bislang bei keiner anderen Münze aufgefallen und ich bin leider auch nicht in der Lage, sicher zwischen Korrosion und Gussblasen zu unterscheiden. Möglicherweise ist dieses Phänomen aber auch nicht unüblich – ich habe noch nicht viele Silbermünzen so genau unter die Lupe nehmen können.

Mich interessiert Eure Einschätzung sehr.

Grüße, Stefan


Legionsdenar Marcus Antonius, geprägt 32-31 v. Chr. in M. Antonius’ Winterlager Patras (?)
Av: ANT•AVG - III VIR•R•P•C, Prätorianische Galeere mit Ruderern nach rechts, verzierter Szepter auf Bug
Rv: LEG XI, Drei Feldzeichen; das mittlere ein Legionsadler
Craw. 544/25; Syd. 1229; Cohen 39; Bab. 118; BMC 203; Sear 362; Albert 1726
Dateianhänge
Rand.jpg
Detail Adler.jpg
Marcus Antonius Rv.jpg
Marcus Antonius Av.jpg
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Beitrag von Arminius » Do 08.06.06 20:43

Wahrscheinlich war hier ein "Reinigungs-Experte" Vorbesitzer. Möglicherweise ist dieses Erscheinungsbild ein Produkt aus saurer "Reinigung" (Essig, Zitronensäure und andere schwache Säuren) in Kombination mit einer anschließenden groben Politur (z.B. mit einer Messing-Drahtbürste). Wenn man dies oft genug wiederholt, wird die antike Silbermünze "richtig schön blank und glänzend" und die Poren verschwinden selbst aus den geschützten Ecken.

Gruß, Arminius
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Beitrag von quisquam » Fr 09.06.06 13:15

Klingt plausibel. Dann dürfte sie Abnutzung der Motive nicht nur auf den Umlauf, sondern auch auf die unsachgemäße Reinigung zurückzuführen sein.

Danke, Stefan
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Beitrag von Arminius » Fr 09.06.06 16:16

Besonders der Legionsadler zeigt meiner Ansicht nach entsprechende Spuren einer flächig geführten Drahtbürste.

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