Kann jemand diese Münze bestimmen??

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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selinunte01
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Kann jemand diese Münze bestimmen??

Beitrag von selinunte01 » Di 11.09.07 20:26

Hallo,

ich bin neu im Forum und noch relativ unbeleckt in römischen Münzen. Habe in einem römischen Lot diese mit nicht bestimmbare Münze gefunden, ich kann die griechische Inschrift nicht entziffern. Sie hat einen Durchmesser von 25 mm und bringt 8 g auf die Briefwaage.
Römisch ?, Griechisch ?, Alter ?, Fälschung ?, Silber ?. Viele Fragen und vielleicht auch ein paar Antworten............
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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Di 11.09.07 20:43

Es handelt sich um eine alxeandrinische Tetradrachme von Vespasian:

Av.: AYTOK KAIΣ ΣEBA OVEΣPAΣIANOY
Rv.: AΛEΞANΔPEIA, Jahr 2 (L-B) = 69/70 n. Chr.

Im Förschner ist sie schonmal nicht katalogisiert.

Das muss aber ein tolles römisches Lot gewesen sein! 8O
Viele Grüße
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Beitrag von helcaraxe » Di 11.09.07 20:47

Nachtrag: Habe auch bei coinarchives kein Eintrag gefunden.

Komisch... 8O

Jetzt rufen mir mal laut: CHINAMUL!!!!

(- Unseren anerkannten Spezialisten, was Alexandriner angeht... ;-)
Zuletzt geändert von helcaraxe am Di 11.09.07 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
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Beitrag von taurisker » Di 11.09.07 20:47

Es sollte eine Tetradrachme aus Alexandria/Ägypten sein, römische Provinzialprägung, sollte Silber sein ... welcher Kaiser es ist, da bin ich noch unschlüssig.

Gewicht und Stil lassen mich ein wenig zögern, dabei an ein Original zu denken!

Gruß

taurisker

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Beitrag von helcaraxe » Di 11.09.07 20:49

Stimmt, auf das Gewicht hatte ich gar nicht geachtet - eine Tetradrachme aus der Zeit sollte ungefähr 13 g auf die Waage bringen.

Ich habe auch so meine Zweifel...
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Beitrag von taurisker » Di 11.09.07 20:51

@helcaraxe ... ja sicher, da steht "Vespasianos", jetzt les ich es auch ... ich bleibe troztdem skeptisch wegen der Echtheit.

Gruß

taurisker

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Beitrag von helcaraxe » Di 11.09.07 20:53

Da sind wir schon zwei... ;-)
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Beitrag von taurisker » Di 11.09.07 20:56

... auf Vcoins hab ich das da entdeckt, nur mal so als Vergleich für Gewicht und Stil: http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 0&Lot=1094
Eben der Stil lässt mich skeptisch bleiben, das Gewicht ist auch fraglich.

Gruß

taurisker

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Beitrag von Pscipio » Di 11.09.07 21:36

Das ist nicht das erste mal, dass ich diese Fälschung sehe.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von selinunte01 » Di 11.09.07 21:50

Ja das ist ja Klasse bei euch, kaum vergehen ein paar Minütchen und schon hagelt es Antworten. Da sage ich erstmal besten Dank an alle.

Wegen des genaueren Gewichtes werde ich morgen mal eine Laborwaage bemühen, die Genauigkeit der Briefwaage, auf der ich erstmal gewogen habe, kenne ich nicht.

Ansonsten: was meint ihr: stutzig werden beim Stil?? Für mich war sie auffällig, weil sie in der Zeichnung so "glatt" ist gegenüber dem Rest im Lot (überwiegend konstantinische Klein- und Mittelbronzen). Na ja, ich kann es erst mal nicht besser ausdrücken.

Nochmals besten Dank fürs erste.

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Beitrag von taurisker » Di 11.09.07 22:12

was meint ihr: stutzig werden beim Stil??
Mit "Stil" ist die Form der Abbildungen und der Inschriften gemeint ... antike Münzen sind kleine Kunstwerke mit einem unverwechselbaren Stil der dargestellten Personen, Gottheiten, Legenden/Umschriften, etc.

Moderne Fälschungen reichen in den meisten Fällen nicht an die Kunstfertigkeit der Darstellungen antiker Stempelschneider heran ... ebenso sind diese Machwerke meistens nicht mal geprägt, sondern gegossen, typische Merkmale bei einem Guss ist eine sehr "flache" Struktur, sowie sichtbare Gussränder oder Spuren einer Angussstelle.

Gruß

taurisker

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Beitrag von helcaraxe » Di 11.09.07 22:15

Stilfragen sind die schwersten in der antiken Numismatik, da hilft nur viele, viele Münzen anschauen. Da ist man heute gottseidank durch das Internet besser dran als früher.

Es ist halt so, dass bei dieser Münze z. B. der Kopf nicht no ausschaut, wie sonst auf alexandrinischen Tetradrachmen Vespasians. Und der war schon ein Charakterkopf!

Mit acht Gramm ist die Münze übrigens garantiert eine Fälschung und eine bekannte, wie Pscipio oben ja sagt!
Viele Grüße
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Beitrag von chinamul » Di 11.09.07 23:35

Fehlanzeige auch bei Geißen, Milne und BMC. Den Typ scheint es mit Nike und dieser Umschrift überhaupt nicht zu geben, ganz abgesehen von dem viel zu geringen Gewicht und den völlig unmöglichen Beinen der Nike, die sie normalerweise unter einem weit schwingenden und fast bis zum Boden reichenden Rock verbirgt. Das entsprechende Stück in meiner Sammlung bringt immerhin satte 13,29 g auf die Waage. Die Nike-Reverse Vespasians sind zudem alle anepigraphisch.

Gruß

chinamul
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Beitrag von selinunte01 » Mi 12.09.07 09:42

Nochmals Dank an alle Kommentatoren für die raschen Antworten.

Eine Laborwaage ergab 9,13 g, das sieht also wohl auch hier nach Fälschung aus. :cry:

Immerhin als Anschauungsmaterial sicher nicht schlecht und insgesamt lehrreich.

Vielleicht sollte man sie in euer Fälschungsforum einstellen??

Beste Grüße
selinunte01

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Beitrag von octavian » Mi 12.09.07 14:29

Mir scheint, es gibt eine neue Verkaufsmasche der Verkäufer dieser Lots. Marketingrezept: Man lege dem Lot ein oder mehrere ganz gut erhaltene Münzchen bei (natürlich eine Fälschung, alle wirklich lohnenswerten Stücke sind eh schon aussortiert), und schon ist der Käufer versucht, das nächste Lot zu kaufen, wenn er nicht den Weg in ein Forum wie dieses findet. Schon irgendwie clever.

Beste Grüße
Octavian

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