Nochmal Hadrianus

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Oktavenspringer
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Nochmal Hadrianus

Beitrag von Oktavenspringer » Fr 18.01.08 18:51

Dies war mein erster Hadrianus, ein Sesterz in schlechter Erhaltung, aber leicht bestimmbar. Die Legenden sind größtenteils nicht zu erkennen.

Der Preis damals bei eBay war jedenfalls sehr akzeptabel, um die 15,- Euro. Wie das Hadrianstück von quisquam sieht auch die Münzoberfläche meines Hadrian-Sesterzen nach Korrosion aus, mit nur noch tieferen Löchern. Ich gehe mal davon aus, dass mein Sesterz KEINE Fälschung ist, die Beurteilung überlasse ich aber lieber den Spezialisten hier im Forum!

Sesterz des Hadrianus, geprägt 119-121 n. Chr. in Rom (?)
Durchmesser 32mm, Gewicht 22,90 g
Av: IMP CAESAR TRAIANVS HADRIANVS AVG. Büste mit Lorbeerkranz und drapierter linker Schulter rechts.
Rv: PONT MAX - TR POT COS III / SECVR AVG / S - C. Securitas mit Szepter in der Rechten auf Thron nach links sitzend, den Kopf auf ihre Linke gestützt.
RIC 569. C. 1397. BMC 1163 var. Hill 199. Kamp. 32.215.3

Das Gewicht meines Stückes beträgt, wie oben beschrieben, "nur" 22,90 g. Ist das nicht zu leicht für einen Sesterz? Durch den langen Aufenthalt im Boden(?) und die damit verbundene Korrosion hat sich das Gewicht natürlich auch etwas reduziert.

Freundlichst
Oktavenspringer

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Fr 18.01.08 19:15

Solch geringe Gewichte kommen vor, siehe z.B.
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 71&Lot=748

Das Foto ist zwar nicht das beste, ich sehe aber keinen Grund an der Echtheit zu zweifeln.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

Gast
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Beitrag von Gast » Sa 19.01.08 08:31

Hallo Oktavenspringer

Trotz des eher mittelmäßigen Fotos würde ich auch diesen Sesterzen für echt halten. Die ausgeprägten Korrosionsspuren auf beiden Seiten sind sehr oft auf eine Lagerung in sauren Böden zurückzuführen. Außerdem stammt ein Großteil der Münzen im Handel aus dem ehemaligen Ostblock und besonders in diesen Ländern wurden die Böden über Jahrzehnte mit schärfsten Kunstdüngern und organischen Düngemitteln überdüngt. Das ist wohl einer der Gründe, warum genug gut erhaltene Denare den Markt nach der Ostöffnung überschwemmten, jedoch Bronzen mit glatter, geschlossener Patina nach wie vor selten sind
Grüße
Harald

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Sa 19.01.08 10:58

Saurer Boden/Kunstdünger ist eine Erklärung. Genausogut möglich ist eine unsachgemäße, saure Reinigung, bei der die Mineralpatina entfernt wurde.

Nochmal zum Gewicht: Mein zweiter Hadrian-Sesterz wiegt lediglich 19 g!

Und: Reichsrömische Bronzen wurden unter Hadrian nur in Rom geprägt, das Fragezeichen in Deiner Münzbeschreibung kannst Du also streichen.

Grüße, Stefan



Sesterz, Hadrian, geprägt 131-138 n.Chr. in Rom
18,99 g, 30,4-31,2 mm, Stempelstellung 5h
Av: HADRIANVS AVG COS III P P, belorbeerter Kopf n. r.
Rv: SPES P R (= Populi Romani), im Feld S - C, Spes mit Blüte in der erhobenen Rechten und angehobenem Gewand nach links schreitend
RIC II 790d; Cohen 1415; BMC 1560; Hill 810; Kampmann 32.251
Dateianhänge
Hadrian RIC 790d SPES PR.jpg
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