Goldähnliche Metallegierungen bei römischen Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Faramir
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Goldähnliche Metallegierungen bei römischen Münzen

Beitrag von Faramir » Mi 12.03.03 09:02

Hallo erstmal an alle!!!

Erstmal vorneweg..... ich bin ziemlicher Laie, was römische Münzen angeht. Ich hätte folgende Frage:
Ich habe mir neulich bei Ebay ein Lot von 20 ungereinigten Fundmünzen zugelegt. Nach der ersten Reinigung meine ich ich paar Folisse des Konstantin indentifiziert zu haben, ja wohl nichts besonderes, aber immerhin, es war was zu erkennen. Das hat eigentlich bei allen Münzen irgendwie funktioniert, bis auf diese eine, relativ große Münze, die nach Ölbädern nichts von ihrem Anlitz freigeben wollte. Ich probierte es deshalb mit verdünnter Zitronensäure, schließlich mit purer Zitronensäure, aber ich kam nicht weiter als bis zu einer "gesteinsähnlichen" Schicht. Also entschloß ich mich gestern zu einem Schritt, bei dem sich die hier anwesenden Experten sicherlich die Haare raufen würden :? .... ich bohrte die Münze mit einem Diamantbohrkopf frei (natürlich sehr vorsichtig) *nein, nicht schlagen *Aua* Argh*. Es ist schade, das die Münze kein für mich erkennbares Motiv mehr trägt, aber sie scheint aus Gold, oder vorsichtiger Ausgedrückt, aus einem goldfarbenen Metall zu sein. Desshalb würde ich gerne wissen welche Metallegierungen für römische Münzen verwendet wurden, die von Goldener Farbe wahren... Elektron? Kupfer-Zink-Legierungen?? Werde heute mal bei einem Juwelier vorbeischauen, vielleicht kann der mir weiterhelfen.

MFG Faramir

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Susat
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Beitrag von Susat » Mi 12.03.03 10:04

hallo, Elektron wurde verwendet, kann mir aber nicht vorstellen, das in dem beschriebenen Klumpen einer dabei war, dein Goldschmied soll mal mit der 333/- Lösung versuchen.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

heripo
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Beitrag von heripo » Mi 12.03.03 11:55

.... hab ich schon oft von "Anfängern" gehört ... - daher erinnere ich, die
"größeren Stücke", die als in Fundlots mitangeboten werden sind meist
Dupondien ... die sich bekanntlich von As durch eine Messinglegierung unterschieden und daher "gerne" von Anfängern als "goldänlich" bezeichnet werden! Zumindest in der röm. Kaiserzeit ist mir von röm.
Prägungen aus Electron nichts bekannt.
Eher wäre ggf. an "vergoldete Bleiprägungen" zu denken, wie sie immer wieder von Fälschern hergestellt wurden ... aber ich denke mal, daß es sich um einen Dupondius handelt. Gruß, heripo

secundus
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Beitrag von secundus » Mi 12.03.03 18:28

Von diesem Messing, das auch AURIchalcum (der Name sagt schon Alles) genannt und vorwiegend für Dupondien und Sesterzen verwendet wurde liessen sich vermutlich schon Unsere Vorfahren, die alten Germanen, blenden.

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Faramir
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Beitrag von Faramir » Mi 12.03.03 21:52

Also vielen Dank für die schnellen Antworten....

Ich war mitlerweile beim Goldschmied, der bestätigte, das es sich vom Augenschein und Gewicht her nicht um eine Reingoldmünze handelt. Bestenfalls könnte Anteilsmäßig Gold enthalten sein, was ich nach euren Aussagen dann wohl auch eher für unwarscheinlich halte. Na ja, macht nichts :cry: Die Münze sieht auch so schön aus, und immerhin habe ich wieder etwas dazugelernt. Beim nächsten Mal werde ich Skeptischer an die Sache herangehen :wink:

Gruß Faramir

heripo
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Beitrag von heripo » Do 13.03.03 09:32

.... bei aller Liebe zu antiken Münzen, die auch ich hege, .... es soll ja auch noch "altgermanische Weisheiten" geben ... z.B.: " es ist nicht alles Gold was glänzt" ........ à propos.: hab eben bei den Byzantinern eine sehr schöne Elektron-Schüsselmünze zur Ansicht eingefügt .... also, bitte mal anschauen, denn - hier meint oftmals der Laie "sieht man doch auf einen Blick daß das kein Gold ist ..." und siehe da .... also, das Auge allein reicht in der Numismatik nicht - drum - hier im Forum immer wieder mitlesen ...denn, man lernt ja nie aus ! Gruß, heripo

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